Fußball

Lazaro und der Skandal-Scheich! Struber darf hoffen

Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs erlebte Samstag das erste Spiel nach seiner Vertragsverlängerung bei Leicester in London auf der Tribüne des Stadions an der Vicarage Road. Mit einer Schutzmaske über Nase und Mund. Nach 90 Minuten jubelte er über die späte Führung von Linksverteidiger Ben Chilwell, der auf  seiner Position spielte.  In der Nachspielzeit glich Watford nach einem Eckball zum 1:1 (0:0) aus. Was die Chancen von Leicester auf den Champions League-Platz nicht wirklich verschlechterte: Weiter acht Punkte Vorsprung auf Manchester United, zwölf auf Tottenham. Das Prestigeduell  von Tottenhams Trainer Jose Mourinho gegen seinen Ex-Klub brachte Freitag Abend im neuen Stadion an der White Hart Lane keinen Sieger. Ein Elfmeter des portugiesischen Winterkaufs Bruno Fernandes rettete Manchester im Finish ein 1:1(0:1). Apropos Chilwell: Der neue Fuchs-Vertrag hängt auch mit ihm zusammen. Denn er steht vor einem Wechsel zu Chelsea. Mit Fuchs stünde eine verlässliche Alternative parat.

Für Valentino Lazaro und Ex-Rapid-Legionär Joelinton geht es mit Newcastle Sonntag im St.James´Park  gegen Aufsteiger Sheffield, der überraschend auf Platz sieben liegt, weiter: „Es wird hart, die Wettkampf-Temerpatur, die man mit Fans auf Tribünen gewohnt ist, hochzufahren“, ahnte Österreichs 24 jähriger Teamspieler. Für Lazaro und seinen Trainer Steve Bruce (Bild oben)  kämpfen in den ausstehenden neun Partien um ihre Zukunft. Bei Österreichs Teamspieler muss sich klären, ob Newcastle ihn danach endgültig von Inter Mailand kaufen möchte oder nicht, worauf es keine Option gibt.  Für Bruce stellt sich die Frage, ob er über das Saisonende hinaus Trainer bleibt: „Ich zerbreche´mir noch nicht den Kopf darüber, was nach der Saison passieren wird“, behauptete Lazaro während der  Corona-Pause bei Servus-TV.  Seine Bilanz beim Traditionsverein aus dem Nordosten Englands seit Jänner könnte besser sein: Vier Einsätze in der Premier League über 218 Minuten, einer im FA-Cup mit einem Tor.

Newcastle wird  bald zu einem der reichsten Klubs der Welt, weil ihn ein Konsortium bestehend aus dem Staatsfond  von Saudi-Arabien, der britischen Finanzmogulin Amanda Staveley und einer Investmentgesellschaft um rund 340 Millionen Euro vom bisherigen Besitzer Mike Ashley übernehmen wird. Premier League-Boss Richard Masters stimmte schon zu. Durch die neuen Besitzer sollen die „Megpies“ zu einer neuen Fußball-Macht in Europa werden. Das sorgt in England für Aufregung. Wegen der Beteiligung der Investoren aus Saudi-Arabien um Kronprinz Mohammed bin Salman. Er gilt als skrupelloser und brutaler Skandal-Scheich, in dessen Land 2019 184 Menschen hingerichtet wurden, der für die Ermordung des Journalisten Jamal Kashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul verantwortlich gemacht wird.  Um abzulenken, betreibt Bin Salman sogenanntes „Sportwashing“. Durch die Strahlkraft von großen Events soll von Missständen abgelenkt werden. Nunmehr mit Hilfe von Newcastle. Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International warnte, die Premier League könnte zum Handlanger eines diktatorischen Regimes werden. Offenbar vergeblich.

In Newcastle werden die neuen Besitzer wohlwollend empfangen. Die Fans sehnen sich nach großen Erfolgen. Der letzte Titelgewinn liegt schon 51 Jahre zurück: „Das ist ein sehr emotioneller Verein“ weiß Lazaro, „bei dem schon ein kleiner Aufschwung garantiert eine Euphorie auslösen würde!“ Darum sind die Fans zufrieden, wenn sie die prominenten Namen hören, die auf der Einkaufsliste der neuen Besitzer stehen sollen. Vom Brasilianer Philippe Coutinho, derzeit von Barcelona an Bayern München verliehen, ist die Rede. Von den zwei Walisern in Diensten von Real Madrid und Juventus, Gareth Bale und Aaron Ramsey. Und von einem ehemaligen Mitspieler Lazaros in Salzburg, vom Leipziger Innenverteidiger Dayot Upamecano. Ob da noch ein Platz für Lazaro wäre? Wenn er bleibt, könnt sein neuer Trainer der bei Tottenham von Mourinho abgelöste Mauricio Pochettino werden.

In der Championship, der zweiten Liga, brachte der Neustart neue Hoffnung für die Ex-Wolfsberger bei Barnsley, Trainer Gerhard Struber, Michael Sollbauer und Marcel Ritzmaier auf den Klassenerhalt: Mit einem 1:0 (1:0) bei den Queen Park Rangers an der Loftus Road in London gab Barnsley die rote Laterne an Luton ab. Vor den letzten acht Runden beträgt der Rückstand des Vorletzten Luton zum rettenden Ufer noch vier Punkte. Für das goldene Tor siegte der Portugiese Elliot Simoes.

 

 

Foto: Newcastle United.

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