In sechs Wochen könnte es wieder ein Duell zwischen Vater und Sohn in der Bundesliga geben. Wie zuletzt am 1. August 2015 in der Südstadt bei Admiras 2:1 gegen Mattersburg: Da traf Toni Vastic zum zweiten Treffer der Südstädter, was seinem Vater Ivo als Trainer der Burgenländer bei allem Vaterstolz gar nicht gefiel. Mehr Duelle im Hause Vastic verhinderte Tonis Verletzungsserie. Am 15. April wäre in Graz bei Sturm gegen Ried eine andere Version möglich: Chabbi gegen Chabbi. Vater Laasad ist seit Mittwoch neuer Trainer beim Schlusslicht der Bundesliga in Ried, Sohn Seifeddin kam im Winter von St. Gallen zu Sturm Graz, kam bei den drei Niederlagen in diesem Jahr dreimal als Joker zum Zug. Als Vater und Sohn bei Austria Lustenau zusammenarbeiteten, war es eine Erfolgsstory: Die 22 Tore in 77 Spielen des Sohnes halfen dem Herrn Papa, aus dem Abstiegskandidaten eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga zu machen.
Die Steigerung von Lustenau unter Chabbi verfolgte Rieds neuer Sportchef Fränky Schiemer als Co-Trainer von Liefering genau mit, darum war der gebürtige Tunesier sein absoluter Wunschkandidat. Der 55jährige Chabbi wird schon Samstag Ried gegen die Austria coachen, sieht sich als Spezialist für Rettungskommandos, setzt auf seine Erfahrung im Umgang mit heiklen Sensationen. Chabbi bekam im Innviertel einen Vertrag bis 2019. Schiemer glaubt also an merkbare Fortschritte, die Ried unter Chabbi machen wird.
Ein Zerrissener wird in sechs Wochen wohl Berater Max Hagmayr sein. Denn sowohl Vater als auch Sohn Chabbi zählen zu seinen Klienten. Hagmayr hat schon feste Vorstellungen,wie er sich an diesem Tag am besten aus der Affäre ziehen wird: „Ich bin überzeugt, an diesem Tag nicht in Österreich zu sein.“