Fußball

Die Hütte brennt: Auch in Hamburg ist Lienhart auf Kampf bis zum Ende eingestellt

Freiburg war bisher noch nicht im deutschen Pokalfinale, schaffte auch noch nicht die Qualifikation für die Champions League. In dieser Saison ist beides möglich. Auch dank des österreichischen Abwehrchefs Philipp Lienhart (Bild oben), der zwei Partien wegen Corona verpasste, ansonst immer in der Startelf stand. 28 Mal in der Bundesliga, viermal im Pokal: „Beides zu schaffen, wäre überragend“, hofft der 25 jährige Niederösterreicher auf sein absolutes Highlight mit dem Überraschungsteam von Langzeittrainer Christian Streich, der den Job im Dezember 2011 übernahm, den Vertrag bereits wieder um ein Jahr verlängerte. Selbst wenn Lienhart beide Ziele schaffen sollte, würde das den heimatverbundenen und tätowierungsfreien Typen nicht ändern. Dieses Jahr reduzierte er bei seinem mittelgroßen Leasing-Mercedes die Motorgröße. Er steht nur durch Leistung im Fokus.

Dienstagabend entscheidet sich vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Hamburger Volksparkstadion, ob das Endspiel am 21. Mai in Berlin ein Österreicher-Duell wird: Wenn Freiburg auch die fünfte Auswärtshürde, den Hamburger SV, nimmt, dann steht das fest. Dann trifft Lienhart entweder auf Konrad Laimer oder Christopher Trimmel. Hängt davon ab, wer Mittwoch Abend das zweite Semifinale zwischen RB Leipzig und Union Berlin gewinnt.  Das wird live in ServusTV zu sehen sein, mit Österreichs Ex-Teamspielern Sebastian Prödl und Martin Harnik sind zwei Experten in der Leipziger Red Bull-Arena. Aus Hamburg überträgt Dienstag ARD live.

6000 Freiburg-Fans begleiten ihre Mannschaften in den Hohen Norden. Von einer Favoritenrolle beim Sechsten der Zweiten Liga will Lienhart nichts hören: „Die Hütte wird brennen, es ist wie ein Spiel des Jahres!“ Für beide. Für die Hamburger wäre der Aufstieg ins Endspiel quasi der „Schadenersatz“ dafür, höchstwahrscheinlich zum vierten Mal hintereinander nicht den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Sie sind sozusagen Spezalisten im Elfmeterschießen. So marschierten sie ins Semifinale, eliminierten auf diese Art den 1. FC Nürnberg, auswärts den 1. FC Köln und daheim Karlsruhe: „Wir sind darauf eingestellt, bis zum Ende zu kämpfen“, versicherte Lienhart. Sowohl im Hamburger Semifinale als auch in der Bundesliga, in der es Samstag gegen Mönchengladbach weiter geht. „Wahrscheinlich wird erst in der letzten Runde feststehen, ob wir die Champions League schaffen!“, prophezeite Lienhart. Die ist eine Woche vor dem Pokalfinale.

Zu Freiburgs Kader gehört der neun Jahre ältere Bruder des 22 jährigen Legionärs des Floridsdorfer AC, Anthony Schmid. Jonathan Schmid hatte im August Corona ganz schwer erwischt, er verlor 20 Kilogramm, musste fünf Monate pausieren. Früher hatte er einen Fixplatz, derzeit ist er Joker.  Anthony gilt derzeit als Trumpf des FAC im Aufstiegsduell gegen Austria Lustenau in der zweien Liga: Freitag erzielte er beim 4:0-Auswärtssieg gegen Rapid II drei Tore, Montag köpfte er den entscheidenden Treffer zum 2:1-Heimsieg gegen den GAK.

Foto: SC Freiburg.

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