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Klopp ohne Pressing-Gehirn um Liverpools Rückkehr nach elf Jahren

Vor zwei Jahren verlor der FC Liverpool bereits in der Ära von Jürgen Klopp das Endspiel der Europa League gegen den FC Sevilla in Basel nach 1:0-Führung mit 1:3. Auf ein Finale in der Champions League warten die „Reds“ bereits seit  elf Jahren! 2007 verloren sie in Athen gegen den AC Milan 1:2, zwei Jahre zuvor sorgten sie in Istanbul für ein Endspiel, das in die Geschichte einging: Gegen Milan zur Pause 0:3 zurück, zwischen der 54. und 60.Minute den Ausgleich geschafft, am Ende das Elferschießen 3:2 gewonnen. Die Helden von damals, etwa der polnische Torhüter Jerzy Dudek, der drei Penaltys hielt, Steven Gerrard, Xabi Alonso, der Tscheche Vladislav Smicer, der den entscheidenden verwandelte, oder auch der Deutsche Didi Hamann, jetzt „Sky“-Kommentator, werden an der Anfield Road ihr Leben lang einen Heldenstatus genießen. Der Trainer in beiden Endspielen: Der Spanier Rafa Benitez, derzeit in der Premier League bei Newcastle.

Neue Helden braucht Liverpool. Die wären eigentlich gefunden: „Magic Mo“ Salah, der Brasilianer Roberto Firmino, der seinen Vertrag um fünf Jahre verlängerte, der Ex-Salzburger Sadio Mane. Aber zur „Unsterblichkeit“ fehlt noch etwas besonders. Das wäre ein Finale in der Champions League nach so langer Wartezeit. Alle Flugverbindungen von England in die Finalstadt Kiew sind rund um den 26.Mai, dem Tag des Endspiels, bereits so gut wie ausgebucht. Waren es bereits vor dem 5:2 im ersten Semifinale gegen Barcelona.Bezwinger AS Roma mit der großen Show von Ägyptens Nationalheld Salah gegen seinen Ex-Klub. Die Ausgangsposition stimmt: Roma muss hoch verteidigen, um ein zweites Wunder,wie das 3:0 gegen Barcelona im Viertelfinale, zu schaffen. Aber das spielt Salah, Firmino und Mane in die Karten, wie man schon letzte Woche sah. Noch keine Mannschaft erzielte in dieser Champions League-Saison in Rom ein Tor. Wenn Liverpool die erste wird, wäre das keine Überraschung, sondern eigentlich sogar logisch.

Angst gibt´s vor neuerlichen Schlägereien von Chaotenfans, bei denen in Liverpool ein Engländer lebensgefährlich verletzt wurde. Daher gilt in Italiens Hauptstadt seit Dienstag ein Alkoholverbot im Zentrum und rund um das Olympiastadion. Für Aufregung und Rätselraten sorgt Klopp. Weil der deutsche Trainerstar bis zum Saisonende ohne den Assistenten auskommen muss, der als als sein „Gehirn“ hinter dem Gegenpressing gilt. Zeljko Buvac, seit 17 Jahren als Co-Trainer in Mainz, Dortmund und Liverpool an der Seite von Klopp, kehrte aus England nach Mainz zurück. Liverpool bestätigte die Trennung aus persönlichen Gründen. Insider wollen wissen, dass sich beide überworfen haben, zuletzt kaum noch miteinander redeten. In Bosnien, der Heimat von Buvac, kursierte die Meldung, er sei als Nachfolger von Arsene Wenger bei Arsenal in der Poleposition, bekomme seinen ersten Job als Cheftrainer.

Für Liverpool und Klopp stehe diese Woche viel am Spiel: Mittwoch das Finale, Sonntag in der Premier League vielleicht ein Platz in der Champions League in der kommenden Saison. Da gastiert Liverpool in der vorletzten Runde an der Stamford Bridge bei Chelsea. Dass Platz drei durch Tottenham nach dem 2:0 gegen Watford nach Verlustpunkten weg ist, wird Klopp zwar ärgern, aber nicht entscheidend stören. Da die Premier League ab Sommer vier Fixplätze hat. Aber auch Rang vier wäre bei einer Niederlage in London in Gefahr. Weil dann Chelsea mit einem Spiel weniger vor den letzten zwei Runde nur noch drei Punkte Rückstand auf Liverpool hätte.

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