Fußball

Klopp zahlte für Liverpools Erfolgsteam 437 Millionen!

Fußball-Europa blickt Donnerstag Abend nach Manchester ins Etihad-Stadium: Macht Liverpool mit seinem deutschen Trainerturbo Jürgen Klopp im Schlager beim Meister Manchester City den entscheidenden Titel zum ersten Titelgewinn seit 1990? Die ersten 20 Runden sprechen dafür. Die“Reds“ sind ungeschlagen, gewannen 17 Spiele. Nur drei Gegner blieben bisher ungeschlagen: Chelsea Ende September beim 1:1 an der Stamford Bridge, Manchester City am 7. Oktober beim 0:0 an der Anfield Road, zuletzt Arsenal beim 1:1 am 3. November im Londoner Emirates-Stadium. Seit damals eilt Liverpool von Sieg zu Sieg, hat bei 48:8-Toren sieben Punkte Vorsprung. Bliebt es Donnerstag so, dann bedeutet dies zehn Punkte Vorsprung und die Vorentscheidung im Titelkampf. Selbst Manchester City Trainerguru Pep Guardiola adelte letzten Sonntag Liverpool als derzeit beste Mannschaft der Welt. Guardiola hat von 15 Duellen gegen Klopp nur fünf gewonnen, zum letzten Mal am 5.September 2017 gleich mit 5:0. Aber der stolze Spanier zog achtmal den kürzeren. Zuletzt vor neun Monaten im Viertelfinale der Champions League, was ihm besonders weh tat: 0:3 in Liverpool, 1:2 daheim.

Als Klopp am 17.Oktober 2015 auf Liverpools Trainerbank debütierte. lag der Traditionsklub nur auf Platz zehn. Aus seiner damaligen Startelf beim 0:0 gegen Tottenham ist aktuell nur noch James Milner eine feste Größe. Klopp kaufte seit damals 19 Spieler für umgerechnet 437 Millionen Euro, verkaufte 24 für 300 Millionen. Es gab natürlich Einkäufe, die nicht einschlugen. Etwa der erste im Winter 2016. Der Serbe Marko Grujic ist inzwischen an Hertha BSC Berlin verliehen. Es reichte nur zu Platz acht und zum Endspiel der Europa Lague, das in Basel gegen den FC Sevilla 1:3 verloren ging.  Für die Saison 2016/17 investierte er 80 Millionen in sieben Zugänge, von denen heute nur der Ex-Salzburger Sadio Mane (Bild oben) und der Holländer Georgino Wijnaldum Stützen der Erfolgsmannschaft sind. Mane kaufte er für 41,2 Millionen von Southampton, dem nunmehrigen Klub von Ralph Hasenhüttl. Liverpool  verbesserte sich auf Platz vier, was nicht als großer Erfolg galt. Daher wurden die Transferausgaben auf 168 Millionen erhöht, ohne dass dies an Platz vier in der Premier League etwas änderte. Aber trotzdem gelangen Klopp seine bisher besten Einkäufe: Der Ägypter Mohamed Salah, von 42 Millionen von AS Roma geholt, entwickelte sich zu einem der besten Stürmer der Welt, die holländische Abwehrkante Virgil van Dijk zum besten Innenverteidiger der Premier League. Southampton verdiente dabei 78,8 Millionen Euro. Inzwischen schütteln nicht mehr so viele über den Weltrekord-Preis für einen Verteidiger so viele den Kopf wie vor einem Jahr.

Aus dem durch zwei fürchterliche Fehler des ein Jahr zuvor geholten deutschen Tormanns Loris Karius mit 1:3 verlorenen Finales in der Champions League die nächsten Konsequenzen. Er holt mit dem Brasilianer Alisson Becker einen Keeper von Weltklasseformat. Er kam für 62,5 Millionen Euro von Roma, war der teuerste Einkauf in einer Übertrittszeit, in der Klopp mit 182 Millionen so viel wie nie zuvor ausgab, Aber Alisson scheint der letzte Baustein zu sein, um Klopp zu seinem ersten Titel mit Liverpool zu verhelfen. Mehr als der Ex-Salzburger Mittelfeldmotor Naby Keita, der 60 Millionen Euro Ablöse an RB Leipzig kostete (von denen neun nach Salzburg weiter gingen), mit der Rückennummer acht der Legende Steven Gerrard bei seinen 14 Einsätzen in der Premier League auf den großen Durchbruch wartete. Mehr als er und der für 45 Millionen von Monaco geholte  Brasilianer Fabinho zeigte „Billigkauf“ Xherdan Shaquiri, der für 14,7 Millionen von Absteiger Stoke kam, was viele nicht verstanden. Aber der Schweizer Offensivspieler kam in 15 Spielen der Premier League auf sechs Tore und zwei Assists.

Auch ein Österreicher gehörte zu den Ein-und Verkäufen von Klopp: Alexander Manninger, 2016 von Augsburg ablösefrei als Nummer drei in der Torhüter-Hierarchie hinter dem Belgier Simone Mignolet und Karius geholt.  2017 beendete Manninger seine Karriere: „Ich habe mein Alter gespürt, musste im intensiven Training die Zeichen meiner damals fast 40 Jahre erkennen.“ Derzeit klappt bei Liverpool einfach alles, Klopp kommt aus dem Siegerlachen nicht mehr heraus. Aber er bremst: „Es ist noch keiner Meister geworden, weil er zum Jahreswechsel die meisten Punkte hatte. Wir müssen auch eine starke Rückrunde spielen, sind aber hungrig, brauchen den Tunnelblick. Dann schauen wir, wo es uns hinführt.“

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