Fußball

Keine Ausreden: Herzog tüftelt am ersten Sieg als Teamchef

Temperaturen um 30 Grad derzeit in Tel Aviv,aber für Urlaubsstimmung bleibt Andi Herzog keine Zeit: „Alle hier sind froh, dass wir ihn haben“, lobt Willi Ruttensteiner, der Sportchef von Israels Verband, der seinen Landsmann verpflichtet hatte, „er hängt sich voll rein.“ Um nächste  Woche seinen ersten Sieg als Teamchef zu feieren, wenn möglich sogar zwei. Donnerstag in der Liga C der Nations League gegen Schottland in Haifa, drei Tage später gegen Albanien in Beer Sheva. Die Auswärtsniederlagen zum Einstand, das 0:1 in Albanien und das 0:3 beim Test in Belfast gegen Österreichs nächsten Gegner Nordirland, sind abgehakt.  Der Kader für den nächsten Anlauf steht. Verjüngt, da einige Routiniers verletzt absagten, wie der Austrianer Alon Turgeman oder zuletzt China-Legionär Eron Zahavy: „So ist´s halt, ich suche keine Ausreden, man muss halt das beste daraus machen.“  So könnte der 19jährige Stürmer Manor Salomon von Petach-Tikva debütieren: „Warum auch nicht?“

Über Tabellenführer Schottland hat er Berichte von seinem österreichischen Scout Heinz Hochhauser, der zwei Spiele in Glasgow, das 0:4-Debakel  gegen Belgien im Test und das 2:0 gegen Albanien vor nur 18.000 Zuschauern im Hampden Park beobachtete. Dazu betrieb Herezog  in den letzten Tagen gemeinsam mit Tormanntrainer Klaus Lindenberger einige  Videoanalysen. Tüfteln für seinen ersten Sieg als verantwortlicher Teamchef. Zwischendurch musste Zeit für Interviews sein, wenn schon der ORF ein eigenes Team von Wien nach Tel Aviv schickt:e „Daheim sind auch in Israel die Erwartungen sicher größer als auswärts, wir müssen liefern.“ Das Match gegen die Schotten, gegen Liverpool-Verteidiger Andy Robertson, gegen den ehemaligen Everton-Stürmer Steven Naismith, der jetzt beim Tabellenführer der Premiership, Heart of Midlothian, für Tore sorgt, gegen Manchester Uniteds Mittelfeldhoffnung Scott McTominay oder Robert Snodgrass, den Mitspieler von Marko Arnautovic bei West Ham, wird für Herzog auch die Erinnerung an seine Vergangenheit als Spieler. Denn der schottische Teamchef Alex McLeish gehörte zu der Aberdeen-Mannschaft, die 1989 gegen Rapid und Herzog aus dem UEFA-Cup geflogen war. Aber das hilft ihm nicht.

Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt ih nicht. Einige Spieler, wie etwa Munas Dabbur, der Sonntag noch mit Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz im Einsatz ist, kommen erst Montag, Donnerstag wird gespielt. Aber das fällt in die Kategorie keine Ausreden. Er würde gerne aus Haifa  Franco Foda und Österreich am Tag vor deren Spiel gegen Nordirland im Happel-Stadion einen Sieg vorlegen. Für Österreich werde es auch kein Selbstläufer, prophezeit er nach seinen Eindrücken aus Belfast. Vor Nordirlands Teamchef Michael O´Neill zieht er den Hut: „Beachtlich, wie gut er seine Mannschaft organisiert hat, sie spielerisch verbessert hat.“ Herzog ist sicher, dass die drei zentralen Mittelfeldspieler der Nordiren, Oliver Norwood von Sheffield United,  Kapitän Steen Davis von Southampton und George Savine von Middlesbrough Österreich einiges  aufzulösen geben werden. Ganz egal, wen Foda im Mitttelfeld aufbieten wird. O´Neill wählte zur  Vorbereitung auf das Match in Wien übrigens das gleiche Quartier wie vor der Endrunde zur Europameisterschaft 2016. Er buchte nur einen Tag nach der Auslosung der Nations League das Avita-Hotel in Bad Tatzmannsdorf.

Foto: Fussballverband Israel.

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