Fußball

In Ingolstadt will es der ehemalige Assistent Hasenhüttl zeigen

Michael Henke gehört zu Ralph Hasenhüttls dreijähriger Erfolgsstory in Ingolstadt. Der 59jährige, von 1989 bis 2004 Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld und Nevio Scala bei Borussia Dortmund und Bayern München, war beim Weg vom letzten Tabellenplatz der zweiten Liga ab Oktober 2013 über den Aufstieg bis zum sicheren Klassenerhalt immer der Assistent an Hasenhüttls Seite. Samstag sind sie erstmals Konkurrenten. Henke kehrte nach dem Wechsel von Hasenhüttls Nachfolger Markus  Kauczinski zu Maik Walpurgis wieder auf die Ingolstädter Trainerbank zurück, die er nach Hasenhüttls Abschied in Richtung Leipzig verlassen hatte.  Jetzt ist Hanke mit Ingolstadt Letzter, Hasenhüttl kommt als nach 13 Runden  ungeschlagener Tabellenführer mit 27 Punkten mehr an die ehemalige Wirkungsstätte,  an der er  alleine schon wegen seines 19jährigen Sohnes Patrick, der für Ingolstadts zweite Mannschaft in der Regionalliga stürmt, auch sonst mitunter zu finden ist. Zur Ingolstädter Chefetage hat Hasenhüttls seit seinem Transfer keinen Kontakt mehr, zu Henke hingegen ständig. Samstag ruht die Freundschaft.  Kann Henke sein durch sein Insiders-Wissen über Hasenhüttls Ideen  Ingolstadt helfen? Er hofft es, da Ingolstadt im Abstiegskampf dringend den zweiten Saisonsieg benötigen würde warnt aber auch: „Ralph ist ein normaler Trainer, der einfach gut ist. Er weiß auch, wie Ingolstadt tickt. Letzter gegen Erster wird unheimlich spannend, jeder unserer Spieler will es seinem Ex-Trainer zeigen!“

Auch  Hasenhüttls  Landsleute Markus Suttner und Lukas Hinterseer. In Ingolstadts Stammelf stehen noch acht seiner ehemaligen Spieler, außer Henke sind auch noch Tormanntrainer Martin Scharrer,  Athletiktrainer Jörg Mikoleit aus Hasenhüttls Stab dabei. Hasenhüttl weiß, dass es in Ingolstadt Leute gibt, die seinen Schritt nach Leipzig noch immer nicht verstehen können. Aber die Pfiffe unter den 15.200 Zuschauern bei seinem letzten Heimspiel im Audi-Park sind für ihn ebenso kein Thema mehr wie das Transparent „Lieber Rangnicks Hofnarr als König auf der Schanz!“ Die Zusammenarbeit mit Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick funktioniert anders, als  viele prophezeiten, bisher hervorragend. Hasenhüttl ist überzeugt sich nichts vorwerfen zu müssen, da am Ende alle  zufrieden sein konnten: Leipzig bekam seinen Wunschtrainer, er durfte zum Verein, für den es sich entschieden hatte („Leipzig  ist eine komplett andere Welt als Ingolstadt“), sein Ex-Klub  kassierte sehr viel Geld: 1,5 Millionen Euro Ablöse. Falls Aufsteiger Leipzig tatsächlich im Sommer 2017 in die Champions League einziehen sollte, wird nochmals eine halbe Million als Nachschlag fällig: „Es wird sicher etwas besonderes“, wusste Hasenhüttl zu dem Match.

Etwas besonders wird auch für Peter Stöger und dem 1.FC Köln der Heim-Knaller gegen Borussia Dortmund. Inmitten der Verletztenmisere. Dortmund ist, wie das 2:2 bei Real Madrid und der Gruppensieg in der Champions League zeigten, im Aufwind.  Stöger war diese Woche zu Gast bei der 89jährigen Köln-Legende Hans Schäfer, Weltmeister von 1954, mit Köln zweimal Meister (1962,1964). „Wir dürfen uns durch das Verletztenpech nicht runterziehen lassen“, sagte  Stöger  auch bei diesem emotionalen  Treffen. Er ist überzeugt, dass Kölns  Mannschaft weiterhin funktioniert, jederzeit etwas besonders leisten kann. Ob es aber zum Duell der großen Torjäger zwischen Kölns Modeste (bisher 12 Tore in dieser Meisterschaft) und Dortmund Aubameyang (bisher 15) kommt, ist noch nicht fix: Modeste konnte gegen Kniebeschwerden in dieser Woche nur reduziert trainieren. Köln ist seit April daheim ungeschlagen.

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