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Laimers Happy End im dritten Anlauf: „Das muss man genießen!“

Im dritten Anlauf gewann Konrad Laimer im ausverkauften Berliner Olympiastadion zum ersten Mal mit RB Leipzig erstmals den DFB-Pokal. Das bedeutet zugleich den ersten Titel der Klubgeschichte. Doch als die Entscheidung darüber im Elfmeterschießen gegen Freiburg fiel, da war der Mittelfeldmotor nicht mehr dabei. In der Verlängerung musste Trainer Domenico Tedesco den von Krämpfen geplagten Salzburger nach 99 Minuten austauschen. Leipzig lag zur Pause 0:1 zurück, spielte ab der 57. Minute, ab der roten Karte für Verteidiger Marcel Halstenberg mit zehn Mann, schaffte nach 76 Minuten dennoch den Ausgleich. 1:1 nach 90 und auch nach 120 Minuten, weil Freiburg in der Verlängerung innerhalb von 24 Minuten dreimal nur Aluminium traf. Das Elfmeterschießen verlor Freiburg 2:4, Philipp Lienhart gehörte nicht zu den Schützen.

Bis zur Pause war Lienhart  der auffälligere Spieler als Laimer. Fast jeden Zweikampf gewonnen, dazu guter Spielaufbau. Nach 18 Minuten führte Freiburg durch Max Eggestein.  Ein Treffer, der für Diskussionen sorgte. Weil zuvor Roland Sallai der Ball vom Fuß an die Hand gesprungen war, ohne dass  Absicht dabei war. Das Tor zählte regelkonform, weil Sallai nicht der Torschütze war. Freiburg machte es den optisch überlegenen Leipzigern schwer. Für die nach der roten Karte mit nur noch neun Feldspielern wenig sprach. Doch Tedesco änderte sein System auf ein 5-1-2-1 und das half. Der Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai ersetzte den Portugiesen Andre Silva, am Ausgleich waren beide Österreicher beteiligt. Laimer flanke in Freiburgs Strafraum, Lienhart verlor das Kopfballduell gegen Leipzig Willi Orban, dessen Vorlage nützte der französische Torjäger Christopher Nkunku. „Ein mitreißendes Finale, das weder einen Sieger noch einen Verlierer verdient“, behauptete Sebastian Prödl bei ServusTV bereits vor der Verlängerung.

In der Freiburg dem Sieg näher war. Im Elfmeterschießen trafen die Leipziger Christopher Nkunku, Orban, Dani Olmo und Benjamin Henrichs, bei Freiburg vergaben ausgerechnet Kapitön Christian Günter, der seit 16 Jahren beim Klub ist und der Deutsch-Bosnier Ermedin Demirovic. Günther schoss drüber, Demirovic, der zu Beginn der Verlängerung an die Stange köpfte, an die Latte.  Der größte Pechvogel. „Wir haben Saison dreimal gegen Leipzig gespielt, eigentlich nie verloren, das ist bitter“, gestand Lienhart, „aber wir haben trotzdem eine großartige Saison hinter uns, sind in der Europa League dabei!“

Es dauerte bis 26 Minuten vor Mitternacht, bis Leipzigs Kapitän und Tormann, Peter Gulacsi, der in seiner Salzburg-Zeit zweimal das Double gewann, den Pokal in die Höhe halten konnte. Der Grund für die Verzögerung: Eine medizinischer Notfall am Spielfeldrand, wo ein Fotograf zusammengebrochen war. Erst nach der Erstversorgung und dem Abtransport mit dem Krankenwagen begann die Siegerehrung.  Ein Migefühl, das in Zeiten wie diesen sehr gut tat.

Auf der Ehrenrunde mit dem Pokal strahlte selbstverständlich auch Laimer: „So einen Abend tu erleben, ist großartig. Wir spielen über eine Stunde mit einem Mann weniger und holen den Pokal, Das ist historisch,ein Wahnsinn, das muss man einfach genießen.“ Das tat er ebenso wie seine Eltern auf der Tribüne. Ob es sein letztes Match für die roten Bullen war, verriet Laimer nicht, sondern beendete das Interview bei ServusTV.

Foto: DFB/Getty.

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