Jürgen Klopp und Ralph Hasenhüttl absolvierten in Deutschland gemeinsam den Trainerkurs zur UEFA-Lizenz. Sonntag folgte Liverpools Erfolgstrainer dem Beispiel des steirischen Kollegen von Southampton, was Umstellungen und den Aufstieg in die vierte Runde des FA-Cups betrifft: Hasenhüttl bot Samstag beim 2:0 gegen Huddersfield nur einen Spieler auf, der zur Mannschaft gehörte, die am Neujahrstag Tottenham bezwungen hatte, setzte auf zwei 19 jährige Debütanten, die prompt die Tore erzielten. Klopp agierte Sonntag im Lokalderby gegen Everton und Ancelotti ähnlich: Von der Besetzung beim 2:0 gegen Sheffield United am Donnerstag begannen drei Tage später nur Innenverteidiger Joe Gomez und Mittelfeldroutinier James Milner, der bereits nach neun Minuten verletzt ausschied. Noch mehr als Hasenhüttl setzte Klopp auf Youngsters: Er ließ mit Rechstaußen Harvey Elliott sogar einen 16 jährigen ran, dazu drei 18 jährige, einen 19 jährigen und zwei mit 22. Der Ex-Salzburger Takumi Minamino war ei seinem Debüt im Dress der „Reds“ an der Anfield Road einen von vier routinierten Spielern. Nach 70 Minuten beendete Klopp den Auftritt des Japaners, den er als „super und herausragend“ lobte, brachte für ihn Alex Oxlade-Chamberlain. Eine Minute später traf der 18 jährige Curtis Jones zum goldene nTor. Klopp gewinnt auch mit einer „Teenie-Band“. Jose Mourinho muss hingegen it Tottenham nachsitzen: Ohne Harry Kane nur 1:1 bei Middlesbrough, daher ein Wiederholungspiel. Mit Crystal Palace scheiterte ein Klub der Premier League an einem aus der Championship: Daheim 0:1 gegen Derby County. Mit Wayne Rooney gewann Derby beide Spiele, die er mitmachte. Donnerstag gegen Barnsley 2:1, Sonntag im Cup.
Mit Gerhard Struber steht auch der zweite österreichische Trainer auf der Insel in der vierten Cuprunde: Barnsley, der Vorletzte der Championship, siegte bei Crewe Alexandra, dem Dritten der League Two (vierte Liga) 3:1 (1:0). Einen Tag später ging einer von vier geplanten Winterkäufen über die Bühne: Der 26 jährige Wolfsberg-Mittelfeldspieler Manfred Ritzmaier (Bild oben rechts) folgt seinem Ex-Trainer zu Barnsley. Der Steirer spielte seit 2018 bei Wolfsberg, zuvor wurde er in Holland ausgebildet. Sein Vertrag endet im Sommer, jetzt konnte Wolfsberg-Präsident Dietmar Riegler noch „Kleingeld“ für Ritzmaier kassieren, meldete daher am Dreikönigstag den Vollzug. Die Freigabe für Struber aus dem laufenden Vertrag ließ sich Wolfsberg im November mit 900.000 Euro entlohnen. Thomas Böhm, Chef der „Grass is green“-Agentur, ist sowohl Berater von Struber als auch von Ritzmaier, war Sonntag beim Aufstieg in Alexandra live dabei, bei dem Struber keinen Österreicher (Tormann Samuel Sahin-Radlinger, Stürmer Patrick Schmidt) einsetzte.
Ein geplatzter Transfer eines Österreichers zu Barnsley ist noch bei der FIFA und Englands Football Association anhängig: Da ging es um den 22jährigen Innenverteidiger Manuel Maranda. Der Wechsel von ihm war zwischen Wacker Innsbruck und Barnsley war vor letzten Sommer bereits abgemacht, ehe Barnsley einen Rückzieher machte und aus Sicht der Tiroler einen Vertragsbruch beging. Daher wandten sich Wacker Innsbruck sowohl an die FIFA als auch an Englands Verband. Da geht es um eine mittlere sechsstellige Summe, ein Urteil gibt es bisher nicht. Barnsley hat mit dem 30 jährigen Gauthier Ganaye den jüngsten Vorstandschef aller englischen Profiklubs, im Management arbeitet auch eine ehemalige Größe der US-Baseballszene: Billy Beane, früher für Erfolge der Oakland Athletes verantwortlich.
