Das gab es in der Bundesliga noch nie: Ein Klub beantragt beim Senat eins die Überprüfung einer Gelb-Roten Karte. Getan hat dies der LASK, weil Kapitän Sascha Horvath vom Wiener FIFA-Referee Julian Weinberger (im Bild links) Samstag beim 0:3 in Salzburg beim Stand von 0:2 innerhalb von einer Minute zunächst gelb, dann rot sah. Laut LASK-Version enthielten die Wortlaute, die von mehreren Personen bestätigt wurden, keinerlei Beleidigungen. Die Begründung von Weinberger, biete keine regeltechnische Grundlage für die vollzogene Entscheidung. Man möchte ein Zeichen für mehr Dialog zwischen Spielern und Schiedsrichtern setzen. Die Aktion trägt die Handschrift von CEO Siegmund Gruber.
Weinberger, seit 16 Jahren in der Polizeiinspektion Preindlgasse in Hietzing beschäftigt, begründete Samstag im „Sky“-Interview die gelbe Karte mit zu aggressivem Anlaufen des Kapitäns, auf die Worte „das ist der Wahnsinn, was er pfeift, er soll die Augen aufmachen“, folgte der Platzverweis. Die Wortlaute soll Weinberger gegenüber LASK-Sportdirektor Dino Buric und Trainer Joao Sacramento bestätigt haben, der vierte Offizielle gegenüber dem technischen Direktor Valentin Grubeck. Daher sei Weinbergers Aussage bei Sky, wonach Horvats eine Wortmeldung getätigt habe, die das Maß überschritten hat, überraschend. Auch Sky-Experte Marc Janko meinte, Weinbergers Version spreche nicht für einen gerechtfertigten Ausschluss. Der Senat eins stellte sich aber nicht ganz unerwartet vor den Referee und lehnte den Antrag ab.
Auch sportlich tat sich beim LASK nach der dritten Niederlage in vier Runden etwas: Das Engagement eines Offensivspielers, mit dem Sturm Graz nicht mehr plante: Der 24 jährige Bryan Teixeira von den Kapverdschen Inseln, letzte Saison an den deutschen Zweitligisten Magdeburg verliehen, ist damit der 18. (!) Legionär im Kader der Linzer. Drei kommen aus Nigeria, je zwei aus Mali, den Vereinigten Staaten und dem Kosovo, je einer aus Brasilien, Panama, Holland, Dänemark, Senegal, Tschechien, Kroatien, Frankreich und den Kapverdschen Inseln. Zwei österreichische Torhüter, der 20 jährige Abwehrspieler Kevin Lebersorger, Horvath sowie die Stürmer Max Entrup und Christoph Lang ergänzen die Multi-Kulti-Truppe. Die Mehrzahl der Ausländer konnte bisher nicht beweisen, mehr als zweitklassig zu sein.
Foto: Red Bull Salzburg/Schaad.
