Fußball

Leicester wie Phönix aus der Meisterasche! Österreich-Duell in Irland

Man kann es auch als Fluch der endlich guten Tat bezeichnen, die Reaktionen auf Leicesters ersten überfälligen  Premier League-Sieg in diesem Jahr.  Denn die Leistung beim 3:1 (2:0) gegen den FC Liverpool vor 32.034 endlich wieder begeisterten Fans im ersten  Spiel nach der Entlassung von Trainer Claudio Ranieri erinnerte an die Sensationen in der Meistersaison. Befeuerte jedoch nochmals die Spekulationen in der „yellow press“, der Trainerwechsel sei auf Spielermobbing zurückzuführen. Was vor dem Match noch Torhüter Kaspar Schmeichel, Torjäger Jamie Vardy und Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs  entschieden  und auch glaubhaft zurückgewiesen  hatten.  Auch nach dem ersten Sieg nach seiner Ära gehörten Ranieri die Schlagzeilen: Weil der 65jähriger Römer die Hälfte seiner Abfertigung über 3,5 Millionen der Wohltätigkeitsabteilung von Leicester spendete.

Sein Nachfolger, „Caretaking-Manager“ Craig Shakespeare bot bis auf den zu Chelsea gewechselten N´Golo Kante genau die Besetzung aus der Meistersaison auf. Auf seiner zentralen Position im Mittelfeld  ließ  er den 20jährigen Winterkauf von Rapids Europa League-Bezwinger Genk, den Nigerianer Wilfred Ndidi, spielen. Aber die Hauptrollen übernahmen doch andere: In erster Linie  Jamie Vardy. Fünf Tage nach seinem Tor in der Champions League zum 1:2 beim FC Sevilla traf er erstmals in diesem Jahr auf der Insel. Nach 79 Tagen,  gesamt 637 torlosen Minuten des Meisters. Er besorgte die Führung und nach einer Stunde das 3:0. Wie so oft am Weg zum Meistertitel  nach einer perfekten Flanke von Fuchs – diesmal sogar mit seinem schwächeren rechten Fuss.

Beim 2:0 hatte Fuchs seine Hände im Spiel: Einer seiner weiten Outeinwürfe sorgte für heillose Verwirrung im Strafraum Liverpools, daraus entstand Drinkwarters Volleytor.  Beim Heimspielen liegt auf der Fuchs-Seite in Höhe des gegnerischen Strafraums immer ein Handtuch bereit, damit er den Ball trocken wischen kann. Die erste Shakespeare-Inszenierung bei Leicester  gefiel Liverpools Trainerstar Jürgen Klopp gar nicht. Denn jetzt steht er am Pranger einiger Medien und erstmals auch einiger Fans: „Die Reaktion Leicesters war hundertprozentig zu erwarten, aber wir waren nicht bereit“, klagte der Deutsche. Wenn er nicht unter die ersten Vier kommt, die Qualifikation zur Champions League schafft, gilt das als dramatisches Scheitern. Derzeit ist Liverpool Fünfter, kann nach von Ligacup-Gewinner Manchester United (ein Spiel weniger) überholt werden.Große Erleichterung bei Leicester? Fuchs stellte bei aller Erleichterung fest: „Das kann nur der erste Schritt gewesen sein.Für uns ist jedes Spiel wie ein Finale, um nicht abzusteigen. Die Unwahrheiten, die über uns geschrieben wurden, haben uns angestachelt. Das war das Leicester der letzten Saison.“ Am Wochenende muss das wieder im King Power-Stadion gegen den Vorletzten Hull wieder so gelingen. Leicester liegt auf Platz 15, aber nur zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.

Nicht nur in Englands Premier League und eine Klasse  darunter in der Championship gibt´s Duelle von rot.weiß-roten Legionören, wie letzten Sonntag Kevin Wimmer gegen Marko Arnautovic bei Tottenhams 4:0 über Stoke,  künftig  auch neu in der irischen Premier League. Vielleicht sogar zwischen dem Zweiten und dem Tabellenführer. Derry City, der einzige nordirische Verein in der irischen Eliteliga, empfängt Freitag den Aufsteiger FC Limerick. Bei Derry spielt seit April sehr erfolgreich der Ex-Grödiger Lukas Schubert, der nach zweijähriger Zwangspause wegen einer hartnäckigen Herzmuskelentzündung das Comeback schaffte und binnen kurzer Zeit zum Fanliebling avancierte. Sehr zur Freude seines besten Freunds, des RB Leipzig-Legionärs Stefan Ilsanker, der ihn schon in Derry besuchte.Was für Schlagzeilen in den Gazetten gesorgt hatte. Beim 4:1-Auftaktsieg über Bohemians Dublin erzielte Schubert das  vierte Tor. Schuberts früherer Grödiger Mitspieler,Tobias Kainz, im Winter noch bei Thema in Wien bei der Austria, unterschrieb Montag Abend nach positivem Probetraining bis Jahresende bei Limerick. Sein Trainer Martin Russell machte ihm Hoffnung auf einen Einsatz gegen Derry und Schubert. Dessen  Vater ist  übrigens ein begnadeter Gitarrist und daher Kapellmeister von „Ostbahn-Kurti“ Willi Resetarits.

 

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