Der Leihvertrag von Valentino Lazaro bei Newcastle endet am 30. Juni. Unmöglich, dass bis dahin eine Entscheidung über die Zukunft von Österreichs 28 fachen Teamspieler fallen kann, Weiter bei Newcastle oder zurück zu Inter Mailand, wo sein Vertrag bis 2023 läuft oder eine andere Variante. In England und Italien ruht derzeit der Betrieb, da ist kein Training auf Rasen in kleinen Gruppen wie in Deutschland oder Österreich möglich. Was Lazaro und sein Berater Max Hagmayr (Bild oben) daheim in Linz sicher mit Interesse verfolgen werden, ist die Entwicklung bei Newcastle. Wie es aussieht, wird der Traditionsklub, aktuell auf Rang 13 der Premier League, vom neuen Superreichen der teuersten Liga der Welt übernommen, der ihn vom bisherigen Besitzer Mike Ashley um 340 Millionen Euro kaufen wird.
Das ist der De facto-Machtinhaber von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman, der alle andere Klubbesitzer in den Schatten stellt. Als Oligarch Roman Abramowitsch Chelsea übernahm, wurde sein Vermögen auf 12 Milliarden Euro geschätzt. Bei Abu Dhabi-Scheich Mansour Bin Zayed, dem Manchester City gehört, auf 28 Milliarden. Bei Mohammed bin Salman spricht man auf 313 Milliarden. Mit den neuen Besitzern steigen beide Vereine aus dem Mittelmaß in die Reihe der Top-Klubs auf. Nichts anderes wird auch bei Newcastle geplant sein.
Gegen den abschlussreifen Deal regten sich lautstarke Proteste. Von Newcastle-Fans. noch mehr von Amnesty International und ähnlichen Organisationen. Weil in Saudiarabien Verstöße gegen die Menschenrechte quasi zur Tagesordnung zählen, dem Kronprinz unter anderem vorgeworfen wird, hinter der Ermordung des Journalisten Jamal Kashoggi in Istanbul zu stecken. Offiziell wird alles über ein Konsortium der britischen Geschäftsfrau Amanda Staveley abgewickelt. Das kauft Newcastle. 80 Prozent an dem Konsortium hält ein Investmentfond aus Saudiarabien, dessen einflussreichster Mann Mohammed bin Salam ist. Die 47 jährige Staveley gilt als eine Art Strippenzieherin im englischen Fußball. Weil sie auch den Deal von Manchester City mit den Geldgebern aus Abi Dhabi vermittelte. Vor zehn Jahren erhielt Staveley die Diagnose, an der unheilbaren Chorea Huntington-Erbkrankheit zu leiden. Danach hätte sie nur noch fünf Jahre zu leben.
Nach der Saudi-Übernahme wird sich Newcastle künftig auch Topstars leisten können. Teuerster Einkauf war letzten Sommer der Ex-Rapidler Joelinton um 44 Millionen Euro von Hoffenheim. Das würde es für Lazaro sicher schwerer machen, einen Stammplatz bei Newcastle zu erobern. Das war dem 24 jährigen Grazer bei seinen bisherigen fünf Einsätzen in Premiere League und FA-Cup mit einem Tor auch bisher nicht gelungen. Newcastle zahlte an Inter 1,5 Millionen Euro Leihgebühr, hat aber keine Option auf Lazaro.