Donnerstag war Österreichs U 21 erstmals in der italienischen rosa Fußballbibel „Gazzetta“ vorgekommen. Ein Einspalter auf Seite fünf. Titel: „Austria a caccia della conferma contro la fragile Danimarca“. Was bedeuten sollte: Österreich auf der Jagd nach Bestätigung gegen ein zerbrechliches Dänemark. Die Bestätigung der Topleistung gegen Serbien gelang leider nicht. Das sah man Freitag auf Seite 21 auch an den Noten, die anders als nach dem 2:0 vom Montag vergeben wurden. „La Danimarca fa molto male con Maehle“ stand zu läsen. Dänemark tat Österreich mit Maehle sehr weh.
Die beste Note ging an den zweifachen Torschützen Joakim Maehle (8), gefolgt vom Elferkiller Daniel Iversen im Tor, Dortmund-Legionär Jacob Bruun Larsen und FC Kopenhagens Robert Skov (je 7). Diese positiven Zensuren bekam kein Österreicher. Die besten waren mit 6,5 Philipp Lienhart der Kapitän und Torschütze sowie überraschend der diesmal wirkungslose Mathias Honsak. Die Nummer elf hatte sich gegen Serbien so verausgabt, dass er bereits beim Startsieg Krämpfe bekam. Für die Dänen war der „Blitz aus Stadlau“ nicht mehr schnell genug. Die „Gazzetta“ sah es anders. Note über dem Durchschnitt, also sechs, bekamen noch fünf: Tormann Alexander Schlager, Marco Friedl, Sascha Horvath (je 6), Innenverteidiger Stefan Posch und Xaver Schlager (je 5,5).
Wie der Noch-Salzburger danach die deutschen Medienberichte über seinen bevorstehenden Wechsel zum VW-Werksklub Wolfsberg cool kommentierte, zeigte, dass er sich nicht davon beeindrucken hatte lassen. Daran lag es nicht, dass er anders als gegen Serbien zu keiner Torchance kam, nicht diese Akzente wie gegen die Serben setzen konnte. Auch ihm ging der inzwischen operierte Hannes Wolf stark ab: „Ich bin bei der Europameisterschaft, habe in den letzten Tagen nur Autogramme geschrieben“, verkündete Schlager ganz gelassen. Aber keinen Vertrag unterschrieben. Das hat ja auch keiner behauptet. Das hat Zeit bis nach der Europameisterschaft, wenn sich seine Berater mit Wolfsburg-Sportvorstand Jörg Schmadtke geeinigt haben, wovon auszugehen ist. Denn intern hatte Schlager schon vor dem Dänemark-Spiel verraten, dass es sich nicht ausgehen wird, mit Marco Rose und Stefan Lainer zu Mönchengladbach zu wechseln. Und dass er bis Wochenende Red Bull Salzburgs Sportchef Christoph Freund Bescheid geben muss, ob er die Ausstiegsklausel in Anspruch nimmt oder nicht. Auch das werden die Berater für ihn erledigt haben.
Am schlechtesten bei den rosa Noten kamen von den österreichischen Verlierern Rechtsverteidiger Sandro Ingolitsch wegen seines Patzers beim zweiten Tor der Dänen und Christoph Baumgartner wegen seines vergebenen Elfmeters weg: Nur je 4,5. Freitag waren die Mitspieler hauptsächlich damit beschäftigt, ihn wieder aufzurichten. Womit sie schon Donnerstag nach Schlusspfiff auf dem Rasen des Stadio Friuli begonnen hatten (Bild oben). Auch der Hoffenheim-Legionär, der sich bei der Mannschaft entschuldigte, wird gerade gegen Deutschland alles versuchen, sein Elferpech vergessen zu machen.