Fußball

Junuzovic auf der Bank: Das wird noch öfters passieren

Servus-TV feierte vier Tage vor der Bundesligaeröffnung Zlatko Junuzovic beim  „Talk im Hangar 7″ Zlatko Junuzovic bereits als Topstar der kommenden Saison. Was dem geerdeten Routinier im Studio gar nicht so recht schien. Und dann sass der prominenteste Sommereinkauf von Red Bull Salzburg beim souveränen 3:1 des Meisters zum Start des LASK nur auf der Bank. Natürlich liegt es da nahe, Geschichten zu konstruieren, die vom Fall des Werder Bremen-Kapitäns zum Reservisten bei Österreichs Meister handeln, der ja gar nicht in dessen Beuteschema mit jungen Talenten passe.  Aber das würde dann heißen Thema verfehlt. Man kann Trainer Marco Rose glauben, wenn er versichert, mit Junuzovic sowohl sportlich wie auch als Typ zufrieden zu sein. Die Bestandsaufnahme sieht nämlich anders aus.

Alle Mittelfeldspieler in der Startelf gegen den LASK sind jünger als der 30jährige Junuzovic. Amadou Haidara und Xaver Schlager erst 20, Diadie Samasseoku ein Jahr älter, Reinhold Yabo 26, der überraschend aufgebotene Patson Daka gar erst 19. Junuzovic war auch der älteste Feldspieler auf der  Ersatzbank, auf der mit Heimkehrer Smail Prevljak immerhin auch der Dritte der  Torschützenliste der letzten Saison sass. Gar nicht unter den“letzten 16“ im Kader standen außer dem gesperrten Hannes Wolf und dem verletzten Fredrik Gulbrandsen Spieler, die fast alle der anderen elf Klubs mit Handkuss nehmen würden:  Etwa Südkoreas WM-Stürmer Hee Chan Hwang, Routinier Christoph Leitgeb oder Juwelen wie Romano Schmid und der erst 17jährige Ungar Dominik Szoboslai. Und dann bot Salzburg in der ersten Hälfte ohne Junuzovic eine Leistung, bei der Sky-Experte Alfred Tatar nur so ins Schwärmen geriet und behauptete, so könnte Österreichs Meister auch in Englands Premier League und der deutschen Bundesliga vorne mithalten.

Junuzovic kam im Finish zu einem 25 Minuten-Einsatz, der nach Selbsteinschätzung sehr intensiv war. Er sass Sonntag sicher nicht zum letzten Mal  bei Salzburg auf der Bank. Aber das wird kein Problem werden. Junuzovic ist mit seiner Erfahrung für die jüngeren Spieler wichtig wie ähnlich auch Leitgeb, kann etwas die interne Stimmung steuern. Auch deshalb hat Salzburg nicht wenig Geld in die Hand genommen, um Junuzovic mit einem Vertrag bis 2021 zu locken. Nach sechs Jahren deutscher Bundesliga gibt  sein Körper nicht mehr ständig englische Wochen, die Salzburg im Herbst bevorstehen, her. Das weiß auch Junuzovic, sonst hätte er letztes Jahr nach verpasster WM-Qualifikation nicht aus freien Stücken seine Teamkarriere beendet. Rose wird sich den Routinier für die wichtigen Spiele aufheben, in denen er ihn von Beginn an braucht. Anzunehmen, dass dies bei seiner Verpflichtung  bereits intern besprochen wurde. Darum auch Roses Sager: „Junuzovic gehört in die Mannschaft.“ Solche  Überlegungen kann sich in Österreich nur Salzburg erlauben.

Die Austria präsentierte nach dem Saisonstart eine Verstärkung. Allerdings im Betreuerbereich.  Einen neuen Athletiktrainer, der auch zur nunmehr fünfköpfigen Reha-Abteilung gehört. Sein Name: Quirin Söhnlein, in den letzten fünf Jahren im Eishockey bei EHC Red Bull München, der in dieser Zeit dreimal Meister war. Zu den Schützlingen des neue Austria-Betreuers gehörten sieben Spieler, die heuer bei Olympia in Südkorea mit Deutschland sensationell Silber gewannen.  Durchaus möglich, dass durch die Red Bull-Vergangenheit von Trainer Thomas Letsch der Kontakt zu Söhnlein zu Stande kam.

 

 

 

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