Fußball

Lizenz ist für Austria kein Grund zum Durchatmen und Jubeln! Rückkehr von Pichler

Vier Tage früher als erwartet erteilte das Protestkomitee der Bundesliga unter Andreas Grundei der Austria die Lizenz für die nächste Saison, Austria Lustenau bekam die Zulassung für die zweite Liga. Die bis Mittwoch nachgereichten Unterlagen der Austria müssen offenbar sehr überzeugend gewesen sein, sonst wäre es nicht so schnell gegangen. Durch neue Darlehen, Stundungen, Verlängerung von Sponsorverträgen und das Options-Konzept (für 250.000 Euro ein Prozent der Austria AG) wurde die Austria offenbar liquider. In Wahrheit dürften aber Präsident Frank Hensel bedankte sich bei allen,  die in den letzten Tagen und Wochen für Austrias Zukunft kämpfen. Die wichtigste Rolle bei der Rettung spielte  Vizepräsident Raimund Harreither. Aber ehrlich: Jetzt über die Lizenz zu jubeln, das wäre die total falsche Reaktion. Sondern es muss gefragt werden: Wieso konnte es überhaupt so weit kommen? Warum kam erst so richtig Bewegung in die Sache, als die Lizenz verweigert wurde, gab es vorher diese Aktivitäten und die violette Einigkeit nicht, ließen Aufsicht-und Verwaltungsrat alles treiben? Und eines ist trotzdem auch klar: Jetzt ist der strategische Partner Insignia gefordert, zu liefern. Etwa die erste Rate bis Ende April. Wenn Insignia nicht hält, was in dem Vertrag mit  Austria steht, wird die Situation sehr krditisch bleiben, nur schwer zu bewältigen sein, es auch in einem Jahr wieder Lizenzsorgen am Verteilerkreis geben.

Das Image der Austria wurde durch die Verweigerung in erster Instanz jedenfalls weiter beschädigt. Und zwar nicht nur leicht. Zudem gilt es die Frage zu klären, wer nächste Saison die Funktionen von Peter Stöger übernimmt. Wird es wieder einen Trainer und Sportchef in Personalunion geben oder werden diese Funktionen wieder getrennt? Schwer vorstellbar, dass sich die Austria seit Stögers angekündigtem Rückzug vor zwei Wochen damit wirklich beschäftigt hat. Stöger steht maximal noch acht Spiele zur Verfügung, die nächste Saison müssen schon der oder die Nachfolger planen. Er will die Austria ins Play-off führen, mit einem erkämpften Europacup-Platz übergeben. Dazu braucht die Austria Samstag einen Sieg in der Südstadt gegen die Admira, die mit dem 1:0 in Altach Selbstvertrauen tankte. Stöger erwartet die Admira nicht so defensiv wie Ried letzten Dienstag beim 2:2, Austrias Offensive müsste zudem stärker besetzt sein. Denn Benedikt Pichler ist nach seiner Sperre für fünf Spiele erstmals in der Qualifikationsrunde dabei, bedeutet sicher ein belebendes Element. Am 26..Jänner hatte  Austria im Grunddurchgang das letzte Duell in der Südstadt gegen Admira mit einer starken zweiten  Hälfte 4:0 gewonnen, danach noch auf Platz sechs gehofft. Im Schneetreiben und in gelben Dressen. Der Schütze des Führungstors, das nach einer Stunde den Bann brach, hieß Pichler (Bild oben).

Für den Senat fünf der Liga ist mit der Lizenzerteilung für die Austria die Arbeit noch nicht erledigt. Er bekam eine neue „Causa“ zur Begutachtung auf den Tisch. Die über mutmaßliche Verstöße des LASK und seines Vizepräsidenten Jürgen Werner gegen das Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten, die das Magazin „News“ erhob. Der Senat wird nach Studium des Berichts über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Internationale Transfers wie der von Joao Victor nach Wolfsburg und Paulo Otavio nach Ingolstadt fallen unter  die Zuständigkeit der  FIFA. Wenn die Bundesliga, der die beschriebenen Vorgänge nicht bekannt waren,  den Weltverband in Kenntnis setzt, kann das böse für die Linzer enden. Die sich weiter in Verschwörungstheorien ergehen. Sogar Meister Red Bull Salzburg wird als Drahtzieher verdächtigt. Wegen des bevorstehenden Cupfinales gegen den LASK am 1. Mai in Klagenfurt.  Als ob Salzburg so etwas notwendig hätte, um wieder Cupsieger zu werden.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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