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Lainer und Hinteregger: Die Mentalitätsmonster meldeten sich zurück

Am Ende lag Stefan Lainer ganz oben auf Mönchengladbachs Jubelpyramide (Bild oben), konnte sich auch Trainer Marco Rose mit seinen Spielern drei Tag nach der 0:4-Blamage gegen Wolfsberg freuen. Über das 2:1 (0:1) gegen Fortuna den ersten Heimsieg in der Bundesliga seit 26. Jänner und damit in seiner Ära. Vor 52.000 Zuschauern, rund 18.000 mehr als Donnerstag beim Debakel in der Europa League. An der Wiedergutmachung hatte Österreichs Teamverteidiger als bekanntes Mentalitätsmonster oder Naturgewalt, wie ihn Rose gerne bezeichnet, seinen Anteil. Er gab die Richtung vor, zeigte die Entschlossenheit vor, mit der an an die Sache herangehen musste oder sollte. Über die Mittel kann man streiten: Lainer holte sich bereits in der zweiten Minute die gelbe Karte ab, weil er seinen Gegenspieler Niko Gießelmann rustikal abräumte.  Die zwei Gladbacher Tore zum Sieg in der 74. und 87.Minute leitete Lainer mit seinen wuchtigen Vorstössen und Hereingaben in den Strafraum ein. So wie man es von ihm gewohnt ist. Beide Tore erzielte der Franzose Marcus Thuram, der gegen Wolfsberg nie für Gefahr sorgen konnte, deshalb Sonntag auf der Bank begann. Nach 67 Minuten tauschte ihn Rose ein, Ein gutes und glückliches Händchen hatte er schon in Salzburg. Danach herrschte Ekstase im Borussia-Park.

Gladbach liegt damit auf Platz sechs. Mit zehn Punkten, genau so vielen wie Titelfavorit Borussia Dortmund. Das lag auch an einem Ex-Salzburger: Denn Martin Hinteregger hatte bei Frankfurts Ausgleich in letzter Minute gegen Borussia Dortmund zum 2:2 (1:1) seinen linken Fuß im Spiel. Eine Flanke des Amerikaners Timothy Chandler übernahm er volley, der Ball flog durch den Strafraum zum Japaner Daichi Kamada, dessen Hereingabe Dortmunds Däne Thomas Delaney ins eigene Tor abfälschte: „Wenn man gegen uns den Sack nicht zumacht, schlagen wir Mentalitätsmonster zurück“, behauptete Hinteregger nachher grinsend. Einmal drehte der Kärntner bei einem Schussversuch den Rasen um, da steckt viel Kraft dahinter. „35 Minuten waren wir nicht vorhanden, die zweite Hälfte war ordentlich“, zeigte sich Hintereggers Trainer Adi Hütter nicht unzufrieden, „mit sieben Punkten aus fünf Spielen kann ich leben.“  Dortmunds Kapitän zeigt hingegen nach dem verpasste Sieg Nerven. Auf die Frage von Sky-Reporter Ecki Heuser nach fehlender Mentalität, antwortet er wütend: „Das geht mir so auf die Eier mit euch, mit eurer Mentalitätsscheiße. Jede Woche immer die selbe Kacke.“

Österreicher fielen auch in Hamburg auf. Beim 4:0 (2:0) des Hamburger SV gegen Erzgebirge Aue erzielt Lukas Hinterseer das 2:0, Martin Harnik das 3:0. Das bedeutet mit einem Punkt Rückstand auf den VfB Stuttgart Rang zwei vor Arminia Bielefeld mit dem Steirer Manuel Prietl.  Gar nicht gut geht´s Damir Canadi mit dem 1.FC Nürnberg, mit dem er nicht so recht vom Fleck kommt. Das 1:1 (1:1) gegen Aufsteiger Karlsruhe bedeutete nur das dritte Unentschieden hintereinander. Nach dem von Nikola Dovedan herausgeholten Elfer zum 1:0 gelang nicht mehr viel. Ex-Rapidler Lukas Grozurek bereitete Karlsruhes Ausgleich vor: „Unsere Passivität nach der Führung hat mir nicht gut gefallen“, gab Canadi zu, Nach dem Schlusspfiff hörte der Trainer ein Pfeifkonzert von 33.000 Zuschauern. Platz zwölf mit acht Punkten Rückstand auf Stuttgart passt nicht zu den Aufstiegshoffnungen der Fans und zu Canadis Ehrgeiz.

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