Fußball

Israel ist jetzt noch besser als beim 4:2 gegen Österreich

So hoch wie Israel am Mittwoch gewann Österreich in Torshavn gegen Färöer  noch nicht. Das 3:0 unter Marcel Koller war der klarste Sieg, Israel gelang unter Willi Ruttensteiner ein 4:0. Und will die Jubelzeiten um Torjäger Erhan Zahavi (Bild oben) Samstag Abend in Haifa beim Duell um Platz zwei gegen Österreich hinter dem souveränen Tabellenführer Dänemark prolongieren. „Franco Foda kann mich nicht überraschen“, behauptete Ruttensteiner bereits Donnerstag Abend nach dem langen Rückflug aus dem hohen Norden. Klar, dass für ihn und seine österreichische Assistenten Rupert Marko und Klaus Lindenberger ein Sieg über das Heimatland etwas ganz besonders wären. Tormanntrainer Lindenberger setzt auf  Ofir Marciano, einen Mitspieler von Gernot Trauner bei Feyenoord Rotterdam. Trauner ist Fixstarter, Marciano der Ersatzkeeper Einer von sieben Legionären, die Ruttensteiner aufbieten wird.

In Wahrheit ist Israel besser besetzt und noch stärker als vor zwei Jahren beim 4:2 in der EM-Qualifikation: „Eran Zahavi ist derzeit der beste Zahavi, den es je gab“, behauptete Ruttensteiner über den Torjäger. Dazu war Nir Bitton von Celtic Glasgow 2019 nicht dabei, Manor Solomon nur Joker, nicht feste Größe. Beim Ukraine-Meister Schachtjor Donezk, der gegen Monaco die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League schaffte, gehört der 22 jährige inzwischen zu den Stützen. Dazu hat Ruttensteiner noch Legionäre, die er von der Bank bringen kann. Wie Shon Weissmann, den ehemaligen Torschützenkönig in Österreichs Bundesliga, der trotz Abstieg in Spanien bei Valladolid blieb. Wie Liel Abada von Celtic Glasgow, der als Joker gegen die Färöer das vierte Tor vorbereitete.

„Bei Österreich gibt´s zwei Fragezeichen“, glaubt Ruttensteiner zu wissen. Dass Aleksandar Dragovic statt Philipp Lienhart in die Mannschaft kommt, steht außer Diskussion. Offen ist für Ruttensteiner, ob David Alaba, der beim 2:4 verletzt fehlte, als linker Verteidiger oder im zentralen Mittelfeld beginnt und wer in der mittleren Offensivposition hinter der Spitze Marko Arnautovic zum Einsatz kommt. Wenn das  Christoph Baumgartner sein sollte, erwartet er Florian Kainz auf der Außenbahn. Falls Baumgartner wieder links beginnt, wäre für ihn Yusuf Demir in der Startelf keine Überraschungen: „Aber das alles ändert nichts für uns!“, glaubt Ruttensteiner.  Ob er sich täuschen wird? „Wir sind sehr variabel, er wird uns nicht ganz ausrechnen können“, behauptete Foda. Kapitän Alaba fühlt sich jedenfalls topfit und gut: „Jeder muss hundert Prozent bringen, total konzentriert und fokussiert sein“ wusste er.

Das Sammy Ofer-Stadion in Haifa fasst 30.780 Zuschauer. Trotz hoher Infektionszahlen in Israel gab es bis Freitag keine Beschränkungen: „Aber das kann nur eine Frage von Stunden sein“, ahnte Ruttensteiner, der mehr Fans als 2019 (damals 16.180) erwartet. Die Erwartungen sind größer geworden, auch wenn er offiziell natürlich Österreich als die Mannschaft mit mehr Potenzial und Erfahrung bezeichnet, sie als Favorit sieht. Israel kann Österreich Mini-Hoffnung, noch Dänemark (Samstag auf den Färöer) abzufangen, zerstören. Und braucht Platz zwei „dringender“ als Österreich. Weil nur als Zweiter würde Israel im Frühjahr 2022 im Play-off um ein WM-Ticket spielen. Das schafft Österreich ziemlich sicher dank des Gruppensiegs und Aufstiegs in der Nations League.

 

Foto: Football.org.il.

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