Fußball

Letzter und Cupblamage: Diese Admira soll wirklich gut aufgestellt sein?

Aufstand der Regionalligaklubs zum Auftakt der  zweiten Runde im Uniqa-Cup am Dienstag: Gleich vier schafften den Aufstieg ins Achtelfinale. drei aus der Regionalliga Mitte. Das empfand Gleisdorf nach dem 3:0 gegen die OÖ Juniors aus der zweiten Liga als größten Erfolg der Klubgeschichte. Ähnlich verhält es sich mit dem Aufsteiger St.Anna am Aigen, einer Gemeinde mit 2342 Einwohnern im Südosten der Steiermark nach dem 2:0 gegen Zweitligist FC Dornbirn. Der Trainer wünschte sich danach Sturm Graz als nächsten Gegner, was bei Tomislav Kocijan verständlich ist. Er gehörte zu Sturms bester Mannschaft aller Zeiten unter Ivica Osim.  Ausgerechnet der Tabellenführer der Regionalliga Ost aus dem Marchfeld schied aus. Mannsdorf/Großenzersdorf, in der Meisterschaft unter dem ehemaligen Torjäger von Bayern München und Rapid, Carsten Jancker, noch ohne Punkteverlust, verlor gegen Kapfenberg, den Letzten der zweiten Liga, mit 1:2. Dafür zeigte der Zweite Ebreichsdorf auf, eliminierte im Niederösterreich-Derby das Schlusslicht der Bundesliga, Admira, mit 2:1 (2:0), führte nach 14 Minuten schon 2:0,. Admira traf erst in der Nachspielzeit.

Am Abend davor hatte Admiras Präsident Philip Thonhauser (Bild oben) bei „Sky“ sehr optimistisch geklungen. Viereinhalb Jahre sei er jetzt dabei, aber so einen guten Kader wie derzeit habe Admira in der Zeit noch nie gehabt: „Wir sind wirklich gut aufgestellt!“ Die Leistung in Ebreichsdorf passt dazu wie die Faust auf´s Aug. Siegloser Letzter nach acht Runden, dazu im Cup an einem Regionalligaklub gescheitert. Das sagt alles. Den ehrenwerten Präsidenten dürfte auch seine Erinnerung etwas in Stich gelassen haben. Vor zwei Saisonen, als Trainer Ernst Baumeister das Husarenstück gelungen war, Admira auf Platz fünf zu führen, war der Kader sicher qualitativ um einiges besser als jetzt. Nur konnte den Admira nicht zusammenhalten. Von dem fehlen jetzt sieben wichtige Spieler. Bei den Nachfolgern griff er von Sponsor Flyeralarm eingesetzte Manager Amir Shapourzadeh nicht nur einmal daneben, sondern viel öfter, macht aber die Trainer zu Sündenböcken. Sehr schnell auch Baumeister zu Gunsten des Deutschen Reiner Geyer, der auch schon Geschichte ist. Bei ihm vermisste Thonhauser zuletzt ein bisschen das Konzept dahinter, wie man Spiele gewinnt. Jetzt setzt Thonhauser voll auf Nachfolger Klaus Schmidt. Der soll es mit seinem Herzblut und Enthusiasmus, für den er bekannt ist, richten. Schmidt wird wohl eine Sonderration von beidem brauchen, um dieses Rettungskommando zu schaffen. Die ersten drei Spiele unter ihm (0:5 bei Rapid, 1:1 gegen St. Pölten, 1:2 in Ebreichsdorf) sagen alles. Vielleicht hatte doch Routinier Christoph Schösswendter Recht, als er zwei Tage vor Thonhauser ins Sky-Mikrofon sagte: „Mir scheint, als hätten bei uns einige Angst vor dem Gewinnen.“

Auch ein zweiter Bundesligaklub scheiterte. Musste ja bei einem Bundesligaduell passieren, das Mattersburg in St.Pölten mit 1:2 (0:0) verlor Matchwinner für die Niederösterreicher war der 33jährige Rene Gartler mit zwei Toren. Der Cup ist oft auch Geburtsstunde für neue Helden. wie Dienstag in Amstetten. Da sorgte Daniel Maderner beim Wahnsinnsspiel der Zweitligisten Amstetten und Blau Weiß Linz für drei Tore zum 4:1 der Heimmannschaft. Die das Glück hatte, das der Referee 94 Minuten spielen ließ. Daher brachte Maderner mit einem verwandelten Elfer Amstetten ins Nachspiel, sorgten dort nach sechs Minuten mit seinem zweiten Elfer für die Führung und nach 104 Minuten für die Entscheidung. Maderner? 23 Jahre jung, 1,90 Meter groß, Mittelstürmer. Zu Amstetten kam er von Ebreichsdorf. Und so schließt sich der Cup-Kreis. In der zweiten Liga traf er in sieben Spielen fünfmal,in  neun Pflichtspielen dieser Saison zehnmal. Schaut sehr interessant aus. 2014 spielte er viermal in Österreichs U21. Sein Ziel: Die Bundesliga.

Foto: Admira Media.

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