Fußball

Schock um Hofmann! Für Janko war Auer wie Maradona: Ärger über Referee und VAR

Nach sechs Spielen ohne Sieg konnte Rapid doch wieder einmal gewinnen, durch das 2:1 (2:1) bei WSG Tirol vor 6000 Zuschauern (bester Saisonbesuch am Innsbrucker Tivoli) wahrscheinlich den Europacup-Platz retten. Außer es gibt Sonntag beim Retourspiel im Allianz-Stadion eine Niederlage mit zwei Toren Differenz oder mit einem, wenn die Tiroler, die auf Linksverteidiger Kofi Schulz wegen der gelb-roten Karte im Finish verzichten müssen, dabei drei Treffer erzielen. In der Bundesliga gilt anders als in den Europacupbewerben noch die Auswärtstorregel. Eigenartig. Rapid durchbrach die schwarze Serie mit dem letztem Aufgebot. Auch Thorsten Schick und Yusuf Demir, der im Training überknöchelte, fehlten. So gehörte mit Pascal Fallmann, dem Sohn des Amstetten-Trainers, ein Spieler aus Österreichs U 19 erstmals zur Startelf.

Trotzdem gelang ein starker Start. Tirol schien gezeichnete vom Montag-Spiel gegen den LASK, machte Abspielfehler, kam nicht in die Zweikämpfe, ließ den Rapidler zu viel Räume. Daher führte Rapid als „frischere“ Mannschaft nach 13 Minuten 2:0, beide Tore gelangen innerhalb von drei. Zunächst durch Marco Grüll (Bild oben) den Tirols Abwehr nicht unter Kontrolle brachte. Er traf nach einem Pass von Robert Ljubicic ins lange Eck zu seinem neunten Saisontor. Dann gelang Linksverteidiger Jonas Auer sein erstes in der Bundesliga, als er nach einem schweren Fehler des Dänen Bror Blume mit links ins lange Eck traf. Damit einen Sky-Experten, Ex-Torjäger Marc Janko, schwer beeindruckte: „Der marschiert durch die Abwehr wie der junge Maradona“, lobte er den U 21-Teamspieler.

Mit dem ersten Schuss auf das Rapid-Tor fiel durch Giacomo Vrioni das 1:2. Sein 19. Treffer, mit dem er Karim Adeyemi in der Schützenliste einholte. Damit verlor Rapid die Kontrolle über das Spiel und dazu knapp vor der Pause Kapitän Max Hofmann. Er erlitt bei einem Crash mit Tormann Paul Gartler , der ihn mit dem Knie voll im Gesicht erwischte, einen Jochbein-, Kiefer und Augenhöhlenbruch. Der 28 jährige muss sich einer Operation unterziehen, wird lange fehlen. Ein weiterer Schock für Grün-Weiß.  In der zweiten Hälfte passierte nicht mehr viel.

Am Ende spielten bei Rapid nach dem Austausch von Bernhard Zimmermann, Robert Ljubicic und Grüll mit Fallmann, Leopold Querfeld, Martin Moormann, Moritz Oswald, Nicolas Binder und Debütant Dennis Bosjnjak sechs, die im Herbst zur zweiten Mannschaft gehörten und dazu der japanische Fehlkauf Koya Kitagawa, der die einzige Möglichkeit zum 1:3 ungenützt ließ. Trainer Ferdinand Feldhofer war zufrieden und stolz, dass die Mannschaft die Situation annahm, sich als Einheit präsentierte, fordert dies auch für Sonntag. An dem Verlierer Thomas Silberbergr noch an ein Wunder glaubt.

Die Szene, die am meisten zum Kopfschütteln Anlass gab, passierte nach 38 Minuten: Tirols Keeper Ferdinand Oswald foulte ganz klar im Strafraum Grüll, doch es gab keinen Elfmeter. Wenn schon der Schiedsrichter Salzburger Referee Sebastian Gishamer dies rätselhafter Weise nicht erkannte, hätte sich der VAR Alan Kijas melden müssen. Denn das war eine klare Fehlentscheidung. Das passierte aber nicht. Klar, dass sich Rapid darüber sehr ärgerte. Aber das ganze könnte kein Zufall sein, sondern einen möglicherweise schlimmen Hintergrund haben.

Es gab nach der ersten Runde der Meistergruppe am 13. März große Aufregung in Schiedsrichterkreisen, als Referee Dieter Muckenhammer bei Salzburgs 1:0 gegen Sturm Graz zweimal Elfmeter für die Grazer gab, aber vom VAR Harald Lechner zweimal in die Video Area geschickt wurde und danach die Entscheidung zurücknahm. Einen Monat später ärgerte sich bei Austrias Heimniederlage gegen Salzburg Christian Petru Ciochirca vor den Sky-Kameras, dass der VAR Rene Eisner seine Elfmeterentscheidung für Salzburg nicht gelten ließ, weil das Foul knapp außerhalb des Strafraums passierte.  Jeder Video-Review bringt dem Schiedsrichter bei der Bewertung seiner Leistung einen Abzug von 0,5 Punkten. Gemäß internationalem Reglement.

Das stört die Schiedsrichter. Seit Wochen gab es kaum Videoreviews. Weil man hört, dass sich die Schiedsrichter untereinander ausgesprochen haben. Mit dem Resultat: Kein VAR schickt mehr den Referee zum Video-Review. Alles wird auf Abseits-Entscheidungen reduziert. Das wäre geradezu unglaublich, weil damit die siebenstelligen Summe für den VAR rausgeschmissenes Geld wäre. Aber Szenen wie Sonntag am Tivoli oder in der letzten Runde bei Austria gegen Sturm Graz nähren diesen ungeheuerlichen Verdacht.

Foto: Gepa/Admiral.

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