So blamabel wie das 1:2 (0:0) von EM-Finalist England gegen Griechenland am Donnerstag in Wembley war Österreichs September-Niederlage in der Nations League B nicht. Damals besiegelte Erling Haaland Österreichs 1:2 in Norwegen. Englands erste Pleite unter Interimteamchef Lee Carsley, der den verletzten Harry Kane vorgeben musste, machte Vangelis Pavlidis, Stürmer von Benfica Lissabon, mit einem Doppelpack perfekt. Österreich atmet fünf Wochen nach der Pleite in Oslo vorerst wieder durch, endgültig aber erst, wenn Sonntag auch die Revanche gegen Norwegen gelingt. Das 4:0 gegen Kasachstan bedeutete nicht mehr als eine Pflichtübung im „Vorspiel“. Die Kapitn Marcel Sabitzer als richtigen Schritt mit viel Energie bezeichnete. Mit Aspekten, die für Sonntag Hoffnung machen.
Da war einerseits die Leistung von Philipp Lienhart. Österreichs bester Abwehrspieler beging keinen schweren Fehler, erzielte per Kopf das zweite Tor, zeigte sich durchaus gerüstet für das Duell gegen Haaland. Schon in Oslo gelang es, den 24-jährigen bis auf eine Ausnahme aus dem Spiel zu nehmen, die aber das Match entschied. Freitag beim 3:0 gegen Slowenien war Haaland die dominante Persönlichkeit. Der Doppelpack machte ihn mit 34 Toren aus 36 Länderspielen zum alleinigen Rekordtorschützen Norwegens. Ein Rekord mehr für den Ex-Salzburger, der nachher auch mit seinem Babyjubel Aufsehen erregte. Seine Freundin Isabel erwartet das erste Kind von Haaland.
So wie Lienhart drängte auch Christoph Baumgartner einmal mehr in den Vordergrund. Für ihn bedeutet das Team im Vergleich zu RB Leipzig eine Wohlfühloase. Schon alleine deshalb, weil er auf der Position spielen kann, die in Leipzig fix an den Holländer Xavi Simons vergeben ist. Das tut Baumgartner sicher gut. Sonntag wartet auf ihn ein heißer Tanz, weil sich beim letzten Duell am 9. September Norwegens Kapitän Martin Ödegaard bei einem Zweikampf mit ihm am Knöchel verletzte und seither kein Spiel mehr absolvieren konnte. In Norwegen war und ist das ein heißes Thema, das jetzt trotz Baumgartners rascher Entschuldigung via Instagram wieder aktuell wird. Damals hatte Innenverteidiger Leo Östigard, Legionär bei Stade Rennes, zuvor bei Napoli und Brighton, zornig gemeint: „Ich hätte gerne noch ein Duell mit ihm bestritten, damit er spürt, wie es ist, eine zurückzubekommen!“ Ob es Sonntag im ausverkauften Linzer Stadion dazu kommt? Östigard schied Donnerstag zur Pause verletzt aus.
Es wird Sonntag drei Klubduelle geben. Eines von RB Leipzig zwischen Baumgartner und Nicolas Seiwald gegen den 19-jährigen Jungstar Antonio Nusa, der Donnerstag bei zwei Toren seine Beine im Spiel hatte. Eines von Borussia Dortmund zwischen Sabitzer und Julian Ryerson und eines von Mainz. Zwischen Philipp Mwene, der den nach zwei gelben Karten gesperrten Alexander Prass als Linksverteidiger ersetzen wird und Andreas Hanche-Olsen.
Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.