Fußball

Kein Salzburger „Entgegenkommen“ für Rapid: Austria vermietet Parkplatz

Der Kampf um Platz drei zwischen Rapid, Austria und Wolfsberg bleibt in den letzten zwei Runden spannend, Austria Klagenfurt hat noch Chancen auf Rang vier. Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer begann Montag, noch etwas angefressen über die zwei verlorenen Punkte beim vierten 1:1 im Derby, an einer Mannschaft für das letzte Heimspiel der Saison am Sonntag gegen Meister Red Bull Salzburg zu basteln:  Derbytorschütze Bernhard Zimmermann ist gesperrt, Ferdy Druijff wird wegen seiner Knieprellung laut Feldhofer vielleicht erst in der letzten Runde bei Wolfsberg zur Verfügung stehen, Marco Grüll ist außer Form. Zudem haben sich die Gegner schn auf seine Spielweise eingestellt. Sieht nicht gut für die Offensive auf. Auch in der Abwehr könnte es mit dem am Rücken verletzten Filip Stojkovic einen Ausfall geben. Personelle Alternativen? Dem japanischen Fehlkauf Koya Kitagawa wird nicht plötzlich ein Licht aufgehen, Nicolas Binder, der in bisher vier Bundesliaspielen auf drei Assists kam, saß im Derby nicht auf der Bank. Ebenso wenig Dragoljub Savic, der nach einem Superschuss zum Siegestor gegen Wolfsberg am 10.April viel Lob und einen Dreijahresvertrag bekam. Es geht schnell bei Rapid von oben nach unten oder umgekehrt. Vielleicht zu schnell.

Ein „Entgegenkommen“ von Salzburg darf Rapid nicht erwarten, obwohl mit dem Double eigentlich schon alle Ziele erreicht wurden. Trainer Matthias Jaissle spricht zwar nur von einer Randnotiz, macht aber intern doch Druck, um den Siegrekord der Austria aus der Saison 1985/86 einzustellen. Das wären 26 mit vier Runden weniger als damals. Um das zu schaffen, braucht Salzburg in den letzten Runde Siege über Rapid und Austria Klagenfurt. Zudem gibt es noch den Anreiz, den eigenen Punktekord seit der Reform zu überbieten. Der steht auf 52 Punkten, mit zwei Siegen wären es 54. Also werden Karim Adeyemi und Junior Adamu (Bild oben) in Hütteldorf ähnlich motiviert auf Torjagd gehen wie Sonntag beim 4:0 gegen Wolfsberg. Auch wenn wahrscheinlich diese Woche der Verkauf von Adeyemi an Borussia Dortmund über die Bühne gehen wird. Das hängt möglicherweise mit dem Wechsel des Ex-Salzburgers Erling Haaland von Dortmund zu Manchester City zusammen. Montag war der 21 jährige Norweger zum medizinischen Check in der Brüsseler Erasmus-Klinik, er soll einen Fünfjahresvertrag bekommen. Er kann um 75 Millionen Euro Ablöse aus dem bis 2024 laufenden Vertrag mit Dortmund aussteigen. Daher hat Borussia Boss Hans Joachim Watzke kein Problem, rund 35 nach Salzburg für Adeyemi zu überweisen.

Die Austria trauerte noch den vergebenen Chancen im Finish des Derbys bei numerischer Überlegenheit nach. Hätte der nach 36 Minuten als Folge eines Crash mit Rapids Tormann Paul Gartler ausgeschiedene Strafraumstürmer Marco Djuricin eine genützt? Anderseits erzielte sein Nachfolger Noah Ohio den späten Ausgleich. Keine Diskussion gibt es darüber, dass Austria schon seine bereits verpflichtete neue Stürmerhoffnung herbeisehnt: Den Schweizer 1,94 Meter-Riesen Haris Tabakovic, der Sonntag bei seinem Comeback nach Verletzungspause zwei Tore beim 3:0-Heimsieg von Zweitliga-Tabellenführer Austria Lustenau gegen St. Pölten erzielte. Damit hält er bei 26 in 21 Spielen. Sicher beeindruckend. Aber in der Bundesliga ist es schwerer zu treffen als in der zweiten Liga.

Violette Neuigkeiten gab es Montag vor dem direkten Duell am Sonntag. Sowohl in Wien als auch in Klagenfurt. Die Wiener Austria vermietet mit einem neuen Partner den Vorplatz der Osttribüne bei der Generali-Arena. Dauerparker zahlen im Monat 59 Euro, Kurzparker pro Stunde drei Euro. Nur Besucher des Fanshops dürfen eine halbe Stunde gratis parken. Parkraumbewirtschaftung zur Einrahmensteigerung gab es bisher bei keinem anderen Bundesligaklub. An Heimspieltagen muss der Parkplatz allerdings auch von Monatsparkern geräumt werden. Austria Klagenfurt präsentierte eine Neuerwerbung für nächste Saison: den beim Kärntner Rivalen Wolfsberg nach acht Jahren nicht mehr gefragten 32jährigen Mittelfeldspieler Christopher Wernitznig. Er erhielt einen Vertrag bis 2024 plus Option auf eine weitere Saison, nahm finanzielle Abstriche in Kauf.

 

 

Foto: Gepa/Admiral.

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