Fußball

Liga spielt mit WM-Ball! Keine neue Juventus-Hilfe für Tirol

Elf Tage vor dem Eröffnungsspiel Red Bull Salzburg gegen Austria lud die Bundesliga nach der außerordentlichen Hauptversammlung ins Wiener Museumsquartier. Bis auf Klaus Schmidt von Hartberg waren alle Trainer dabei, dazu alle zwölf Kapitäne. Sechs Trainer sprachen auch ein Jahr davor über die Chancen ihres Klubs. Das waren Matthias Jaissle vom Meister, damals ein neues Gesicht, Christian Ilzer von Sturm Graz, Manfred Schmid von Austria, Robin Dutt von Wolfsberg, für den es 2021 ebenfalls eine Premiere war, Peter Pacult von Austria Klagenfurt und Thomas Silberberger von WSG Tirol. Didi Kühbauer war noch Rapid-Trainer, jetzt will er den LASK wieder in die Meisterrunde bringen. Ferdinand Feldhofer redete bei diesem Liga-Event erstmals als Rapid-Trainer, Miroslav Klose für Altach in seiner ersten Station als Chef, ebenso Christian Heinle für Ried, Markus Mader, der mit Austria Lustenau den Aufstieg schaffte, erstmals als Bundesligatrainer.

Die Neuigkeiten der Liga vor einer Saison mit der bisher längsten Winterpause von Mitte November bis Februar, die der Wüsten-WM in Katar geschuldet ist? Harald Lechner erhielt zum neunten Mal den Pokal als Schiedsrichter der Saison. Es wird ab 22. August mit dem WM-Ball von adidas namens „Al Rihla“ gespielt. Al Rihla bedeutet auf deutsch Reise. Eine Reise durch die Bundesliga. Jaissle gestand, dass der Rucksack für ihn genauso schwer wie vor einem Jahr ist, Salzburgs letzte Saison schwer zu toppen sein wird. Gefühlt schwer tat er sich, die möglichen Verfolger in der Bundesliga, also Sturm, Austria, Wolfsberg und Rapid stark zu reden, einen harten Kampf,d er sicher kein Zuckerschlecken werden, zu prophezeien.  Ilzer: „Alle sind gut beraten, nicht an Salzburg zu denken, sondern nur auf sich selbst zu schauen. Wir müssen besser werden, um wieder Platz zwei zu holen!“ Dutt versucht nach dem Abgang von Kapitän Michael Liendl einen anderen Charakter in Wolfsbergs Mannschaft zu bringen. Silberberger gestand, dass WSG Tirol am Plafond ist. Zum Unterschied vom letzten Jahr kamen fünf Neue weniger, „nur“ neun. Von Juventus wird diesmal keine Leihgabe dabei sein, keine neue Hilfe wie in den letzten zwei Saisonen durch Baden Fredriksen und Giacomo Vrioni: „Die Spieler, die wir bräuchten, bekommen wir nicht!“ Damit meinte er Kandidaten aus der zweiten Mannschaft. Klose hatte an seinen ersten drei Wochen mit Altach nichts auszusetzen: „Ich konnte mir ein gutes Bild machen!“ Seine Pläne heißen möglichst Ballbesitz und Offensive. Ob dazu die Qualität reichen wird? Montag bekam Altach einen neuen Stürmer. Den 19 jährigen Franzosen Alexis Tibidi als Leihgabe vom VfB Stuttgart. Letzte Saison kam Tibidi auf 13 Einsätze in der Bundesliga.

Wolfsberg machte den Kauf von Ex-Rapidler Thierno Ballo offiziell. „Er ergänzt unser Spiel perfekt“, meinte Dutt, „ich hab noch nie von einem Trainer vor der Saison gehört, dass seine Vorbereitung schlecht verlief“, meinte Dutt. So war es auch am Montag. Austria Klagenfurts Kapitän Markus Pink wollte seinem gut gelaunten Trainer Peter Pacult nicht widersprechen, der die Vorbereitung als „sehr gemütlich“ schilderte. Austria Klagenfurt hat mit dem für den Sport zuständigen Matthias Imhof nur noch einen Geschäftsführer. Der Vertrag mit dem bisher für die Finanzen verantwortlichen Harald Gärtner wurde auf dessen Wunsch in beiderseitigem Einvernehmen gelöst.

Die Hauptversammlung der Liga bestellte einen neuen Aufsichtsrat. Vorsitzender blieb trotz Admiras Abstieg Philip Thonhauser, der Präsident der Südstädter. Womit erstmals ein Zweitligist den Vorsitz im Aufsichtsrat hat. Stellvertreter bleibt Sturm Graz-Präsident Christian Jauk. Die höchste Spielklasse vertreten wie seit 2018 Diana Langes-Swarovski, die Präsidentin von WSG Tirol, Martin Bruckner von Rapid (seit 2021), Volker Viechtbauer von Salzburg (seit 2009) und erstmals Wolfsberg-Präsident Dietmar Riegler. Der Vizepräsident für die zweite Liga ist wie seit zwölf Jahren Erwin Fuchs von Kapfenberg.

 

Foto: ServusTV/Getty Images.

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