Fußball

Jetzt droht Hütter der Supergau! Hinteregger will auf jeden Fall in Frankfurt bleiben

Der Geist schien zwar willig zu sein, der Körper war aber viel zu schwach. So verpasste Eintracht Frankfurt drei Tage nach dem dramatischen Ausscheiden aus der Europa League gegen Chelsea durch das Elfmeterdrama an der Stamford Bridge daheim die Chance, Platz vier in der Bundesliga zu halten, weiter auf die erste Champions League-Teilnahme hoffen zu dürfen. Mit dem 0:2 (0:0) im Main-Derby gegen Mainz fiel Frankfurt auf Platz sechs zurück, wäre wieder in der Europa League. Aber den Österreichern Adi Hütter (Bild oben mit Sebastien Haller) und Martin Hinteregger am Ende einer Supersaison sogar der Supergau: Nur Rang acht, nächste Saison nicht im Europacup. In der letzten Runde braucht Frankfurt Samstag in München gegen Bayern zumindest einen Punkt, um das zu verhindern. Bayern reicht wiederum ein Unentschieden, um vor Borussia Dortmund Meister zu werden.

Sofort nach dem Schlusspfiff fiel Hinteregger enttäuschte auf den Rücken: „Wir haben schlecht verteidigt, daher verpasst, eine weitere Saison im Europacup zu fixieren.“ Ein Doppelpack des Nigerians Anthony Ujah innerhalb von drei Minuten schockte Frankfurt, Beim zweien Tor sah auch Hinteregger sehr müde aus, attackierte nicht richtig: „Jetzt müssen wir versuchen, unsere Körper noch einmal in Schwung zu bringen und gegen Bayern alles rauszuhauen“, kündigte der Abwehrrecke an. Hütter und Niko Kovac sind seit gemeinsamen Zeiten bei den Red Bull Juniors, dem Vorgänger von Liefering, Freunde. Kovac war Hütters Vorgänger in Frankfurt. Wenn das nur nicht der Nährboden für dumme Spekuationen wird, sollte es nächsten Samstag in München das Unentschieden, das beiden hilft, tatsächlich geben.

Die Situation: Vierter ist Gladbach, punktegleich mit dem Fünften Leverkusen. Zwei Punkte dahinter folgt Frankfurt mit einem Punkt weniger. Die Mannschaften auf den Plätzen fünf bis sieben sind für die Europa League qualifiziert. Wolfsburg legt zwei Punkte hinter Frankfurt, Hoffenheim drei. Beide könnten die Eintracht überholen, wenn die in München verliert. Dann bliebe nur Rang acht und der Supergau. Gladbach empfängt Dortmund, braucht drei Punkte, um Vierter zu werden. Leverkusen gastiert in Berlin beim Zehnten Hertha BSC, für den es um nichts mehr geht.  Wolfsburg empfängt Augsburg, Hoffenheim muss nach Mainz.  Bis auf Gladbach und Dortmund sind bei allen anderen an der Entscheidung involvierten Klubs Österreicher dabei: Bei Leverkusen Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic, bei Hertha Valentino Lazaro. Bei Wolfsburg Tormann Pavao Pervan,  bei Augsburg Michael Gregoritsch, Kevin Danso und Georg Teigl. Bei Hoffenheim Florian Grillitsch, Stefan Posch und Christoph Baumgartner bei Mainz Karim Onisiwo, der Sonntag nicht spielte.

Trotz seines unübersehbaren und unüberhörbaren Frusts kündigte Hinteregger am Ende des Sky-Interviews an, dass dies nicht sein letztes Heimspiel bei Eintracht war. Das bedeutet: Er plant nicht nach sechs Monaten als Leihspieler in Frankfurt zu Augsburg zurückzukehren, obwohl sein Vertrag dort noch zwei Jahre läuft, dort mit dem Schweizer Martin Schmidt ein neuer Trainer am werken ist, der auf den von Hinteregger wenig geschätzten Manuel Baum folgte: „Eintracht und Hinteregger,  das passt ja ganz gut“, sagte der Kärntner. Ganz egal, wie die Saison Samstag endet. Trotz 0:2 und fünf Ligaspielen ohne Sieg feierten nachher 51.000 Zuschauer die Verlierer. Einmalig.

Foto: © Sky Sport Austria.

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