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Ist Mergim Berisha für Salzburg gut genug? Haaland-Wirbel bei Dortmund

Red Bull Salzburg hat auf die Abgänge von Erling Haaland und Takumi Minamino reagiert, beorderte den seit Jänner 2019 an Altach verliehenen Mergim Berisha zurück. Weil er, so Sportchef Christoph Freund, auf Grund der veränderten Kadersituation eine gute Rolle spielen könnte. Der in Berchtesgaden geborene Deutsche kämpft um einen Platz im Angriff mit Hee Chan Hwang,  Patson Daka, Sekou Koita und Smail Prevljak. In 34 Spielen für Altach war der 21 jährige (Bild oben) auf 16 Tore und zehn Assists gekommen. Berisha gehörte zu der Mannschaft, die 2017 in der Youth League triumphiert hatte. Aber danach funktionierte es erst bei Altach für ihn nach Wunsch. Zuvor nicht beim LASK (2017/18) und beim deutschen Drittligisten Magdeburg im Herbst 2018. In Altach hatte es im Herbst einmal zwischen Trainer Alexander Pastoor und Berisha gekracht, der deshalb eine Nachdenkpause verordnet bekam. Abwarten, ob Berisha die neue Chance beim Meister nützen kann, für Salzburg beim zweiten Anlauf wirklich gut genug  sein wird. Und ob das Salzburgs einzige Aktion in der Winterübertrittszeit bleibt. Beim Europa League-Gegner Eintracht Frankfurt kündigt sich inzwischen im Trainingslager Florida eine Neuerung an: Adi Hütter trainiert die Viererabwehr, mit der schon beim bisher letzten Spiel der Hinrunde in Paderborn kurz vor Weihnachten überraschte. Zuvor bot Salzburgs ehemaliger Meistertrainer in Frankfurt immer drei Innenverteidiger auf.

Altach scheint schon einen Ersatz für Berisha gefunden zu haben. Er kommt von Borussia Mönchengladbach, kam dort so wie der an Austria verliehene dänische Linksverteidiger Andreas Poulsen nicht zum Spielen:, soll das in Österreichs Bundesliga nachholen: Der 21jährige Mittelstürmer Julio Villalba wird der erste Legionär aus Paraguay in Altach. Seit 2017 ist er bei Mönchengladbach, in der  Bundesliga spielte er nur sechs Minuten. Ein Grund dafür: Genau 415 Tage, also länger als 13 Monate, fiel er verletzt aus. Muskelbündelriss, Schulter, Bänderriss im Sprunggelenk, wieder die Muskeln. Das heißt: Altach läßt sich mit Villalba auch auf ein Risiko ein. Es sind im Ländle noch andere Winterkäufe ein Thema. Für die Defensive der zweimalige Schweizer Teamspieler Alain Wiss von St. Gallen, von Liefering Stürmertaent Ogulcan Bekir. Schlusslicht WSG Swarovski Tirol fand auch seine erste Verstärkung: Verteidiger Fabian Koch kehrt nach achteinhalb Jahren in seine Tiroler Heimat zurück. 2011 wechselte er von Wacker Innsbruck zur Austria, gehörte bei Violett zur Meistertruppe von Peter Stöger, spielte ab 2016 für Sturm Graz, wo er im Herbst bei Trainer Nestor el Maestro nur viermal Verwendung fand. Die Erfahrung von Koch aus 313 Bundesligaspielen wird Tirols Defensive gut tun.

Haaland sorgt hingegen in Dortmund gleich zu Beginn für ähnlichen Wirbel wie in Salzburg in den letzten Monaten. Norwegische TV-Teams zogen enttäuscht aus dem Trainingslager im spanischen Marbella ab, weil sie keine Bilder von Haaland im Mannschafsttraining liefern konnten. Ganz einfach, weil er wie zuletzt in Salzburg nicht fit ist. Dortmund vermeldet Knieprobleme und hofft, dass er noch in Marbella ins Mannschaftstraining einsteigen kann. In Salzburg fehlte er ja zuletzt wegen einer Bauchmuskelzerrung. Es deutet einiges darauf hin, dass Haaland nicht fit genug für den Rückrundenstart am 18. Jänner in Augsburg sein wird. Noch mehr Wirbel machte die Ausstiegsklausel, die Haaland auch in Dortmund wie in Salzburg in seinem Vertrag hat. Angeblich für weit mehr als 60 Millionen Euro. Als erster Spieler Dortmunds seit sechs Jahren, seit Mario Götze, der sie damals nützte, um zu Bayern München zu wechseln. Dortmunds Boss Hans Joachim Watzke musste Haalands Berater Rino Mainola dieses Zugeständnis machen. Und bestätigte damit Freund, der beim Abschied von Haaland meinte, ohne Ausstiegsklausel hätte Salzburg 2018 keine Chance gehabt, von Haaland den Zuschlag zu bekommen, als er seinen norwegischen Klub Molde verließ.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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