Letzten Samstag war Konrad Laimer der Hauptdarsteller beim 4:1 von RB Leipzig gegen Borussia Dortmund. Donnerstag soll er es erneut sein, wenn er mit den Bullen im Viertelfinale der Europa Lague Atalanta Bergamo, derzeit auf Rang sieben von Italiens Serie A, empfängt. Die Lobeshymnen auf den 24 jährigen Salzburger konnte sich sehen lassen: „Er vereint fast alles“, lobte Leipzigs Trainer Domenico Tedesco. Physische Präsenz, strategische Klugheit, Aggressivität für hohe Balleroberungen, Schnelligkeit und gute Technik, um auch die Mitspieler einzusetzen. Das alles soll helfen, um die April-Ziele zu erreichen: Aufstieg ins Semifinale, Aufstieg ins Endspiel des DFB-Pokals beim Heimspiel gegen Union Berlin und Rang vier, den Champions League-Platz, in der Bundesliga absichern. „Jetzt ist Crunchtime“, meinte Laimer, „es gibt volle Stadien, tolle und wichtige Spiele, da heißt es genießen und performen“. ORF 1 und Sky übertragen live aus der mit 47 000 Zuschauern ausverkauften Red Bull-Arena.
Genießen und performen heißt es auch für zwei Österreicher mit Eintracht Frankfurt. Für einen in der Coaching Zone, für den anderen am Rasen. Das Duell gegen den FC Barcelona gilt sogar als Jahrhundertspiel. Oliver Glasner bezeichnete es als bisher größtes seiner gesamten Karriere, da es seien Premiere im Viertelfinale eines europäischen Bewerbs war. Martin Hinteregger hingegen schon. Vor drei Jahren, als Adi Hütter Frankfurts Trainer war, kam er ins Semifinale der Europa League. Scheiterte knapp am späteren Sieger Chelsea. 1:1 in Frankfurt, 1:1an der Stamford Bridge, dann 3:4 im Elferschießen. Hinteregger war der erste Frankfurter, der seinen Elfer nicht verwertete. Die Szenen, wie ihn die Fans nachher trösteten, gingen quer durch Europa. Seine Duelle mit dem damaligen Chelsea-Sturmtank Olivier Giroud verstärkte seinen Kultstatus bei den Eintracht-Fans.
240.000 Karten hätte Frankfurt für den Schlager, der bei ServusTV und Sky zu sehen ist, verkaufen können.50.000 sind im Stadion, beim Retourspiel in Nou Camp wollen mehr als 20.000 die Eintracht unterstützen. Glasner bekam von einem Frankfurter Schmuckdesigner einen Glücksbringer an einer silbernen Kette mit dem Eintracht-Adler und dem Euro League-Pokal: „Wer den Fünften Spaniens eliminierte, dem kann das auch gegen den Dritten gelingen“, meinte der unerschrockene Trainer schon nach der Auslosung. Fand noch mehr Gründe für seine Zuversicht. Etwa Frankfurts Resultate in dieser Saison gegen Bayern . Auswärts 2:1, daheim 0:1: „Damit wären wir im Nachspiel, gegen Barcelona eine Riesensache!“. Mittlerweile ist Barcelona Zweiter hinter Real Madrid. Seit Ex-Star Xavi im November den Trainerjob übernahm, geht es wieder aufwärts mit den Katalanen wie das 4:0 im Clasico gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion, das Glasner mit seinen Landsleuten im Trainerstaff, Ronnie Burnmayr und Michael Angerschmid genau analysierte, eindrucksvoll unterstrich. Mit ein Grund für das Barcelona-Hoch: Der im Jänner von Arsenal gekommene Torjäger Pierre Emerick Aubameyang mit sieben Toren in seinen ersten sieben Spielen. Ein Fall für Hinteregger, der ihn aus Aubameyangs Dortmund-Zeit kennt. Hinteregger spielte damals bei Augsburg. Der größte Sieg von Barcelona in diesem Jahr abseits des Rasens: Der Sponsorvertrag mit dem schwedischen Musikstreaming-Giganten Spotify. Der bringt dem schwerst verschuldeten Klub bis zum Jahr 2034 nicht weniger als 435 Millionen Euro.
Auch im Viertelfinale der Conference League sind Österreicher dabei: Ex-LASK-Kapitän Gernot Trauner trifft mit Feyenoord auf LASK-Bezwinger Slavia Prag, Stefan Schwab und Thomas Murg sind mit Paok Saloniki gegen Olympique Marseille Außenseiter. Philipp Mwene fehlt wegen einer Muskelverletzung PSV Eindhoven seit sechs Wochen, daher auch gegen Leicester.
Foto: Eintracht Frankfurt.