Fußball

Komposch-Option ungültig? So macht sich die Spielervereinigung fragwürdig

Jetzt ist es mit Friede, Freude und Eierkuchen bei Hartberg nach dem sensationellen Aufstieg ins Cuppfinale gegen Wolfsberg endgültig vorbei. Abwehrchef Paul Komposch warf, angetrieben von seinem neuen Berater und unterstützt von der Spielereinigung VdF, die sich damit in ein fragwürdiges Fahrwasser begab, den Fehdehandschuh hin. Alle behaupten: Komposch kann im Sommer ablösefrei gehen. Damit er bei einem anderen Verein mehr verdienen kann, der Berater eine höhere Provision kassiert. Dieser Verein dürfte der LASK mit Hartbergs Ex-Trainer Markus Schopp sein, der sich bereits im Winter um den 23 jährigen bemüht hatte.

Es mag zwar altmodisch klingen, aber Komposch schätzt nicht, dass ihm Hartberg die Bühne bot, zu einem guten Bundesligaspieler zu werden. Die hätte er bei seinem früheren Verein, bei Sturm Graz, nicht bekommen. Im Vertrag, den noch ein anderen, offenbar vernünftigerer Berater (Manuel Weber, der ehemalige Spieler von Sturm Graz und Wolfsberg mit seiner Agentur Selection) für ihn abschloss, hatte Hartberg die Möglichkeit, die Option auf eine einjährige Verlängerung bis 5. April zu ziehen. Das tat Hartbergs Obmann Erich Korherr auch, sieht deshalb die Sache noch etwas entspannt. Der neue Komposch-Berater Thomas Freisleben und die von ihm engagierten Anwälte behaupten, dies sei nicht rechtsgültig, weil letzten Samstag eine Bedingung für die Optionsziehung, eine Lizenzierung der Liga für kommende Saison, nicht vorlag. Die guten Herren wollen Hartberg einen Strick daraus ziehen, dass die Liga erst nächsten Montag die Ergebnisse des Lizenzierungsverfahrens bekannt gibt. Hartberg wird aller Voraussicht nach eine in erster Instanz bekommen, möglicherweise mit Auflagen punkto Stadion. Neun Tage sollen den Unterschied ausmachen? Lächerlich. Klar, dass Korherr den Fall durch ein Gericht klären lassen würde, weil er ziemlich sicher sein kann, Recht zu bekommen. Zumal im Vertrag auch davon die Rede ist, dass die Option gezogen werden kann, wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist.

VdF-Vorsitzender Gernot Baumgartner macht sich zum Komplizen. Für ihn ist die Situation glasklar, die Option verfallen. Die VdF hat schon bessere Tage erlebt, wenn das ihr neuer Stil sein sollte. Daher kommt einem auch in Erinnerung, dass sie weiterhin keine anerkannte Gewerkschaft ist, das Verfahren noch einige Zeit laufen wird.

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