Fußball

Kühbauers Debüt in neuer Rolle ist sehr brisant

Man hat noch die Worte von Didi Kühbauer im Ohr, dass für ihn eine  Rolle als TV-Analytiker nie in Frage kommen wird. Jetzt macht er es doch. Kündigte an, sich auch im ORF wie gewohnt kein Blatt vor dem Mund zu nehmen, ohne sich deshalb als Besserwisser zu fühlen. Helge Payers Rollenwechsel vom ORF Kommentator zum Tormanntrainer Rapids machte den Platz für Kühbauer frei. Sein Freund Zoran Barisic widerstand seit dem Ende bei Rapid in den letzten vier Monaten  allen  Angeboten von Sky. Sonntag feiert Kühbaueer sein brisantes ORF-Debüt: Bei Salzburg  gegen Rapid.

Brisant weniger wegen des Dispute mit Salzburgern Trainern und Spielern, die Kühbauer in den letzten Saisonen hatte. Sondern viel mehr deshalb, weil er bei seinem Ex-Klub  auch als  Trainer zur Diskussion stand. Weil er  bei Admira und Wolfsberg bewiesen hatte, eine Mannschaft rasch auf Erfolgskurs bringen zu können, die Fans vom Sektor West seine Rückkehr nach Hütteldorf garantiert begrüßt hätten. Auch Kühbauer  wurde von Rapids sogenanntem Personalausschuss  zum Hearing gebeten. Nahm sich auch dort kein Blatt vor dem Mund. Aber offenbar dürfte einiges, was er in seiner Ehrlichkeit so sagte, nicht großen Anklang gefunden haben. Etwa, dass es bisher nicht gelang, die  verlorene starke linke Seite mit Stefan Stangl und Florian Kainz gleichwertig zu ersetzen. Dass im Vergleich zu früher  zu wenig über die Flügel gespielt werde, dass sich die Neuerwerbungen bisher nicht als  Verstärkung erwiesen etc. Jedenfalls  kam nicht er, sondern Damir Canadi  zum Zug. Was  Kühbauer an der ganzen Prozedur   noch immer ärgert: Dass er seit dem Hearing kein Wort mehr von Rapid hörte, es keiner der Mühe wert fand, ihn vom Ergebnis zu unterrichten.  Sieht nach fehlendem Respekt aus.

Daher könnte Sonntag ab 18.15 vor den ORF-Kameras in Salzburg Explosionsgefahr herrschen. Wenn Kühbauer sagt, was ihm an Rapid nicht gefallen hat. Und Canadi daran etwas auszusetzen hat. Dann wird er sicher kontra geben. Das hat gar nichts mit der Person Kühbauer  zu tun. So  hat es  Canadi auch in seiner Altach-Ära immer gehalten, wenn er etwas ganz anders sah. Rapid feierte seine  letzte Siege gegen den Meister  unter Zoran Barisic interessanterweise in Salzburg – jeweils 2:1 2014 (als Robert Beric zweimal traf) und 2015. Da scorten  zunächst Petsos und Schwab , ehe der Schweizer Oberlin, der  diese Saison als Leihgabe Salzburgs bei Altach unter Canadi groß herauskam, noch für Spannung sorgte.  Beric ist inzwischen bei St. Etienne, Petsos in Bremen, Schwab steht nach seinem Knöchelbruch erst wieder 2017 zur Verfügung.  Was sich Canadi einfallen lassen wird, um zum Einstand ein Husarenstück zu liefern? Ihm ist die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive wichtiger als  viel oder wenig Ballbesitz. Und er ließ in den letzten Tagen bereits mit einer Fünferabwehr trainieren. Mit Mario Sonnleitner, Christoph Schösswendtner und Max Hofmann im Zentrum.

 

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