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Kavlak gibt nicht auf: Frau Professor Aybek macht Hoffnung

Mittwoch feierte Veli Kavlak seinen 33. Geburtstag. Nächste Woche kommt er nach Wien, um den zweiten Teil des Trainerkurses zur UEFA-B-Lizenz zu absolvieren. Er denkt an die Zeit nach der Karriere. Logisch in dem Alter und nach neun Schulteroperationen, dadurch verursachten dreijährigen Pause. Das letzte Match bestritt der 31 fache Teamspieler, der einmal mit Rapid und zweimal mit Besiktas Istanbul Meister wurde, 2018. Den Kampf um ein sensationelles Comeback gibt er noch immer nicht auf. Bis zum kommenden Sommer hat er sich eine letzte Frist gestellt. Denn er fand in der Schweiz eine neue Hoffnung. Die hat einen Namen: Frau Professor Dr. Selma Aybek, die in Europa als führend in Sachen Neuropsychomatik gilt, für ihre Forschungen mehrere Preise erhielt. Die Schwerpunkte der Schweizerin: Störungen von Bewegungen und Gang. Bei Kavlak sorgt eine von ihr erkannte funktionelle neurologische Störung für die Probleme mit der Schulter und der Hand, die verhindern, dass er sich so bewegen kann, wie er es zu seinen besten Zeiten gewohnt war.

Kavlak war bereits drei Wochen im Inselspital von Bern zur Therapie von Aybek. Die ihm in Ausicht stellte, dass alles noch einmal so wird wie früher: „Ich fühl´mich auch wirklich besser. Man merkt, dass er wirkt!“, behauptet Kavlak. Die Therapie dauert noch, geht mit seinem Therapeuten in Istanbul weiter: „Mein größter Fehler war, dass ich zu lange mit Schmerzen gespielt habe“, weiß er heute. Speziell als Kapitän von Besiktas. Wo die Ärzte nicht erkannten, dass der Serratus-Muskel, der unter dem Schulterbatt liegt, ebenso abgerissen war wie die Bizepssehne. Das alles stoppte  den großen Kämpfer Kavlak. Einige der neun Operationen waren sicher nicht notwendig.

Die Therapie von Aybek zielt auf eine komplett andere Koordination der Bewegungen ab. Das hat ihm die Frau Professor in einigen Gesprächen erklärt. Da spielt sich vieles im Kopf ab: „Das Gehirn soll ja  schnell lernen“, weiß Kavlak. Und darum lebt er wieder seinen Traum. Zu dem auch gehört, noch einmal im Rapid-Dress zu spielen.  Spieler von seinem Niveau und mit seinem Herz könnte Grün-Weiß sehr gut gebrauchen.

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