Wales verpatzte Österreichs Fußballteam schon vor vierzig Jahren eine Qualifikation. Die zur Europameisterschaft 1976 im damaligen Jugoslawien. Da gewann Wales die Gruppe vor Ungarn und Österreich, schied dann im Viertelfinale aus. In Wien gelang Österreich noch ein 2:1 durch Tore von Willi Kreuz und Hans Krankl, an den 19. November 1975 im Racecourse von Wrexham werden sich aber alle Beteiligten, angefangen von Friedl Koncilia über Robert Sara, Herbert Prohaska, Hans Krankl bis zu Kurt Jara, nicht gerne erinnern: Österreich bekam gegen die körperbetont agierenden Waliser bei strömenden Regen und orkanartigem Wind nie den Zugriff aufs Spiel, verlor 0:1. Der damalige Leeds-Star Terry Yorath brach Innsbruck-Kapitän Werner Kriess nach 29 Minuten mit einem Brutalo-Foul das Schienbein.
Der damalige Teamchef Branko Elsner verstarb vor Österreichs bisher letztem Duell gegen die Waliser am 6. Februar 2013 in Swansea. Darum spielte Österreich beim 1:2 mit einem Trauerflor. Marcel Koller hoffte damals vergeblich auf den ersten Auswärtssieg seiner Ära, Chris Coleman beendete hingegen erstmals ein Match als Waliser Teamchef mit einem Erfolgserlebnis. Kollers damaliges Fazit: „Wir schiessen ganz einfach zu wenig Tore, konnten Gareth Bale nie so zustellen, wie wir es planten“. Droht das auch am Donnerstag im Happel-Stadion gegen den Mann, der 100 Meter in 11,4 Sekunden läuft, entgegen dem aktuellen Fußballer-Trend Tätowierungen strikt ablehnt?
„Des wird a schöne Hack´n gegen Bale“ sagte der damalige Kapitän Christian Fuchs am Tag vor der Niederlage in Swansea. Die ihm infolge einer Verkühlung erspart blieb. Bale, damals noch Star von Tottenham, entschied in 62 Minuten das Spiel. Fuchs-Vertreter Markus Suttner sah bei den Antritten von Bale meist nur dessen Rückennummer 11. Als Bale vor der Pause das 1:0 erzielte, intonierte eine Musikkapelle auf der Tribüne einen Triumphmarsch. Nach der Pause legte Bale nach einem Alaba-Fehlpass Burnley-Stürmer Sam Vokes das 2:0 auf. Damit war das Match für ihn beendet. Fünf Monate später kaufte Real Madrid Bale um 100 Millionen Euro.
Von den Waliser Swansea-Siegern kommen außer Bale und Vokes noch Kapitän Ashley Williams, Abwehrspieler Davies, für das Mittelfeld der Arnautovic-Mitspieler bei Stoke, Joe Allen, mit Ledley der auffälligste Bart der vergangenen Euro und Robson-Kanu, der in Frankreich als „arbeitsloser Torjäger“ für Schlagzeilen sorgte,nach Wien. Robson-Kanu fand aber dadurch mit WestBromwich einen neuen Arbeitgeber in der Premier League. Bei Österreich wollen sieben Swansea-Verlierer die Revanche: Ausser Suttner und Alaba Keeper Almer, Klein, Prödl, Arnautovic, Junuzovic (kam wegen muskulärer Probleme nur zu einem Kurzeinsatz) und Torschütze Janko. Der damals Österreichs Leistung mit zwei Worten treffendst charakterisierte: „Zu schwammig!“ Darf Donnerstag nicht nochmals vorkommen.
