Fußball

Kavlak verspricht: „Dieses Spiel wird Leipzig unvergesslich bleiben“

Alles redet vom ersten Champions Legue-Knaller zwischen Großeinkäufer Paris St. Germain und Bayern München, bei dem der Einsatz von  David Alaba nach seiner Sprunggelenksverletzung noch wackelt, am Mittwoch im Parc de Prince – aber auch schon Dienstag steigen heiße Partien. Eine davon mit österreichischer Beteiligung: Für Trainer Ralph Hasenhüttl, Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und Konrad Laimer gibt´s mit RB Leipzig das erste Auswärtsspiel in der Champions League in Istanbul gegen Besiktas. Veli Kavlak, früher Nebenspieler von Sabitzer und Ilsanker in Österreichs Team, Ex-Kapitän von Besiktas, kündigte an: „Dieses Spiel wird Leipzig nie vergessen.“

Kavlak, dessen Vertrag bei Besiktas noch bis 2019 läuft, ist nach sechs Schulteroperationen bei der Reha derzeit auf einem guten Weg: „Es sieht danach aus, dass ich 2018 erstmals seit 2012 schmerzfrei spielen werde.“ Bei seiner Prognose für seine Landsleute bei Leipzig spielt er nicht auf die deutsch-feindliche Stimung in der Türkei an, wegen der es seit Wochen einen Kontakt zwischen dem deutschen Vizemeister, dem Auswärtigen Amt und dem deutschen Generalkonsulat in Istanbul gibt. Die RB-Fanbetreuung und das Leipziger Fanprojekt sind seit Montag mit allen Mitarbeitern vor Ort,  obwohl nur 250  Fans mit an den Bospurus reisten. Für die Mannschaft setzt der Vizemeister auf einen eigenen Sicherheitsdienst, der auch das deutsche Nationalteam bei Reisen ins Ausland absichert.

An all das dachte Kavlak nicht, sondern vor allem an die Stimmung in der 42.000 Zuschauer fassenden Vodafone-Arena, dem neue Besiktas-Stadion: „Es ist kein Zufall, dass wir dort noch kein internationales Spiel verloren. auch in der türkischen Süper Lig ungeschlagen sind. Die Tribünen beginnen gleich neben dem Rasen, so einen Höllenlärm werden Sabitzer und Ilsanker noch nie erlebt haben. Da ist es schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Das Match ist verständlicherweise ausverkauft, die Stimmung ist noch angeheizt. Nicht nur durch den 2:1-Startsieg von Besiktas beim FC Porto, nach dem sich Besiktas auf Kurs Richtung Aufstieg und Achtelfinale sieht, sondern viel mehr durch die 1:2-Niederlage im Istanbul-Derby bei Besiktas am vergangenen Samstag: „Drei gelb-rote Karten gegen uns, reguläre Tore annulliert, klarer Elfmeter nicht gepfiffen, ich habe wirklich nie zuvor erlebt, dass ein Schiedsrichter eine Mannschaft so benachteiligt.“ Die gefürchteten Besiktas-Ultras haben deshalb eine „Antwort“ in der Champions League  angekündigt. Macht die Sache für Leipzig noch komplizierter: „Wenn einer dem Mitspieler etwas zuruft, wird ihn der nicht verstehen.“ Ein Hexenkessel.

Abgesehen davon hat Besiktas auch eine starke Mannschaft: „Wichtige Spieler sind zwar über 30, aber  derzeit wirklich topfit und daher sehr gut“, behauptet Kavlak.Wie der von Real Madrid geholte 34jährige portugiesische Abwehrchef Pepe, im Mittelfeld dessen gleichaltriger Landsmann Ricardo Quaresma, der 33jährige Brasilianer Talisca oder der 30jährige holländische Flügelspieler Ryan Babel. Der von Valencia geholte 32jährige Torjäger Alvaro Negredo sass zuletzt nur auf der  Bank. Er bekommt ein Netto-Jahresgehalt von 4,3 Millionen Euro.

Der große Schlager am Dienstag heißt aber Borussia Dortmund – Real Madrid. Der bisher in der Bundesliga überzeugende deutsche Tabellenführer gegen den in der La Liga schwächelnden Titelverteidiger. Für Dortmund gibt es nach 16 Punkten aus sechs Runden und 19:1-Toren schon Hochrechnungen zum Meistertitel und der Enttohnung der Bayern, der „Gänsehaut-Fußball“ unter dem neuen holländischen Trainer Peter Bosz gilt derzeit in Deutschland als Maß aller Dinge. Nur in der Königsklasse klappte es nicht bei der Borussia: 1:3 in Wembley gegen Tottenham. Daher darf es auch gegen Real Madrid keine Heimniederlage geben, Letzte Saison schafft Dortmund unter Thomas Tuchel in den Gruppenspielen gegen Titelverteidiger Real sowohl daheim als auch im Bernabeu-Stadion jeweils ein 2:2.

 

Foto: Instagram.

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