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Jetzt muss sich zeigen, auf wen Rapid zählen kann!

Jammern über das große Verletztenpech bringt Rapid keinen Millimeter weiter. Das hat Didi Kühbauer vor dem ersten Geisterspiel im Allianz-Stadion am Sonntag Abend gegen Sturm Graz treffend festgestellt. Und versprach, auch ohne Christopher Dibon, Mario Sonnleitner und Thomas Murg eine Mannschaft aufzubieten, die grün-weißen Ansprüchen genügen wird, sprich den internationalen Startplatz erkämpfen kann. Jetzt ist die Stunde gekommen, in der sich zeigen muss, auf wen sich Rapid in Zukunft außer erprobten Ergänzungsspielern wie etwa Stephan Auer oder Srdjan Grahovac verlassen kann. Denn auch durch Langzeitausfälle wie Philipp Schobesberger oder Tamas Szanto sind Plätze frei, um sich mehr als bisher in den Blickpunkt zu bringen. Von der Abwehr über das Mittelfeld bis in den Angriff. Zumal auch die Vorstellung von Christoph Knasmüllner in Salzburg für Handlungsbedarf sorgte.

Das „Krisenzentrum“ ist derzeit die Innenverteidigung, da auch Mateo Barac vorerst nicht zur Verfügung steht Da stellt sich die Frage, ob Kühbauer mit drei zentralen Abwehrspielern oder Viererkette agieren wird, ob er zu Max Hofmann wieder einen Mittelfeldspieler (Dejan Ljubicic) oder Außenverteidiger (Filip Stojkovic) aufbietet oder den 18 jährigen Leo Greiml (Bild oben). Der Niederösterreicher verstand es bisher nicht ganz, nur zu zwei Bundesligaeinsätzen gekommen zu sein. Das Debüt am 30. Mai 2019 im Play-off um einen Europa League-Platz war unglücklich gelaufen: Da verschuldete er mit einem Eigentor die 1:2-Heimniederlage gegen Sturm. Wenn der 1,86 Meter-Mann jetzt die Chance auf mehr bekommt, dann muss er ohne wenn und aber funktionieren. So hart ist das Business.

Ähnliches könnte man von Thorsten Schick sagen, der letzten Sommer auf Wunsch von Kühbauer, der ihn aus gemeinsamen Zeiten bei Admira kannte, vom Schweizer Meister Young Boys Bern kam, wo er aber nicht den Sprung zum Stammspieler geschafft hatte. Schon bei Adi Hütter nicht. Schick fehlte von August bis Februar als Folge eines Knieoperation, kam nur zu acht Einsätzen, davon zwei über die volle Distanz. Jetzt könnte der 30 jährige Steirer für die rechte Außenbahn gefragt sein, muss dabei mehr als bisher zeigen. Liefern müsste auch der Japaner Koya Kitagawa. Ein Tor in elf Spielen, das ist trotz Eingewöhnungszeit weniger als erwartet. Auch er hatte Verletzungspech: Bänderriss im Sprunggelenk, Pause von September bis Dezember.

Auch einen Youngster stoppte eine Verletzung im Kampf um einen Platz im zentralen Mittelfeld: Der 19 jährige Dalibor Velimirovic fiel bei seinem Debüt, dem 3:1-Derbysieg bei der Austria positiv auf, spielte dann noch zweimal über die volle Distanz gegen Red Bull Salzburg, sah dabei im Cup Gelb-Rot. Zum Verhängnis wurde ihm sein jugendlicher Übermut: In Österreichs U 19 trat er noch gegen den Ball, als der Schiedsrichter bereits abgepfiffen hatte. Das Resultat: Seitenbandriss im Knie, danach schaffte er nie mehr das Niveau wie vor der Verletzung. Auch drei andere 19 jährige könnten in den englischen Wochen zum Thema werden: Verteidiger Adrian Hajdari, Offensivspieler Melih Ibrahimoglu und Linksaußen Dragoljub Savic. Für ihn wäre es ebenso das Bundesligadebüt wie für den 22 jährigen Mittelfeldspieler Marko Bozic. Dass Winterkauf Ercan Kara schon hinter sich hat: Neun Minuten reichten dem 1,92 Meter-Riesen für sein erstes Tor, mit dem er in der Nachspielzeit das Unentschieden in Hartberg rettete. Und dann gibt´s den 17 jährigen Kreativspieler Yussuf Demir. Der letzten Donnerstag im Training bei einer Wette gegen Velimirovic einmal mehr seine außerordentliche Technik bewies, als er drei Eckbälle hintereinander direkt ins Tor brachte.

Es wird  spannend, wer von den Youngsters gegen Sturm den Sprung in den Kader schaffen wird. Auch bei den Grazern war der  Start mit dem 1:2 im Südderby gegen Wolfsberg daneben gegangen. Sportchef Andreas Schicker forderte schon für das zweit Spiel seiner Ära öffentlich eine Steigerung ein.  Hütteldorf war zuletzt ein guter Boden für die Grazer, die dort seit 21. Mai 2017 die letzten fünf Spiele nicht verloren, zwei davon gewannen. Da ist Rapids Kapitän Stefan Schwab gefordert, seine Sturm-Serie aus dieser Saison fortzusetzen: Beim 1:0 in Graz das goldene Tor erzielt, beim 1:1 in Hütteldorf Assist zum Führungstor. Erzielt von Dibon …

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