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Kainz! Das zweite Steirer-Tor entschied das Nordderby

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Die Steirer hatten im deutschen Nordderby zwischen Werder Bremen und Hamburger SV das erste und letzte, für Werders 2:1-Sieg entscheidende Wort. Zunächst köpfelte Michael Gregoritsch nach sechs Minuten die Hamburger zur schnellen Führung, bestätigte sich in seiner auffälligsten Aktion als  Bremen-Schreck: sein viertes Tor in seinem vierten Nordderby. Danach traf Werders österreichischer Kapitän, Zlatko Junuzovic, im strömenden Regen mit einem perfekten Freistoss über die Mauer nur die Stange, leitete vor der Pause die Aktion zum Ausgleich ein. Die 63. Minute brachte dann den steirischen Wechsel: Hamburgs Trainer Markus Gisdol tauschte Gregoritsch aus, Alex Nouri brachte bei Bremen Florian Kainz. In zentraler offensiver Rolle für den Niederösterreicher Florian Grillitsch. Ein goldenes Händchen.

Denn nur 12 Minutenspäter entschied Kainz erstmals für Bremen ein Spiel, ohne einmal von Beginn an gespielt zu haben. Nach einer Aktion, die wieder von Junuzovic ausging, traf er mit links aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Sein zweites Saisontor als Joker: „Es macht riesig Spaß, hier zu spielen“, versicherte der Ex-Rapidler, der in den letzten 13 Partien zehnmal eingewechselt wurde.  Vor  zwei Monaten klang das noch nicht so. Jetzt ist er endgültig in Bremen angekommen, steht  hoch im Kurs, wie man auch in den Fanforen nachlesen kann. Auch Nouri unterstrich mit seiner Einwechslung, dass Kainz in der Hierarchie  gestiegen ist: Er kam noch vor Jungstar Serge Gnabry, der bisher als Fixstarter galt, aber nach einer Leistenverletzung sich vorerst hintanstellen muss. Nach dem Schlusspfiff hob Nouri den Siegestorschützen Kainz lachend und freudestrahlend in die Höhe. „Bild“ titelte: „Werder-Ösi schießt Hamburger SV ab.“

Werder Bremen jetzt neun Spiele unbesiegt, als Achter nur noch einen Punkt  hinter  Peter Stögers 1.FC Köln: „Wir müssen die Serie fortsetzen“, forderte der allerdings nächste Runde beim Vorletzten Ingolstadt gesperrte Junuzovic, der von einem hundertprozentig verdienten Sieg sprach, das Wort Europacup aber weiter nicht in den Mund nahm. Das Thema hat sich via Bundesliga hingegen endgültig  für Guido Burgstaller mit dem 1:2 bei Schlusslicht Darmstadt in der 93. Minute erledigt, bei dem Alessandro Schöpf zwölf Minuten zuvor eingetauscht wurde. Burgstaller machte sich erstmals seit dem Wechsel  zum Traditionsklub nach Gelsenkirchen Vorwürfe: Denn er scheiterte  bei 0:1 nach 58 Minuten mit einem Elfmeter am überragenden ehemaligen Sturm-Torhüter  Michael Esser. Statt Selbstvertrauen für die Aufholjagd gegen Ajax Amsterdam am Donnerstag zu tanken, eher am Boden zerstört. Burgstaller: „Aber wir dürfen nicht liegen blieben.“ Die Schalke-Fans ließen ihrem Frust freien Lauf. „Scheiß Millionäre“ war das mindeste, was sich die Verlierer anhören mussten

Foto: peterlinden.live.

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