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Ist Paris St. Germain mit Messi die beste Mannschaft in Europa?

Das Duell um den europäischen Supercup in Belfast zwischen Champions League-Sieger Chelsea und Europa League-Gewinner Villarreal  stand völlig im Schatten des Bebens um Lionel Messi in Paris. Wobei im Windsor Park der im Dezember bei Paris St.Germain entlassene deutsche Trainer Thomas Tuchel seinen zweiten Titel mit Chelsea gewann. Chelsea führte zur Pause 1:0, nach 90 Minuten stand es 1:1, ebenso nach der Verlängerung. Kurz vor Ende wechselte Tuchel für das Elfmeterschießen den spanischen Tormann Kepa ein. Das sollte sich auszahlen: Kepa hielt zwei Elfmeter, Chelsea gewann nach insgesamt 14 mit 6:5. Schöne Grüße von Tuchel nach Paris. Dort soll künftig Messi solche Triumphe möglich machen.

Drei Tage nach seinen Tränen von Barcelona, die viele als Show bezeichneten, lächelte er im Patiser Parc de Prince an der Seite  von Präsident Nasser als Khelaifi, der mit den Qatar Sports Investments alles finanziert. Messi verdient 35 Millionen Euro netto pro Saison, Neymar 30, Kylian Mbappe 25. Der Supersturm mit den drei Topstars kostet pro Saison 90 Millionen an Gehalt. Wie das alles mit dem Financial Fairplay der UEFA in Einklang zu bringen ist, fragten sich nicht nur die spanischen Sportmedien. Prominente Namen im Kader stehen nach dem Messi-Coup zum Verkauf. Sogar dessen Landsmann Mauro Icardi, dazu die Deutschen Julian Draxler und Thilo Kehrer, der Brasilianer Rafinha, der Spanier Pablo Sarabia, die Senegal-Teamspieler Abdou Diallo und Idrissa Gueye. Die „Marketing-Maschine“ um den neuen Topstar wurde schon in Gang gesetzt: Die Messi-Dressen mit der Nummer 30 fanden in den St. Germain-Megastores, darunter auf der Prachtstraße Champs Elysees, reißend Absatz. Obwohl es mit 165 Euro einen stolzen Preis hat. Die Preise am Schwarzmarkt für Karten beim erste Spiel von Messi mit der Nummer 30 im Parc de Prince erreichten bereits 1000 Euro.

Hat Paris St.Germain mit Messi die beste Mannschaft in Europa? Frankreichs Vizemeister legte bei Mega-Transfers vor, bis auf Manchester City können andere Top-Klubs in Europa nicht mithalten. Oder wollen den Wahnsinn nicht mitmachen. Etwa Bayern München. Nur Manchester City schafft das „Paris-Niveau“, wenn nach Jack Grealish auch noch Harry Kane kommt. Bei Italiens Meister Inter Mailand sparen die Investoren, daher ging Trainer Antonio Conte, wechselte  Verteidiger Achraf Hakimi nach Paris, wird Torjäger Romelu Lukaku bei Chelsea anheuern. Spaniens Meister Atletico Madrid blieb praktisch unverändert, Liverpool glaubt mit dem wieder fitten Abwehrchef Virgil van Dijk und den von Leipzig geholten Innenverteidiger Ibrahima Konate stabiler geworden zu sein. Manchester United verstärkte mit Weltmeister Raphael Varane die Abwehr, mit Dortmunds Flügelflitzer Jaden Sancho die Offensive. David Alaba soll bei Real Madrid den Abgang von Sergio Ramos und Varane vergessen machen. Aber ob Real gut genug ist, Paris im Kampf um den Henkelpott in der Königsklasse den Kampf anzusagen?

Es gibt Zweifel, dass Paris St. Germain in Europa dominieren wird, obwohl vor Messi die Defensive mit Italiens Europameister-Tormann Gianluigi Donnarumma, Hakimi und Sergio Ramos, der wegen einer Wadenverletzung noch wochenlang ausfällt, verstärkt wurde. Ebenso das  Mittelfeld mit dem von Liverpool ablösefrei geholten Holländer Giorgino Wijnaldum. Aber es wird für Trainer Maurico Pochettino ein schwerer Job, so viele Stars zu einem Team zu formen. Da gibt es das Fragezeichen Mbappe. Sein Vertrag läuft in einem Jahr aus, Khelaifi drohte, ihn nicht mehr einzusetzen, sollte er nicht jetzt verlängern. Mbappe weigerte sich bisher. „Bild“ vermeldete Mittwoch, dass er wegen Messis Zuzug um die Freigabe gebeten hat. Wegen Messi gibt auch noch ein anderes Thema: Er und Sergio Ramos galten bei Barcelona und Real Madrid als ziemlich beste Feinde. Ob in Paris alles vergessen sein wird? L´Equipe, Frankreichs Sportbibel, erwartet optimistisch den Aufbruch in galaktische Zeiten.

Foto: Paris St.Germain.

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