Fußball

Kurzweiliger und anders als 2016: Erstmals sprach der Kapitän

Trotz 0:1, der verlorene Test gegen England in Middlesbrough war einer, auf den man aufbauen kann. Wenn das der Kapitän auf der ersten Pressekonferenz in diesem Jahr, in der über die Situation des Teams redete, sagt, dann nimmt man das Julian Baumgartlinger ab. Weil man weiß, das Selbstkritik zu seinen Stärken zählt, dass er nie etwas schön zu reden versucht. Also wird es schon stimmen, wenn er nach der Rückkehr aus England nach Wien, einen Tag vor der Verabschiedung durch Bundespräsident Alexander van der Bellen in der Hofburg, versicherte, man sei auf einem guten Weg, alles positiv zu gestalten, die Stimmung sei anders als 2016, ihm komme es etwas kurzweiliger vor

Für den 33 jährigen war es positiv, dass er in seinem 83. Länderspiel keine Schmerzen im linken Knie, das im Jänner operiert wurde, verspürte. Auch wenn der Einsatz nur 14 Minuten dauerte: „Ich muss anerkennen, das ich noch nicht so weit sein kann, wie die anderen fitten Spieler derzeit sind“, meinte Baumgartlinger. Aber sein Ziel sei es doch, Sonntag gegen die Slowakei im Happel-Stadion etwas länger zu spielen, bei der Europameisterschaft vielleicht auch eine Option für den Einsatz von Beginn an zu sein. Aber die Entscheidung darüberliege natürlich beim Teamchef.  Auf die für ihn positiven Seiten im Riverside-Stadium angesprochen, meinte er,  es sei für ihn  richtig gut gewesen, wie die englischen Standards verteidigt wurden.  Das gelungene Debüt von Daniel Bachmann habe gezeigt, dass der Kader in der Breite stärker sei als der vor fünf Jahren: „Für Sasa Kalajdzic war es erst sein viertes Länderspiel, für Marco Friedl sein drittes. Ich habe bei allen drei Torhütern ein gutes Gefühl!“ Das muss ein vorbildlicher Kapitän auch sagen.

Der  Ausblick von Sportchef Peter Schöttel auf den letzten EM-Test gegen die Slowakei bei dem Karim Onisiwo voll einsatzfähig sein wird, klang danach etwas irritierender. Wenn Marko Arnautovic nicht spielen könnte, sei das kein Drama, er werde behutsam aufgebaut.  Und Überhaupt, das England-Spiel sei das wichtigere gewesen sein, vielleicht probieren Franco Foda noch etwas, brigne die Spieler, die Mittwoch gar nicht oder nur wenig zum Zug kamen. Entschuldigung, aber wäre es nicht höchste Zeit, die Mannschaft einspielen zu lassen, die auch am 13. Juni gegen Nordmazedoenien in Bukarest beginnen soll oder nach derzeitigen Fitnessstand beginnen kann und die Rolle für David Alaba zu finden, in der er wirklich für Impulse sorgen kann? Die vom 0:4 gegen Dänemark und 0:1 gegen England ist es definitiv nicht.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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