Fußball

Jetzt kann bei Rapid kein Weg an Demir vorbei führen!

Ruhe bewahren! Das ist die Devise bei Wolfsberg und Rapid vor den entscheidenden Spielen um die Qualifikation für die Gruppenphase der Conference League am Donnerstag gegen Norwegens Tabellenführer Molde und den FC Vaduz. Bei Wolfsberg gelingt dies trotz fünf sieglosen Runden und der roten Laterne des Letzten in der Bundesliga sicher leichter als bei Rapid nach dem schlimmen Auftritt beim 1:1 in Liechtenstein. Montag Abend gab es aus dem „Sky“-Studio sozusagen Störtöne. Damir Canadi, mit seinem neuen Klub Sibenik in Kroatiens Liga nach sechs Runden mit nur einer Niederlage Vierter und damit vorerst über den Erwartungen, war es sogar einen Flug nach Wien und zurück wert, um Rapid via „Talk & Tore“ die Meinung zu sagen. Was bewies: Sein vorzeitige rAbschied im April 2017, nach nur sechs Monaten oder 17 Spielen (mit einem bescheidenen Punkteschnitt von 0,88) beschäftigt ihn fünf Jahre später noch. immer. Mit Altach bekam noch ein andere Ex-Klub von ihm etwas ab, aber bei dem liegt seine Beurlaubung nur acht Monate zurück.

Rapid drehe nicht an den richtigen Stellschrauben, lederte Canadi gegen Grün-Weiß: „Es sind immer noch die selben, die den Verein führen. Das kritisiere ich auch. Es liegt nicht immer an der sportlichen Führung, am Sportdirektor, an den Spielern!“ Von der jetzigen Führungsgarnitur waren zu Canadis Zeit nur Präsident Martin Bruckner (allerdings als Präsidiumsmitglied unter seinem Vorgänger Michael Krammer), Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek sowie aus dem aktuellen Präsidium Gerhard Höckner und  Nikolaus Rosenauer dabei. Canadi konnte sich nicht vorstellen, dass es bei Rapid eine merkbare Steigerung geben wird: „Wenn ich auf den linken Außenverteidiger schau, ohne irgendwen anzugreifen, da fehlen einfach ein paar Positionen in dieser Mannschaft, damit sie um die Meisterschaft mitspielen können. Da darf man sich nicht selbst irgendwo starkreden!“

Stark reden wäre auch nach einem Aufstieg gegen Vaduz völlig unglaubwürdig. Es wäre das total falsche Zeichen, die Devise alles in Ordnung auszugeben, weil die Gruppenphase geschafft, damit das erste Saisonziel geschafft wurde. Jetzt müsse konstant Leistungen her, die bisher als die bisherigen, Rapid-würdig sind. So wie die erste Hälfte beim 2:1-Auswärtssieg gegen Lechia Gdansk. Und es darf nicht immer der große Umbruch als Begründung herhalten. Ein Ex-Rapidler ist das beste Beispiel dafür, dass der auch rasch gelingen kann. Nämlich Christoph Trimmel, Kapitän bei Union Berlin. Trotz 13 Neuen sind die „Eisernen“ bisher in der Bundesliga ungeschlagen. Die Gegner (Hertha BSC Berlin, Mainz, RB Leipzig) waren sicher nicht schwächer als die von Trimmels ehemaligen Klub, sondern eher stärker.

Bei Rapid wird hingegen Donnerstag im zehnten Pflichtspiel wieder eine „neue“ Startelf beginnen. Wie zuvor neunmal. Der Unterschied: Diesmal kann kein Weg mehr an Yusuf Demir vorbeiführen, der wegen der U 19-Europameisterschaft die Vorbereitung nicht mitmachte. In der Bundesliga kam Demir bisher nicht zum Zug, Trainer Ferdinand Feldhofer wechselte ihn beim 2:0-Heimsieg gegen Neftci Baku nach 63 Minuten ein, bei der Blamage in Vaduz zur zweiten Hälfte. In beiden Partien zeigte er sich gegenüber dem enttäuschenden Frühjahr nach der Rückkehr aus Barcelona verbessert. In Vaduz leistete er nach einem guten Dribbling die Vorarbeit zum Ausgleich von Ferdy Druijf. Solche Aktionen braucht Rapid. Sowohl Donnerstag gegen Vaduz als auch Sonntag gegen Sturm Graz. Für den 19 jährigen Demir wäre es der erste Einsatz unter den ersten elf seit 27. April, seit dem 2:2 gegen Austria Klagenfurt in Hütteldorf.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

3

Meist gelesen

Nach oben