Fußball

Jeder Burgknaller macht Burgstaller billiger!

Der Dress, in dem Guido Burgstaller letzten Samstag sein bisher letztes Tor für Schalke zum 2:0 in Berlin gegen Hertha BSC erzielte, motivierte ihn vielleicht durch die Farbe der Ärmel: Grün! Die Erinnerung an seine erfolgreiche Zeiten bei Rapid, wo er zum Publikumsliebing avancierte war, ebenso wie zuvor beim SC Wr.Neustadt zu den Schützlingen des neuen  ÖFB-Sportdirektors Peter Schöttels während seiner Trainerzeit zählte. Freitag Abend wird Burgstaller am grünen Rasen in Gelsenkirchen erstmals mit weiblichen Reizen konfrontiert: Die 38jährige Bibiana Steinhaus pfeift ihr zweites Match in der  Bundesliga. In dem Schalke  gegen Mainz seinen Platz unter den ersten sechs der Tabelle festigen will, Burgstaller sich noch preisgünstiger machen kann. Wenn er wie in Berlin wieder trifft.

„FussballBild“ rechnete dieser Tag erst nach: 14 Treffer erzielte der Kärntner bisher in Pflichtspielen für Schalke. Elf in der Bundesliga, drei in der Europa League. Umgerechnet auf die Ablöse von 1,5 Millionen Euro, die Schalke letzten Jänner an den 1.FC Nürnberg für den österreichischen Teamstürmer bezahlte, kostete jedes Tor von Burgstaller  bisher nur 107.000 Euro. Damit wird er zum Billig-Knipser. Nur zum Vergleich: Der 28jähriger Argentinier Franco Di Santo, vor zwei Jahren für sechs Millionen Euro von Werder Bremen geholt, traf bisher nur achtmal.  Das kostete jedes Tor 750.000 Euro, um 643.000 mehr als jedes von Burgstaller.

Jeder „Burgknaller“, wie man in Schalke-Kreisen seine Tore bezeichnet, macht ihn noch billiger.  Das Lob in „FussballBild“ versteckte sich auch im Satz: „Er stürmt, als wäre er auf Kohle geboren.“ Gemeint ist der Kohlenpott, Schalkes Heimat, ds Image als Bergarbeiterklub. Bei den „Knappen“ ist eben die Malochermentalität gefragt, die man bei Burgstaller in jedem Match durch seine Laufbereitschaft, seinen Einsatz  und Kampfgeist sieht.  Auch beim Tor in Berlin: Er erkämpfte selbst den Ball, spielte zu Naldo ab, der ihn wieder einsetzte. Dann umkurvte Burgstaller noch den Torhüter und traf.

So wächst Burgstaller auch zur personifizierten Hoffnung für Schalkes Rückkehr in die Europacupbewerbe, in denen der Traditionsklub diese Saison fehlt: „Wir sind auf einem guten Weg“, behauptet Burgstaller, „müssen noch an der Präzision beim letzten Pass in Strafraumnähe arbeiten“. Und er betonte, gerne mit dem neuen Trainer, dem 31jöhrigen Domenico Tedesco, zusammenareiten. Auf einem guten Weg ist auch der Tiroler Alessandro Schöpf, seit gemeinsamen Nürnberger Zeiten Burgstallers Freund: In Berlin kam der Mittelfeldspieler bereits zu seinem ersten Kurzeinsatz in der Bundesliga nach monatelanger Pause wegen einer Kreuzbandverletzung. Freitag gegen Mainz könnte der zweite folgen.

Billig ist nicht nur Burgstaller, sondern auch, wie Ralph Hasenhüttl für RB Leipzig den Erfolg anzieht. Der dunkelblaue Pulli der Marke „Alpha Tauris“, den er beim 3:2 in Dortmund an hatte, dann auch aus Aberglauben statt des noblen Klubanzugs beim 3:2 in der Champions League gegen den FC Porto trug, kostet nur 99,90 Euro. Da werden Erinnerungen an den blauen Glückspulli des seligen Udo Lattek in seiner Zeit als Sportdirektor des 1.FC Köln aus der Saison 1987/88 wach. 13 Spiele ohne Niederlage. Samstag gegen den Aufsteiger VfB Stuttgart könnte Hasenhüttel mit „Alpha Tauris“ den dritten Sieg feiern. Auch die tipp-3-Quoten sprechen dafür.

 

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