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Kühbauer gegen Rapid: Auf dieses Spiel hat er gewartet!

Am 3. Mai 2022 begann die Ära von Didi Kühbauer als LASK-Trainer, was nach den verbalen Scharmützeln, die es zwischen Kühbauer während seiner Zeit bei Rapid und LASK-Präsident Siegmund Gruber gab, etwas überraschend kam. Von den acht Pflichtspielen unter Kühbauer verloren die Linzer nur eines, letzte Saison das Semifinale im Play-off um einen Europacup-Platz bei WSG Tirol 1:2. Vier Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage bedeuten einen Punkteschnitt von 1,87. LASK geht Sonntag erstmals seit Dezember 2020 als Tabellenführer in ein Spiel und das ausgerechnet daheim gegen Kühbauers Ex-Klub-Rapid.  Mit Kampfansagen hielt er sich zurück, das Wort Abrechnung kam nicht über seinen Mund. Aber jeder, der ihn kennt, weiß: Auf dieses Match hat er besonders gewartet. Er will es denjenigen, die ihn nach 14 Runden der letzten Saison und dem 1:4 bei seinem EX-Klub Wolfsberg beurlaubten, zeigen. Vom Präsidenten bis zum Sport-Geschäftsführer. Der Rapid-Fansektor wird Kühbauer sicher mit Beifall begrüßen.

Kühbauer war letztmals im Oktober 2018 Trainer gegen Rapid. Damals ein siegreicher. Mit St. Pölten, vom Punkteschnitt (1, 90 nach 21 Spielen) her das erfolgreichste Kapitel seiner Trainerlaufbahn gewann er im Hütteldorfer Allianz-Stadion 2:0. Zwei Tage später folgte er auf Goran Djuricin als Rapid-Trainer, blieb das drei Jahre und ein Monat, kam in 141 Spiele auf einen Punkteschnitt 1,67. Der von seinem Nachfolger Ferdinand Feldhofer liegt nach 30 Partien bei 1,66. Kühbauer gelang beim LASK ähnliches wie zuvor bei Rapid, St. Pölten, Wolfsberg und Admira: Zu Beginn rasch für neuen Schwung zu sorgen. LASK-Kapitän Alexander Schlager schwärmte bei „Sky“ von einem Superverhältnis, das es vom ersten Tag an zwischen Kühbauer und den Spielern gab. Mit Kühbauer blieb Rapid in den letzten neun Spielen gegen den LASK ungeschlagen, gewann sieben. Einen ähnlich großen Kader wie jetzt Feldhofer hätte Kühbauer bei Rapid gerne gehabt, forderte ihn auch bei seinem Freund Zoran Barisic öfters ein. Vergeblich. Das hat Kühbauer nicht vergessen. Darunter litt die Freundschaft zwischen beiden, die seit den gemeinsamen Spielerzeiten bei Rapid über Jahrzehnte bestand.

Kühbauer erwartet Sonntag in Pasching ein enges Spiel gegen einen Klub, der ähnlich ambitionierte Ziele habe wie der LASK. Sprich Platz zwei hinter Meister Red Bull Salzburg. Neun Treffer erzielte der LASK in den ersten drei Runden, sechs mehr als Rapid. Allein das kroatische Stürmertalent Marin Ljubicic traf dreimal öfter als Grün-Weiß: „Er ist sehr willig, will nach jedem Training von mir besser, was er besser machen kann“ lobt Kühbauer, der ja bei St. Pölten und Rapid mit Robert und Dejan Ljubicic gute Erfahrungen gemacht hatte. Aber es gibt keine verwandtschaftliche Bande zum dritten Ljubicic, den Kühbauer trainiert. Feldhofers Ziel: LASK von Platz eins holen, als Tabellenführer Oberösterreich verlassen. Dazu muss Rapid gewinnen.

Das ausverkaufte Topspiel der vierten Runde bringt eine Bundesliga-Premiere: Erstmals trägt eine Mannschaft einen Trauerdress. Mit der Aufschrift „Danke Heli“ gedenkt der LASK dem verstorbenen Ehrenpräsidenten Helmut Obendorfer. Die Sponsoren gingen deshalb mit ihren Logos für dieses Match von den Dressen.  Eine Geste, die durchaus bemerkenswert ist.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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