Fußball

Kampf um Aufstieg: Admiras Rückkehrer erinnern an Bundesligazeiten

Schon in der ersten der ausstehenden 14 Runden der zweiten Liga wird Freitagabend entschieden, ob der Kampf um den Aufstieg ein Duell zwischen Winterkönig Admira und Ried bleibt, oder ob auch die Vienna eingreifen kann. Dazu müsste der Dritte das Spitzenspiel beim Tabellenführer in der Südstadt, das live bei ORF Sport+ zu sehen sein wird, gewinnen. Amira fühlt sich gerüstet, wie Sportvorstand Peter Stöger versicherte: „Lieber die Rolle des Gejagten als des Jägers!“ Stöger und der technische Direktor Ralf Muhr konnten über den Winter Trainer Thomas Silberberger fast alle seine Wüsche erfüllen. Er bekam vier Neue dazu. Der „Großeinkäufer“ in der zweiten Liga war aber Voitsberg mit sechs Winter-Zugängen. „Wir wollten oben mitmischen, darum bemühten wir uns um Silberberger. Bisher ging alles besser als erwartet auf“. Sollte der Aufstieg nicht gelingen, dann wird es, so Stöger, einen neuen Ankauf geben.

An Admiras Bundesligazeiten erinnert die Rückkehr von Sponsor Baumit, der wieder an Bord ist. In der Bundesliga spielte früher auch die neue, „alte“ Nummer eins den Admira-Dress: Der inzwischen 35 jährige Jörg Siebenhandl kehrte nach neun Jahren zurück. LASK-Kooperationsspieler Lukas Jungwirth war zu Saisonbeginn im Admira-Tor gesetzt, doch nach der Verletzung von Tobias Lawal beorderten die Linzer noch im Herbst Jungwirth zurück und behielten ihn. Daher trieben Stöger und Muhr das Projekt Siebenhandl voran, der beim LASK nur dritter Tormann gewesen wäre. Der Admira kann er helfen. Das soll auch der zweite Rückkehrer, der drei Jahre jüngere Christoph Knasmüllner, der Admira 2018 in Richtung England (Barnsley) verlassen hatte. Von dort ging es nach einem Jahr zu Rapid, wo er im Sommer 2023 nicht mehr gefragt war. Die nächste Station war der polnische Drittligist Wieczysta in Krakau. Trotz Aufstieg war nach einer Saison Schluss, im Herbst war er vereinslos: „Wir rechnen nicht 14 mal über 90 Minuten mit ihm“, meinte Stöger zu den bekannten Schwächen und Stärken Knasmüllners, „aber er kann sicher für Impulse sorgen, wenn wir ihn brauchen!“ Auch im Duett mit dem anderen Oldie Deni Alar (Bild), der im Herbst mit neun Toren und drei Assists wesentlich erfolgreicher war als in seinen eineinhalb Vienna-Jahren zwischen Jänner 2022 und Juni 2023. Neunmal traf bisher auch Viennas Torjäger aus Ghana, Kelvin Boateng.

Die weiteren Neuen in der Südstadt: Der 25 jährige Stürmer Daniel Nussbaumer, der sich im Herbst nach zwei Saisonen mit Altach in der Bundesliga in der zweiten portugiesischen Liga bei Viseu nicht durchsetzte und „flüchtete“. Mit dem früheren Rapid-Talent Felix Holzhacker kam ein neuer Linksverteidiger. Im Herbst spielte er beim GAK in der Bundesliga nur zwei Minuten. Die Vienna verlor mit Mohamed Sanogo die Stütze im zentralen Mittelfeld an den LASK, er ist der blau-gelbe Rekordverkauf seit der Rückkehr in den Profifussball. Ein Comeback versucht via Vienna der ehemalige Rapid-Stürmer Bernhard Zimmermann nach einem im April erlittenen Kreuzbandriss. Interessant wird, ob der türkische U 21-Teamspielr Yalin Dilek, eine Leihgabe von Meister Galatsaray Istanbul, eine Bereicherung ist. Auf jeden Fall war es ein „außergewöhnlicher“ Wechsel.

Auch ansonst tat sich einiges. Der Floridsdorfer AC, der Lieblingsklub von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, blieb mit Rang 13 weit hinter seinen Erwartungen. Um nicht in Abstiegsgefahr zu kommen, engagierte Sportchef Lukas Fischer vier mit Bundesligaerfahrung: Verteidiger Manuel Thurnwald, den nach vier Jahren bei Altach, in denen er Stammspieler war, eine Knieverletzung aus der Bahn warf. Jetzt versucht er die Rückkehr. Christian Schoissengeyr gehörte von 2018 bis 2022 zum Kader der Wiener Austria, danach war er in Slowenien (Domzale) und Luxemburg (Differdingen), seit Sommer vereinslos. Mittelfeldspieler Peter Haring wechselte im Sommer 2018 von Ried nach Schottland, stand bis Sommer 2024 bei Hearts of Midlothian unter Vertrag. Nach einem halben Jahr Pause will er 31 jährige Burgenländer dem FAC helfen, im Jänner absolvierte er auch bei Wolfsberg ein Probetraining. Stürmer Oliver Strunz war im Herbst Rapid-Leihgabe bei Altach, wo er nicht reüssierte. Jetzt versucht er es eine Klasse tiefer.

Es gab auch Trainerwechsel. Zu Austria Lustenau kehrte Markus Mader zurück, der die Vorarlberger in die Bundesliga gebracht und dort gehalten hatte. Beim Letzten Horn soll Thomas Janeschitz seine jahrelange Erfahrung als Assistent von Ex-Teamchef Marcel Koller einsetzen und den Abstieg verhindern, beim Drittletzten Stripfing Emir Sulimani bei seinem ersten Engagement in der zweiten Liga. Beim Kooperationsklub der Austria gab es einen Präsidentenwechsel, Ex-Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar zog sich aus gesundheitlichen Gründen zurück.  Noch mit ihm hätte es Anfang Februar fast die nächste Cupsensation nach dem Paukenschlag gegen Rapid im Herbst gegeben. Die verhinderte der Schiedsrichter, als er ein reguläres Tor des prominentesten Stripfinger Neuzugangs, Ex-Austria-Stürmer Goran Djuricin, nicht gelten ließ.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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