Fußball

Lindner beim Klub mit „Weltrekord“ an Trainerwechseln

Heinz Lindner ist der erste aktuelle Teamtorhüter Österreichs, der einen neuen Klub fand. Patrick Pentz ist ebenso noch auf der Suche wie der zuletzt erstmals im Teamkader aufgeschienene Martin Fraisl. Der 31 jährige Lindner bleibt in der Schweiz, wechselt ins Wallis zum FC Sion. Das kann für den Oberösterreicher eine aufregende und hektische Saison werde, Christian Constantin, der 65 jährige Präsident von Sion, ist so etwas wie ein Garant dafür. Der ehemalige Torhüter führt seit 1992 mit vierjähriger Unterbrechung den Klub, hat bisher 40 Trainer vorzeitig entlassen. Das gilt als Weltrekord.

Constantin ist Unternehmer und Architekt, baut Wohnanlagen und Einkaufszentren, schießt mit seinen Provokationen gerne über das Ziel hinaus, legt sich mit Organisationen wie UEFA und FIFA an, ruft dabei den internationalen Sportgerichtshof CAS an. Sein Vermögen wird auf rund 300 Millionen Euro geschätzt. Vor fünf Jahren attackierte er den als TV-Experten arbeitenden ehemaligen Schweizer Teamchef Rolf Fringer tätlich, durfte danach für 14 Monate kein Stadion in der Schweiz betreten. Manche bezeichnen ihn als Exzentriker, manche auch als Diktator. Wegen der Art, mit der er den Klub führt. Auf der Liste der Trainer, die Constantin rauswarf, stehen der bekannte Schweizer Ex-Internationale Stephane Henchoz, der aktuelle Schweizer Teamchef Murat Yakin, mit dem er noch immer vor Gericht um Geld streitet, Vladimir Petkovic vor seiner Zeit als Schweizer Teamchef, berühmte Namen aus dem Weltfußball wie Claudio Gentile, Gennaro Gattuso oder der Deutsche Uli Stielike oder Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Manche wie Petkovic odeer Gattuso blieben nur ein Monat.  Mitunter setzte sich Constantin selbst für ein Spiel als Trainer ein.

Letzte Saison belegte Sion Rang sieben, kämpfte lange gegen den Abstieg. Der 51 jährige Italiener Paolo Tramezzani, bereits zum dritten Mal bei Sion im Amt, durfte dennoch bleiben. Constantin behauptet, unter Gedächtnis-Verlust zu leiden, wenn es um Zahlen geht. Auch beim Deal um Lindner verhielt er sich so. Laut „Blick“ trafen sich Constantin und Basel-Boss David Degen bei einer niedrigen sechsstelligen Ablösesumme. Sollte sich Sion mit Lindner, dem statischen besten Tormann der vergangenen Saison in der Schweizer Super League, als neue Nummer eins allerdings für einen internationalen Bewerb qualifizieren, wird noch eine Bonuszahlung fällig. Constantin will nur noch vier Jahre im Amt blieben, in der Zeit aber zahlreiche Trophäen gewinnen. Ob die Mannschaft dazu gut genug ist? Für Lindner wird sicher der 3. September ein besonderes Datum: Da empfängt Sion den FC Basel mit seinem Nachfolger Marwin Hitz.

 

Foto: FC Basel.

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