Fußball

LASK-Hoch gegen das schwere Eindhoven-Tief

Valerien Ismael befindet sich mit dem LASK in der erfolgreichsten Phase seiner Trainerkarriere, Marko van Bommel hingegen in der schwierigsten seiner Amtszeit bei PSV Eindhoven. Das ist die Ausgangsposition, bevor die miteinander befreundeten ehemaligen Mitspieler von Bayern München Donnerstag zum zweiten Mal aufeinander treffen. Seit dem 0:0 in Eindhoven am 24.Oktober feierten die Linzer nur Siege, gewann Eindhoven kein Spiel. Also heißt es auch LASK-Hoch gegen schweres Eindhoven-Tief.

Das begann bereits vordem ersten Aufeinandertreffen gegen die Linzer mit dem 0:3 in der Eredivisie bei Utrecht.  Ging nachher weiter mit der nächsten krachenden Niederlage, einem 0:4 daheim gegen Alkmaar. In diesem Spiel gaben die PSV-Profis erstmals seit dieser Wert erfasst wird – und das sind immerhin acht Jahre – keinen Schuss aufs Tor ab. Das bedeutete: Erstmals seit April 2014 in der Meisterschaft zwei Niederlagen in Folge, die Serie von 53 Heimspielen ohne Niederlage ging zu Ende. Auch letzten Sonntag gelang nicht die Wende. Sondern nur ein glückliches 2:2 bei Sparta Rotterdam. Glücklich deshalb, weil der 20jöhrige Cody Gakpo in der Nachspielzeit die Niederlage verhinderte.

In der Tabelle fiel Eindhoven auch hinter Alkmaar auf Platz drei zurück, hat acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Ajax Amsterdam. Das heißt, man muss auf Patzer der bisher souveränen Amsterdamer hoffen. Überraschend, dass sich van Bommel kein ernsten Sorgen  wegen des Einbruchs zu machen scheint. Die Sperre von Innenverteidiger Nick Viergever, der vor zehn Jahren mit dem LASK-Australier James Holland bei Alkmaar zusammengespielt hatte,  nach Rot gegen Utrecht, die verletzungsbedingten Ausfälle der drei wichtigsten Angreifer Steven Bergwijn, Donyell Malen und Mohamed Ittaharen sind die nachvollziehbaren Gründe. In Rotterdam spielte von dem Trio nur der 17 jährige Ittaharen. Fakt bleibt, der Druck auf van Bommel wächst. Seine Einschätzung, über einen breiten Kader mit vielen gleichwertigen Spielern zu verfügen, erwies sich als falsch. Ohne die Topstars Bergwijn und Malen gibt es ein akutes Problem. Ob das in Linz prolongiert wird?

Es gibt im Moment nichts, das gegen die Fortsetzung des Hochs von Thomas Goiginger (Bild oben), Peter Michorl, Gernot Trauner oder Alex Schager spricht. Man kann den Linzern zutrauen, keines der drei ausstehenden Spiele zu verlieren. Sie haben fünf der letzten sieben Heimspiele im Europacup gewonnen, nur im August gegen den FC Brügge durch ein umstrittenes Tor verloren. Also ist  auch gegen PSV Eindhoven vor heimischem Publikum mit der Unterstützung von vollen Rängen etwas drinnen, auch wenn die Holländer als noch ungeschlagener Tabellenführer dieser Gruppe nach Linz kommen. Am 28.November gastiert der LASK in Norwegen bei Rosenborg Trondheim. Wahrscheinlich fällt erst beim „Finale“ am 12. Dezember gegen Sporting Lissabon auf der „Gugl“ die Entscheidung, ob die Linzer in der Europa League überwintern.

Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner  versucht nach den ersten zwei klaren Niederlagen seiner Ära (1:6 RB Leipzig, 0:3 Borussia Dortmund) via Europa League wieder in die Spur zu finden. Mit einem Heimsieg gegen Gent, den Verein des georgischen Ex-Rapid-Stürmers Giorgi Kvilitaia, könnte der Aufstieg praktisch fixiert werden. Ungewöhnliches gibt es vor dem Auswärtsspiel von Adi Hütter und Martin Hinteregger mit Eintracht Frankfurt gegen Standard Lüttich: Die UEFA sperrte die Eintracht-Fans wegen wiederholten Ausschreitungen für die Auswärtsspiel in Lüttich und gegen Arsenal in London. Die belgische Stadt setzte Dienstag Abend noch einen drauf, beschloss, dass bis Freitag 12 Uhr kein Frankfurt-Anhänger Lüttichs Stadtgebiet betreten darf! Einmalig in der Europacup-Geschichte, zugleich aber sicher fragwürdig.

Foto: LASK Media.

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