So wie 2020 bestreitet die Austria das letzte Spiel des Jahres daheim gegen den LASK. Das Resultat vor zwölf Monaten, ein 1:1, würde die Serie der sieglosen Heimspiele gegen die Linzer zwar auf sechs erhöhen, aber in der aktuellen Situation Violett mehr helfen, weil dann der Vorsprung auf den ungeschlagenen Gruppensieger der Conference League weiter vier Punkte betragen würde. Trainer Manfred Schmid will ihn aber vor den letzten vier Runden des Grunddurchgangs auf sieben erhöhen. Nur vier Niederlagen in 17 Runden hatte die Austria zuletzt vor sechs Jahren. Das spricht für die Defensive. Einer verabschiedet sich mit diesem Match von Austria: Co-Trainer Reinhold Breu wird ab Jänner Sportchef in Litauens Verband. Das reizte den Deutschen trotz seiner Freundschaft zu Schmid mehr als die Assistentenrolle in Wien.
Gegen den LASK feierte die Austria den ersten Sieg in dieser Saison. Bei 2:0 in Pasching jubelte Schmidt über das erste Bundesligator von Noah Ohio (Bild oben), es kam nur noch eines dazu. Damit sorgte die Austria für einen Trainerwechsel beim LASK: Präsident Siegmund Gruber beurlaubte einen Tag später Dominik Thalhammer, setzte dessen Assistenten Andreas Wieland interimistisch als Nachfolger ein. Sonntag endet Wielands Bewährungszeit. Für ihn spricht, dass der LASK die erfolgreichste aller 32 Mannschaften in der Conference League war, zwölf Tore schoss, nur eines kassierte. Die Bilanz in der Bundesliga entspricht nicht ganz den Ansprüchen des Traditionsklubs: In zehn Runden nur drei Siege, zwei Unentschieden, aber fünf Niederlagen, nur elf Punkte und 15:15-Tore. Ein Auswärtssieg gegen Austria würde Wielands Chancen, Chef zu bleiben, erhöhen. Er gab zu, dass die Gegner in den Gruppenspielen der Conference League, HJK Helsinki, Maccabi Tel Aviv und Alashkert Erewan, ein niedrigeres Niveau hatten als die Herausforderer in der Bundesliga. Die Entscheidung über Wieland fällt nächste Woche.
4000 Abonnenten, für die 2G plus (geimpft oder genesen, zusätzlich ein PCR-Test), aber keine Masekenpflicht gilt, können die Austria beim Jahresabschluss der Bundesliga im Stadion unterstützen, einen weiteren Schritt in Richtung Meisterrunde zu machen: „Wir trauen uns zu, dieses Zirl zu schaffen“, versicherte Schmid. Da Ziad el Sheiwi nach Knieoperation und Markus Suttner wegen einer Hüftprellung ausfallen, fehlt in der Abwehr ein Linksfuß. Zusehen muss auch Offensivtalent Muharem Huskovic mit einer Oberschenkelverletzung (Muskelfaserriss). In der violetten Chefetage gibt es ab Montag keine Winterpause, bleibt es wie beim LASK spannend. Einerseits wegen der zu erwartenden Post aus der Bundesliga. Kommende Woche tagt der für Lizenzen zuständige Senat fünf über Konsequenzen für Austria in der nächsten Saison, weil der im Oktober fällig gewesene Jahresabschluss mit Unterschrift eines Wirtschaftsprüfers bis jetzt nicht vorgelegt wurde. Zudem stellt sich die Frage, ob vor Weihnachten noch der Vertrag mit der Investorengruppe um Ex-LASK-Vizepräsident Jürgen Werner, genannt Viola Investment, unterschrieben wird. Austria gegen LASK kann man daher auch als Treffen zwischen Werners Zukunft und seiner Vergangenheit sehen.