Fußball

Jogi zwischen Katar und Star Revival in Nauders

Sie dauerte zwar nicht viel länger als fünf Minuten, die offizielle Verabschiedung von Deutschlands letzten Weltmeisterteamchef Jogi Löw am Donnerstag Abend beim 9:0 über Liechtenstein in Wolfsburg, aber sie war sehr stimmungsvoll. Viel Applaus von den 26.000 Zuschauern und „Jogi, Jogi“-Rufe. Auf der Vidiwall stand sein Name in einer Reihe mit den anderen deutschen Teamchefs, die den WM-Titel holten. Mit Sepp Herberger für 1954 in Bern, Helmut Schön für 1974 in München, Franz Beckenbauer für 1990 in Rom. Und dann eben Jogi Löw für 2014 in Rio de Janeiro nach dem unvergesslichen 9:1 im Semifinale gegen Brasilien. Nur das wird, völlig zu Recht, von Löw in Erinnerung bleiben. Nicht die verpatzten letzten drei Jahre von 2018 bis 2021.

Löw marschierte durch ein Spalier seiner Weltmeister (Miro Klose, Sami Khedira, Lukas Podolski, Per Mertesacker, Mats Hummels, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes) auf den Rasen, dazu gab es die Fan-Choreo „Danke Jogi“. Vom DFB bekam er die Jahrhunderttrainer-Urkunde (Bild oben). Nicht dabei hingegen Löws Kapitäne Philipp Lahm und  Bastian Scheinsteiger. Lahm, der am Spieltag 38 wurde, entschuldigte sich bei Löw, weil seine Frau eine Geburtstagsparty geplant hatte, Schweinsteiger sagte kurzfristig ab, weil seine Kinder krank sind. Beim Interview für RTL sprach Löw von einem Comeback, einem neuen Anlauf. Er habe den nötigen Abstand gewonnen, denke an die Rückkehr auf die Trainerbank. Konkrete Gespräche gab es noch keine.

Er denkt auch an seine Österreich-Zeiten. Mehr an die turbulente beim FC Tirol mit Meistertitel als an die Wien bei der Austria in der Ära von Frank Stronach. Darum plant Löw auch zum großen Star-Revival von 13. bis 17. Dezember ins Tophotel „Mein Almhof“ nach Nauders zu kommen, das Ralph „The Voice“ Schader, der langjährige, legendäre  Platzsprecher in Innsbruck, organisiert. Mit 60 Fußballgrößen aus zehn Ländern, worüber auch der ORF und Sport 1 berichten werden. Große Namen wie der ehemalige Bayern-Torjäger Giovane Elber, Fredy Bobic und Krassmir Balakov, zusammen das magische Dreieck des VfB Stuttgart in Löws Trainerära,  der deutsche Weltmeister Guido Buchwald, die ehemaligen Tiroler Publikumslieblinge Hansi Müller, Peter Pacult, Radoslaw Gilewicz und „Stani“ Tschertschessow, Österreichs  Rekordteamspieler Andi Herzog, Rekordtorschütze Toni Polster, Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz, Heimo Pfeifenberger, Franz Wohlfahrt, Otto Konrad, Markus Schopp etc.

Löw hatte schon zugesagt, doch jetzt gibt´s Konkurrenz für Schader. In Person der Trainergröße Arsene Wenger, jetzt für den Weltverband FIFA tätig. Wenger gegen Schader, irgendwie ein ungleiches Duell. Wenger lud Löw ins WM-Land Katar ein. Zum Arabian Cup, der am 30. November in Doha beginnt und bis 18. Dezember dauert, also im Finish mit dem „Star Revival“ in den Tiroler Berger terminlich kollidiert. Trotzdem arbeitet Löw daran, beide Termine unter einen Hit zu bringen. Fast eine weltmeisterliche Aufgabe.

 

Foto: Privat.

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