Fußball

Jogi im dritten Endspiel um den zweiten Pott im Doppel-Finale

Den ersten Pott im Doppel-Finale hat Deutschland seit Freitag Abend schon sicher. Etwas überraschend gewann die U21 in Krakau das Finale der Europameisterschaft gegen Favorit  Spanien 1:0, holte nach acht Jahren wieder den Titel. Sechs aus der Siegermannschaft von 2009 in Schweden wurden fünf Jahre später in Rio de Janeiro Weltmeister: Manuel Neuer, Jerome Boateng, Mats Hummels, Benedikt Höwedes, Mesut Özil und Sami Khedira.  Was folgt nach 2017? Deutschland siegte als bessere Mannschaft gegen die besseren Einzelspieler wie Saul und Asensio, setzte den Plan, wonach der Star die Mannschaft ist, perfekt um: „Ich habe noch nie ein Team so kämpfen sehen“, sagte Mitchell Weiser von Hertha BSC Berlin, der mit dem zweiten Kopftor seiner Karriere für die Entscheidung sorgte. Zu seinen Bayern-Zeiten zählt er zu den besten Kumpeln von David Alaba.

Somit ist Weisers Teamchef Stefan Kuntz zum zweiten Mal Europameister: 1996 als Spieler in England, 21 Jahre später in Polen als Trainer. Da wird der nach dem Turnier auslaufende Vertrag selbstverständlich verlängert. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass diesem Jahrgang bei der Fiesta gegen Spanien zehn Stammspieler fehlten. Acht holte Jogi Löw zum Confed-Cup, Leroy Sane (Manchester City) und Julian Weigl (Borussia Dortmund) fehlten verletzt.

Um den zweiten deutschen Pott geht es Sonntag Abend in St. Petersburg im Endspiel des Confed-Cups gegen Chile. Das Gruppenspiel der Finalisten endete 1:1. Für Löw ist es bei seinem sechsten Turnier das dritte  Endspiel. Selten sah man ihm so emotionell jubeln wie Donnerstag in Kasan beim 4:1 im Semifinale gegen Mexiko mit der linken Faust: „Sie haben gekämpft, gefightet, gesiegt“, lobte er seine junge Truppe. Die den Weltmeistern, die geschont wurden, den Kampf ansagte. Von denen haben  praktisch nur Tormann  Neuer, die Innenverteidiger Boateng und  Hummels sowie Mittelfeldlenker Toni Kroos 2018 ihr WM-Ticket sicher,  soferne sie nicht verletzt ausfallen. Ansonst zeichnet sich für die WM  eine brutale Stammplatzschlacht in deutscher Version ab, bei der Löw praktisch aus drei kompletten Mannschaften am Ende 23 Spieler auswählen wird. Ein deutsches Luxusproblem nach Jogis erfolgreichem Start-up-Unernehmen in Russland.  Bei dem sich speziell Schalkes Mittelfeldmotor Leon Goretzka, Timo Werner, Ralph Hasenhüttls Torjäger bei RB Leipzig, sowie der Jüngste, Leverkusens 20jähriger Rechtsverteidigr Benjamin Henrichs, aufdrängten. „Es gibt kein anderes Fußballland wie  so vielen Klassespielern zwischen 20 und 26  wie Deutschland. Darum beneidet es die ganze Fußballwelt“, urteilte Jürgen Klinsmann, Löws ehemaliger Chef. Und recht hat er. Somit könnte Löw in seiner nunmehr fast elfjährigen Teamchefära zum zweiten Mal seit 2013/14 eine Saison ohne Niederlage beenden. 2016/17 stehen elf Siege und drei Unentschieden zu Buche. Wie sieht die Bilanz Sonntag Abend aus?

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