Fußball

Kampf um´s Leiberl: Bei Werder Bremen wird´s härter

In zweieinhalb Wochen  wird  in der deutschen Bundesliga wieder gespielt. Bei allen Klubs laufen die Vorbereitungen. Einige Österreicher müssen wieder den Kampf um´s Leiberl aufnehmen. Denn den Status  gesetzt haben eigentlich nur sechs: Bei Bayern David Alaba, bei Leipzig Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker,  bei Schalke Alessandro Schöpf, einer der laufstärksten Spieler in der Bundesliga, an der rechten Flanke,  bei Augsburg Martin Hinteregger und in Ingolstadt vorerst auch Linksverteidiger Markus Suttner. „Bild“ entdeckte Hinteregger übrigens als neuen Vorzeigespieler  bei Augsburg.  Kein anderer Spieler wird in den letzten Tagen so oft erwähnt. Reportage vom Skifahren in Flachau, dann die Meldung, dass er  ins spanische Trainingslager nach Marbella sogar seinen eigenen Kopfpolster mitnahm. Um ja gut schlafen zu können.

Am schlechtesten sieht´s für Heinz Lindner aus. Er kommt wohl nur zu seinem ersten Bundeligaspiel im Torvon Eintracht Frankfurt, wenn sich die Nummer eins aus Finnland, Lukas Hradecky, verletzt. So war es  auch letzte Saison. Die anderen? Aleksandar Dragovic ist bei Leverkusen eher auf der Überholspur als Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger, der aus privaten Gründen im Trainingslager fehlt. Dragovic und Baumgartlinger kamen im Herbst auf je neun Einsätze, bei denen  Dragovic 110 Minuen länger spielte. Er macht derzeit in Orlando erstmals die Vorbereitung von Leverkusen unter Trainer Roger Schmidt mit, der ebenso wie Sportchef Rudi Völler weiss, dass Dragovic im Abwehrzentrum die Zukunft von Leverkusen ist: Es gilt als offenes Geheimnis, dass Kapitän Ömer Toprak im Sommer von der Ausstiegsklausel im Vertrag Gebrauch macht, für zwölf Millionen zu Borussia Dortmund wechseln wird.  Baumgartlingers Konkurrenten im  defensiven Mittelfeld haben noch die Nase vorn:  Vor allem der Ex-Salzburger Kevin Kampl, der auf der Position als einer der besten in der Bundesliga gilt, und der Chilene Charles Aranguiz. Kampl kommt aber  auch für Offensivrollen in Frage.

Gute Chancen hat  Michel Gregoritsch bei Hamburgs Trainer Markus Gisdol, weil der  ihn aus Hoffenheim-Zeiten kennt, dessen Fortschritte in den letzten vier Jahren erkannte. Wie 14 Einsätze zeigen, davon neun in der Startelf. Aber die Konkurrenz im Angriffszentrum (der Amerikaner Bobby Wood) als auch im offensiven Mittelfeld  ist groß. Hamburg  kauft  nichts für die Offensive dazu, nur für die  Defensive. Die Situation von Karim Onisiwo beim Schweizer Mainz-Trainer  Martin Schmidt ist besser als  zum Saisonstart, zu einem Stammplatz ist´s allerdings trotz 13 Einsätzen noch ein weiter Weg.  Lukas Hinterseer kam  bei Ingolstadt zwar in allen Partien zum Einsatz, wurde dabei aber neunmal eingewechselt. Auch  unter Maik Walpurgis blieb der Tiroler die Nummer drei im Angriff hinter Paraguay-Torjäger Lezcano und dem australischen Flitzer Leckie.

Ein spezielles Kapitel ist Werder Bremen. Für´s geplante Durchstarten bei Florian Kainz gab´s einen grippalen Rückschlag: Er kann ins Trainingslager nach Malaga nur nachfliegen. Dort will sich Trainer Alexander Nouri als Alexander der Harte präsentieren, dank  des Winterkaufs Thomas Delaney  den Konkurrenzkampf anziehen. Der  Däne soll zur neuen Zentralfigur im Mittelfeld wachsen. Was auch  Sportchef  Frank Baumann bekräftigte. Eine Kampfansage an Zlatko Junuzovic? Der ist immerhin zweiter Kapitä, im Mannschaftsrat. Eher muss sich da schon Florian Grillitsch Gedanken machen. Denn Delaney ist eher ein Spieler auf der defensiven Position vor der Abwehr, auf der Grillitsch letzte Saison einen Stammplatz eroberte, als auf der offensiven von Junuzovic, der im Herbst nur ein Spiel verpasste. Und das wegen einer Grippe. Grillitsch verlor im Herbst die Topform und durch eine Muskelverletzung  seinen Platz, kam nur auf elf Einsätze. Und bei ihm gibt´s auch eine zweite heikle Angelegenheit: Der Vertrag endet im Sommer. Bisher schob sein Berater Thomas Böhm alle Verhandlungen hinaus. Jetzt ist aber der 21jährigen Niederösterreicher offenbar nicht mehr ganz so begehrt  wie noch zu  Saisonbeginn.

 

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