Fußball

Lienhart durch Werbung in eigener Sache im Schaufenster

Gijon 1982 wiederholte sich 47 Jahre später im Stadio Dino Manduzzi von Cesena. Bei der WM in Spanien hatten sich Deutschland auf Österreich auf das 1:0 „geeinigt“, wodurch beide auf Kosten von Tunesien aufstiegen. Bei der U21 EM wussten Frankreich und Rumänien, dass ein Unentschieden beiden hilft. Es gab zwar kein provokantes Ballgeschiebe wie damals in Gijon, aber ein Kampf auf Biegen und Brechen war das 0:0 nicht. Rumänien mit seiner herausragenden Nummer 10, Ianis Hagi, dem Sohn des früheren „Karpaten-Maradonas“ Gheorge Hagi, war damit Gruppensieger, trifft Donnerstag im Semifinale von Reggio auf Titelverteidiger Deutschland. Da stünde Ex-Rapidler Andrij Ivan nach Gelbsperre wieder zur Verfügung, Frankreich bekommt es als bester Zweiter mit Spanien zu tun.

Der große Verlierer war Veranstalter Italien, der es mit dem 0:1 gegen Polen vergangenen Mittwoch selbst vergeigt hatte. Ausgeschieden wie Polen, Belgien, Dänemark, Österreich, Serbien,  England und Kroatien. Österreichs Hoffnungen in prominenter Gesellschaft.  Italien, Polen und Dänemark holten mehr Punkte als sie, daher war es am Ende Rang acht. Respektabel, je drei Punkte mehr als England und Kroatien, je vier mehr als Belgien und Serbien erkämpft zu haben. „Die Österreicher sollten sehr stolz auf diese Mannschaft und ihre Leistungen sein“, bemerkte Salzburgs sympathischen neuer Trainer Jesse Marsch Montag Abend bei seinem ersten Auftritt im „Talk aus Hang 7“ bei Servus-TV völlig zurecht. Sind aber doch nicht alle. Die liegen völlig falsch, wenn sie wegen des verpassten Aufstiegs von einer verfehlten Mission sprechen.

Zum Unterschied vom Nationalteam drei Jahre zuvor bei der Europameisterschaft in Frankreich trat die U 21 von Werner Gregoritsch in Italien als Einheit auf, schuf eine positivere Stimmung bei den Fans als es in diesem Jahr bisher Marko Arnautovic & Co schafften, wie sich auch Sonntag Abend im Stadio Friuli (Bild oben) zeigte. Sie bewiesen,  was alles möglich ist, wenn man zusammenhält, als Kollektiv auftritt, das sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist. Die Spiele in Triest und Udine hinterließen die Hoffnungen, dass nicht nur Xaver Schlager, sondern bald auch ein Kevin Danso, Kapitän Philipp Lienhart, Stefan Posch und nach seiner Verletzung sicher Hannes Wolf in der Nationalmannschaft Akzente setzen können, die Franco Fodas Team stärker machen werden

Werbung in eigener Sache machten eigentlich alle. Bei Dynamo Dresden werden Sportchef Ralf Minge und Trainer Cristian Fiel  Sascha Horvath sicher positiver sehen als vor der Europameisterschaft, bei Freiburg Trainerguru Christian Streich und Sportchef Clemens Hartenbach Lienhart. Die lobten den 23jährigen zwar auch bisher für seine Einstellung und sein  Potenzial, aber beim Kapitän  kommt noch einiges dazu, was ihn in der letzten Woche vemehrt ins Schaufenster brachte, was seine Berater von „Grass is green“ bereits in Form von Anfragen registrierten:  Ihm fehlte nach der monatelangen Pause im Frühjahr wegen der Nachwirkungen einer schweren Gehirnerschütterung, die Spielpraxis, er kam nicht auf seiner Stammposition im Abwehrzentrum, auf der er am besten ist, zum Einsatz. Weil Gregoritsch die Idee hatte, dass Lienhart als zentralen Mittelfeldspieler dank sseiner Spielintelligenz, seiner Schlauheit die Mannschaft noch besser und kompakter machen wird. Der Plan ging auf. Lienhart profilierte sich als Leithammel, bewies, auch als „Sechser“ durchaus reif für die deutsche Bundesliga läuferisch dafür gerüstet zu sein. Abwarten, ob im Sommer bei dem Niederösterreicher noch etwas passiert: Freiburg hat ihn noch zwei Jahre bis 2021 unter Vertrag, der Marktwert kletterte auf vier Millionen Euro.

Auch bei Linksverteidiger Max Ullmann muss sich etwas getan haben. Sonst hätte nicht Vizemeister LASK Mntag seien „Plan B“ in die Tat umgesetzt, als Alternative für inen möglichen Ullmann-Abgang den 25jährigen Rene Renner verpflichtet. Bisher war dies an den Ablöseforderungen von Mattersburg für den steirischen Linksfuß gescheitert, sozusagen aber Nacht folgte die Einigung. Dafür könnte es einen Grund geben. Zeit, sich auf  „Lorbeeren“ auszuruhen, hat aber keiner, der 18 Spieler, die Gregoritsch einsetzte. Nach dem Urlaub stehen sie sofort unter Druck. Und ds ist auch gut so. Egal, ob bei Augsburg, Hoffenheim, Werder Bremen, Freiburg, Holstein Kiel, Dynamo Dresden, LASK, Sturm Graz, Rapid oder Altach: Beim Kampf um´s Leiberl gibt´s keinen groen Kredit für die  EM-Auftritte.

 

 

Foto: © ÖFB Media.

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