Fußball

Keiner weiß besser als Wolfsbergs Kapitän Liendl wie man Rapid schlägt

Ein Punkt in Wolfsberg reicht am Samstag Rapid, um als Dritter hinter dem LASK und Meister Red Bull Salzburg in die zehn Finalspiele um Titel und Europacupplätze zu gehen. Wir groß der Rückstand auf das Führungsduo sein wird, entscheidet sich erst Sonntag bei den Spielen Mattersburg gegen LASK und Salzburg gegen Sturm Graz. Derzeit sind es sechs auf die Linzer, drei auf die Bullen. Wenn es dabei bleibt, wäre für Rapid auf der Grund der ausstehenden vier direkten Duelle sogar noch alles möglich. Mehr als der dritte Platz, mit dem sich alle zufrieden geben würden. Aber wenn es eine Chance auf mehr gibt, sollte man alles daran setzen, sie zu nützen. Wäre daher auch wichtig, dass beim Ex-Klub von Trainer Didi Kühbauer weder Kapitän Stefan Schwab, noch Taxiarchis Fountas und Max Ullmann von Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca die gelbe Karte sehen. Sonst wären sie beim Start der Meisterrunde in Salzburg gesperrt. Das würde auch Max Hofmann und Dejan Ljubicic drohen, sollten sie in der Lavanttal-Arena zum Einsatz kommen. Ljubicic könnte erstmals nach seiner Verletzung wieder zum Kader gehören.

Bei Wolfsberg spielt einer, der besser als alle anderen in der Bundesliga weiß, wie man Rapid bezwingen kann. Kein anderer außer Michael Liendl (Bild oben) hat die letzten 15 Spiele gegen Grün-Weiß nicht verloren. Über einen Zeitraum von neun Jahren. Zehn mit Wolfsberg, davor fünf mit Austria. Die Ausnahme un der Zeit zwischen 22. Mai 2011 bis jetzt: Das 0:3 im Cupachtelfinale  am 31.Oktober 2018 in Wolfsberg. Aber in der Meisterschaft verlor Liendl letztmals gegen Rapid am 13.März 2011 mit der Austria in der Generali-Arena. Hamdi Salihi sorgte dabei für den 1:0-Auswärtssieg der Hütteldorfer.

Die Liendl-Bilanz seit damals:  Mit Austria zwei Siege und drei Unentschieden, mit Wolfsberg 2012 und 2013 fünf Siege und zwei Unentschieden, nach der Rückkehr im Sommer 2018 ein Sieg und zwei Unentschieden. Fünf Tore erzielte der 34jährige Mittelfeldspieler bei dieser gegen Rapid. Irgendwie  waren auch die Spiele gegen Rapid daran schuld, dass 2014 seine Legionärszeit begann, er zu Fortuna Düsseldorf in die zweite Liga wechselte. Der ehemalige  Rapid-Sportchef Helmut Schulte, damals bei Fortuna für die Personalpolitik zuständig,  betrieb Liendls Engament. Er hatte aus seiner Zeit bei Grün-Weiß noch die drei Spiele aus dem Herbst 2013 in Erinnerung, in denen Liendl stets für ein Wolfsberg-Tor gesorgt und entscheidende Akzente gesetzt hatte. „Damit hab ich den Rapidler etwas gutes getan, denn jetzt kann Liendl ihnen nicht mehr weh tun“, hatte Schulte damals zu Liendls Kauf bemerkt.

Jetzt kann es Liendl als Wolfsbergs Kapitän  wieder. Einmal war ihm dies bereits gelungen: Beim 3:1-Heimsieg im November 2018 traf der Steirer zweimal.Wolfsbergs Toptorjäger aus Israel, Shon Weissman, die Nummer eins in der Schützenliste, wartet noch auf seinen ersten Treffer gegen Rapid. Unter seinen 20 Saisontoren ist keines gegen Rapid dabei. Bei seinem bisher einzigen Match gegen Grün-Weiß im letzten Oktober,beim hart umkämpften 1:1 im Allianz-Stadion, sorgte Mittelfeldspieler Mario Leitgeb für Wolfsbergs Ausgleich: „Es wird wieder so eine enge Partie“, prophezeite Kühbauer nach acht Runden ohne Niederlage. Rapid gewann von den ersten zehn Auswärtsspielen sieben, hatte noch nie in der Bundesliga einen bessere Auswärtsbilanz. Aber bei den letzten acht Gastspielen in Wolfsberg gab es nur einen Sieg, den im Cupachtelfinale. Einen neuen Rekord bejubelte Rapid bereits vor dem Match in Kärnten: Noch nie zuvor gab es so viele Vereinsmitglieder. Derzeit sind .es 16804!

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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