Fußball

Jetzt startet Martin Stranzl seine Trainerkarriere

Die Karriere als Spielerberater  bedeutete doch nicht die Erfüllung für ihn. Nach sechs Monaten zog Martin Stranzl konsequent, wie er nun ist,  den Schlussstrich bei „grass is green“, der Agentur des Salzburgers Thomas Böhm, der schon zu aktiven Zeiten der Berater des Burgenländers gewesen war. Nicht, weil es plötzlich  Differenzen zwischen den jahrzehntelangen Freunden gegeben hätte. Nein, Stranzl, hat hinterfragt, ob das der Job ist, den er weiter ausüben will: „Ich war immer sehr ehrgeizig, bin auch ein kritischer Typ.“ Also hieß seine Antwort nein. Den Berater Stranzl wird´s küfntig nur noch mit Tipps  in besonderen Fällen geben, aber damit hat es  sich dann auch. Vielleicht bei Martin Hinteregger, dem die Ratschläge Stranzls merkbar gut getan haben, wie man in der letzten Saison bemerken konnte.

Ansonst hat aber ab sofort die Trainerausbildung Vorrang. „Martin  hat die Arbeit am Rasen gefehlt, die er als Berater nicht haben kann“, weiss Böhm aus den Gesprächen  mit dem 37jährigen Stranzl. Die hat er künftig: Mönchengladbachs ehemaliger Kapitän kehrt zum letzten Klub seiner aktiven Karriere zurück. Als Co-Trainer der Unter 19. Obwohl er weiß, dass er mit seinen Einstellungen bei jungen Spielern mitunter an seine Grenzen stösst.  Aber das ist eine Herausforderung. Worüber Gladbachs Sportvorstand Max Eberl  sehr froh ist: „Ich bin wirklich sehr einverstanden, dass Martin  seine Trainerkarriere bei uns beginnt. Mit seiner Erfahrung und Ausstrahlung wird er unsren Talenten gut tun, ihnen den richtigen Weg zeigen.“

Glaabachs U19 hat  künftig das prominenteste Co-Trainer-Duo der ganzen Liga. Mit der geballten Erfahrung von  zusammen 125 Länderspielen.  Zu Stranzl kommt noch der 44jährige ehemalige deutsche Teamstürmer Oliver Neuville, 2002 Vizeweltmeister unter Rudi Völler in Japan, vier Jahre später beim deutschen WM-Sommermärchen unter Jürgen Klinsmann Schlagzeilenlieferant durch sein goldenes Tor in der Nachspielzeit zum 1:0 gegen Polen in Dortmund. Das letzte seiner 69 Länderspiele bestritt Neuville unter Jogi Löw übrigens im Wiener Happel-Staion. Als Gegenspieler von Stranzl: In den letzten sieben Minuten bei Deutschlands 1:0  im entscheidenden Gruppenspiel gegen Österreich, womit Rot-weiß-Rot den Aufstieg verpasste. Neuville hat den U19-Job bereits seit vier Jahren.

Die Hoffnungen, die Eberl mit Stranzl und Neuville verbindet: Das  künftig nach längerer Zeit wieder einmal aus den eigenen Reihen ein „Fohlen“ kommt, das zur Leitfigur und zum Gesicht des Klubs wächst. In den letzten Jahren musste der clevere Eberl nämlich fast immer auf Einkaufstournee quer durch Europa gehen, damit Mönchengladbach konkurrenzfähig bleibt.

 

 

 

Meist gelesen

Nach oben