Fußball

„Kaiser Franz“ über Alaba! Zwei Tore von Arnautovic

Kein anderer österreichischer Fußballer kam in den letzten Wochen so oft in die Schlagzeilen wie David Alaba. Der Poker mit Bayern Münchens Chefetage um die Verlängerung des 2021 auslaufenden Vertrags füllte sozusagen mehrmals das „Juli-Loch“. Die Bayern fuhren dabei einen Zick-Zack-Kurs. Zunächst ließen sie in diversen Medien durchsickern, dass Sportdirektor Hasan Salihamidzic Ende Juni in einem Gespräch im Münchner Restaurant „Bogenhauser Hof“ gegenüber Alabas Berater  Pini Zahavi der Kragen geplatzt sei, als der Israeli 20 Millionen Euro Gehalt forderte und erklärte, von welchen Geldströmen Deutschlands Serienmeister künftig profitieren würde. Darauf soll Salihamidzic Zahavi die Frage gestellt haben, ob er das wirklich glaube, was er erzähle, in welcher Welt er leben würde. Wenige Tage später ruderte Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge zurück, als er den Wiener Abwehrchef der Bayern als  „schwarzen Beckenbauer“ hochjubelte und versicherte, Bayern würde sich glücklich schätzen, wenn der 28 jährige Alaba seine Karriere bei Bayern beenden und darüber hinaus dem Klub in anderer Funktion erhalten bleiben würde. Mehr Lob geht ja nicht mehr. Rummenigge setzte die Schmeichel-Waffe ein, verriet, mit Zahavi eine neue Verhandlungsrunde  beim Finalturnier in Lissabon vereinbart  zu haben.

Der historische Vergleich zwischen „Kaiser Franz“ Beckenbauer, dem Mittelstück der legendären Achse mit Tormann Sepp Maier und Torjäger Gerd Müller ließ „Bild am Sonntag“ nicht ruhen, zumal ja Beckenbauer als Libero praktisch den Fußball neu erfunden,  1974, 1975 und 1976 den Europacup der Meister gewonnen hatte, sich dazu 1974 in München als Kapitän des deutschen Weltmeisters, zwei Jahre zuvor als Europameister feiern lassen hatte können. Alaba wäre es zuzutrauen, noch zweimal die Champions League zu gewinnen und damit Beckenbauer einzuholen. Weltmeister und Europameister mit Österreich zu werden, wird allerdings sehr schwierig. „Bild“-Fußballchef Walter M. Straten rief „Kaiser Franz“ daheim in Salzburg an, wollte seine Meinung zu Rummenigges Sager hören. Bayerns Ehrenpräsident Beckenbauer, der Abwehrchef Alaba bei den Geisterspielen in der Allianz-Arena mitunter auf die Beine schaute (Bild oben), antwortete kurz: „Ich weiß auch nicht so genau, wie der Kalle das meint. Bestimmt war es als Kompliment gedacht“.

Straten hatte in seiner Kolumne am Ende einen Rat für Alaba parat. Mit der Unterschrift unter einem moderten Vertrag zu beweisen das ein Profi das Wort „Wertschätzung“, nicht nur als Summe auf dem Konto versteht. Die Forderung nach 20 Millionen Jahresgehalt wäre überzogen. Alaba sei für Bayern ein sehr wichtiger, aber kein lebenswichtiger Spieler. Um jeden Preis müsse Rummenigge „seinen Beckenbauer“ nicht halten. Der letzte Satz: „Und, lieber David Alaba, auch mit 15 Millionen kann man sich noch jeden Tag ein Wiener Schnitzel leisten – plus Kaiserschmarrn“.

Alabas Freund Marko Arnautovic, dem es bei seinem China-Wechsel nur um die Summe auf dem Konto ging, meldete sich Sonntag im zweiten Spiel der neuen Saison zurück. Vor einer Woche nur auf der Bank, ersetzte er beim 4:0 (1:0) gegen Hebei Fortune den Brasilianer Hulk in der Startelf, erzielt kurz vor der Pause per Kopf das 1.0 und nach 49 Minuten das 2:0. Hulk hatte angekündigt, den Vertrag in Shanghai nicht verlängern, sondern in Europa weiterspielen  zu wollen. Zudem dürfte Arnautovic, für den nach 75 Minuten der Arbeits-Sonntag beendet war, den Trainingsrückstand reduziert haben. Shanghai übernahm in seiner Vorrunden-Gruppe Platz eins. Das 3:0 und 4:0 erzielte der neu verpflichtete Brasilianer Ricardo Lopes, der damit in zwei Spielen auf vier Treffer kam.,

Foto: Bayern München.

Meist gelesen

Nach oben