Fußball

Kerschbaumer mit Heidenheim in Relegation gegen Werder Bremen

Das Siegestor, das der gebürtige Tullner Konstantin Kerschbaumer in der vorletzten Runde der zweiten deutschen Liga in der 97. Minute zum 2:1 des 1.FC Heidenheim über den Hamburger SV erzielte, reichte zu Platz drei hinter den Aufsteigern Arminia Bielefeld und VfB Stuttgart und damit der Relegation um den letzten Bundesligaplatz für die nächste Saison. Obwohl Heidenheim Sonntag in der letzten beim Kerschbaumer Ex-Klub Bielefeld mit 0:3 (0:2) unterging. Dem Hamburger SV hätte ein Unentschieden daheim gegen Sandhausen zu Platz drei gereicht, aber der blamierte sich beim 1:5 (0:2) gegen Sandhausen bis auf die Knochen. Ex-FAC-Keeper Martin Fraisl ließ sich im Sandhausen-Tor nur durch einen Elfmeter bezwingen. Donnerstag geht die Relegation im Bremer Weser-Stadion los, vier Tage später ist das Retourspiel in Heidenheim. Eigentlich spricht alles für Werder Bremen.

Kerschbaumer in der Bundesliga, das wäre für den 27 jährigen Mittelfeldspieler mehr, als er zu träumen wagte. Vor neun Jahren wurde er bei Rapid als größte Hoffnung in der zweiten Mannschaft  bezeichnet, aber zu einem Bundesligaeinsatz bei Grün-Weiß reichte es nicht. Er wurde an die Vienna, nach St.Pölten und die Admira verliehen, von der Südstadt ging es in die zweite englische Liga zu Brentford. Dort blieb er zwar ein Jahr, wurde danach an Bielefeld verliehen. Dort lief es ganz gut, war er der Zimmerpartner seines Landsmanns Manuel Prietl, aber im Sommer 2018 konnte es sich Armina nicht leisten, ihn fix zu verpflichten. Also ging es von Bielefeld nach Ingolstadt zum Bundesliga-Absteiger. Der in die dritte Liga durchgereicht wurde. Daher Wechsel nach Heidenheim als Nachfolger für Landsmann Nikola Dovedan, der den Ruf seines Ex-Trainers bei Altach, Damir Canadi, zum 1.FC Nürnberg gefolgt war. Kerschbaumer traf die bessere Wahl.

Heidenheim kam schon letzte Saison als Fünfter der Relegation nahe. Diesmal gelang es: „Wir haben noch die Köpfe unten, weil wir in Bielefeld keine gute Figur abgaben“, gestand der zur Pause ausgetauschte Kerschbaumer am Sonntag Abend, „aber ab Montag wird das anders, Bremen voll im Fokus sein. Chancenlos sind wir nicht!“  Auch die Relegation ein Österreicher-Duell: Marco Friedl gegen Kerschbaumer. Dessen Trainer hat eine Österreich-Vergangenheit: Frank Schmidt, seit 2007 im Amt und damit dienstältester Trainer im deutschen Profifußball, war als Spieler Legionär in Wien bei Vienna und dem Sport-Club.

Die schlimmste Blamage in Hamburgs Klubgeschichte, das bevorstehende dritte Jahr hintereinander in der zweiten Liga, wird Konsequenzen haben. Möglicherweise für Trainer Dieter Hecking, aber auch für Martin Harnik, Sonntag als einziger Österreicher im Einsatz. Bis zum Pausenpfiff. Ohne Aufstieg muss der Hamburger SV  Harnik nicht verpflichten, er gehört jetzt wieder Werder Bremen. Und Louis Schaub, beim peinlichen Auftritt, wieder nicht im Kader, dem 1.FC Köln. Auf Klubsuche wird auch Teamkeper Heinz Lindner gehen: Wehen Wiesbaden schaffte trotz 5:2 gegen St. Pauli, bei dem er wegen einer Handverletzung fehlte, nicht den Klassenerhalt. Hingegen seine Landsleute Marco Djuricin und Christoph Kobald mit Karlsruhe durch ein 2:1 in Fürth. Auf Kosten des 1.FC Nürnberg, der nach dem 1:1 bei Holstein Kiel gegen den Dritten der dritten Liga in die Relegation muss. Bitter für Dovedan. Schlechte Wahl getroffen. Mit Heidenheim hätte er nichts in der Relegation nichts zu verlieren, mit Nürnberg hingegen praktisch alles.

Foto: SV Heidenheim.

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