Eishockey

KAC gegen Vienna Capitals wäre das bessere Finale gewesen! Enkel von Sepp Puschnig bei Bader

Sonntag beginnt in Bozen die Finalserie um den Titel in der ICE Hockey League zwischen HC Südtirol Alperia und dem KAC. Der damit schon österreichischer Meister ist. Ein durchaus positives Zeichen, weil sich die Klagenfurter, aus welchen Gründen auch immer, darauf verlegten, die österreichischen Spieler zu forcieren. Und darum war es nur gut, dass die Klagenfurter im Semifinale mit Red Bull Salzburg die Mannschaft, die mehr Legionäre einsetzte, mit 4:1-Siegen klar eliminierte. Eine noch bessere Signalwirkung für Österreichs Eishockey hätte es gehabt, würden nicht die zwei besten Mannschaften aus dem Grunddurchgang im Finale stehen, sondern der KAC und die Vienna Capitals.  Schade drum, dass die Vienna Capitals an den Italienern scheiterten, Mittwoch nicht mit dem dritten Sieg den Ausgleich zum 3:3 schafften. Acht Sekunden fehlten dazu. So knapp vor Ende der regulären Spielzeit kassierten die Capitals nach 2:0-Führung den Ausgleich zum 2:2, in der 14. Minute der Verlängerung das 2:3. Die Gesten und Worte des Siegestorschützen Angelo Miceli in Richtung Capitals-Goalie Bernhard Starkbaum machten den Finalisten noch unsympathischer als er es bis dahin ohnehin schon war. Wegen der Strategie mit den Doppelstaatsbürgern, wegen der Brutalo-Aktionen des Kanadiers Mike Halmo, der Ali Wukowits im fünften Spiel wohl mit Absicht so schwer verletzte, dass er vermutlich noch an der Schulter operiert werden muss. Daher hätte Halmo länger gesperrt werden müssen als für vier Spiele. Dem KAC bleibt er somit wnigstens in den ersten drei Finalduellen erspart.

KAC gegen Vienna Capitals wäre schon deshalb das bessere Finale gewesen, weil auch in Wien sich endlich der Mut durchsetzte, auf Eigenbauspieler zu setzen. Aus der Nachwuchsakademie kamen fünf Spieler, von denen mit Tormann Sebastian Wraneschitz einer auch bei der U 20-WM in Edmonton aufgezeigt hatte. Es gab Partien, in denen Trainer Dave Cameron nur drei Legionäre aufbieten  konnte, sechs waren es im Durchschnitt: „Die Jungen haben es gut gemacht, der Einsatz war großartig“, zog Cameron die positive Saisonbilanz. Mit Lukas Piff, Timo Pallierer, Armin Preiser, und Patrick Antal schafften vier Spieler der Jahrgänge 2000 und 2001 den Sprung in die Mannschaft, arriviertere, wie beispielsweise Wukowits oder Benjamin Nissner, machten durch mehr Einsatzzeiten einen Sprung nach vorne. So groß die Enttäuschung am Ende auch war (Bild oben), diese Entwicklung ist mehr wert als der Einzug ins Finale oder sogar der Meistertitel, lässt für die Zukunft einiges erwarten.

Einen Tag nach dem Match in Boten beginnt in Wien das Traningslager des Nationalteams. Das Spiel am 15. April in Budapest gegen Ungarn wird das erste seit 8. Februar 2020 beim Österreich-Cup in Klagenfurt gegen Dänemark.  Auch ein Signal. Von den geschlagenen Semifinalisten aus Salzburg und Wien sind nur die jüngeren Spieler dabei. Teamchef Roger Bader bleibt seiner Linie treu, gibt jungen Spielern die Chance. Mit Wraneschitz, Verteidiger Luis Lindner, den Stürmern Tim Harnisch und Lucas Thaler sind  vier aus der Mannschaft von der U 20-WM dabei, eigentlich fünf. Denn Verteidiger Kilian Zündel fehlte in Kanada wegen Corona. Thimo Nickl und Marco Kasper, die ebenfalls zum U 20-Kader gehörten, bekamen von ihrem schwedischen Klub Rögle keine Freigabe. Von der Mannschaft der U 20-WM von 2016, mit der Bader seinen neuen Weg für Österreich begonnen hatte, stehen neun Spieler zum Aufgebot. Erstmals dabei ist auch der Enkel der KAC-Legende Sepp Puschnig, der 21jährige Julian.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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